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Der KSV Hessen Kassel bedankt sich fĂŒr das Interesse und wĂŒnscht noch ein schönes Wochenende.

Spannung pur: Drei englische Wochen in 7 Wochen fĂŒr Löwen

Spannung pur: Drei englische Wochen in 7 Wochen fĂŒr Löwen

KABINENGEFLÜSTER - FOLGE 47
Nachdem die Löwen mit der Partie vs. SpVgg Unterhaching II 3 Partien in 24 Tagen absolviert haben, stehen damit 3 Spiele in einer Woche an.

Überhaupt folgen in den restlichen sieben Saison-Wochen gleich drei „englische Wochen" für den zuletzt drei Mal in Folge siegreichen KSV Hessen Kassel. Verrückte Verhältnisse..., doch die Löwen nehmen es wie es kommt und stellen sich auf jede Situation ein, um zunächst über Unterhaching oben dran zu bleiben.

Weiter geht´s beim Saisonfinale mit Spannung pur...immer weiter...um denn auch hier in dieser Rubrik mal Ex- Weltklassetorhüter Oliver Kahn zu zitieren, der mit seinem FC Bayern München live miterlebte, wie im Sport bzw. Fußball binnen weniger Minuten, ja Sekunden, Titel verspielt (CL-Finale 1999 gegen Manchester United) und errungen (Deutscher Meisterschaft 2001 und letzter Spieltag in Hamburg im Fernduell mit Schalke 04) werden können.

In der Fußball-Regionalliga Süd, Saison 2008/2009, ist der 25. Spieltag, der sich ja über mehrere Tage erstreckte, mit dem Karsamstag nun endlich abgeschlossen. Wobei die Tabelle mit Blick auf die absolvierten Spiele immer noch komisch anmutet und Mitte April zwischen Teams mit den meisten Spielen (25, Eintracht Frankfurt und Unterhaching II) und den wenigsten (22, Reutlingen) derzeit immer noch drei Partien Unterschied sind.

Auch auf die Löwen-Fans kommt es auf der Saison-Zielgeraden an
zoomAuch auf die Löwen-Fans kommt es auf der Saison-Zielgeraden an...Fuldastadt ole....und... Wir haben wieder eine Mannschaft! Foto: Soremski.

Im Gegensatz zur Regionalliga Nord und West ist der Spiel(ablauf)plan im Süden des Landes schon auffallend anders. Im April wurden in der Süd-Staffel noch Partien aus der Hinrunde nachgeholt, wobei sich die Gegner bereits in wenigen Wochen wieder zum Rückspiel gegenüber stehen. Oder dann die gegenüber den diversen Nachholspielen vorgezogene (!) Partie vom Karsamstag zwischen Eintracht Frankfurt II und dem nächsten KSV-Gegner SpVgg Unterhaching II, die zum 30. Spieltag gehört, der wiederum für Mitte Mai vorgesehen ist.

Tabellenführer 1. FC Heidenheim, inzwischen ein Pensum über mehrere „englische Wochen" in Folge absolvierend, holt seit März auf und Spiele nach, um am gestrigen Mittwochabend von der Anzahl her gegenüber dem KSV Hessen vorzulegen. Wohlgemerkt allerdings per Nachholspiel beim SC Pfullendorf vom 18. Spieltag, der ja noch wenige Tage vor Weihnachten 2008 stattfand. Wie im Hinspiel siegte das Team vom Bodensee erneut mit 2:1 und stoppte in einer furiosen, dramatischen Spiel-Schlussphase den bis dato sieben Spiele in Folge siegreichen Spitzenreiter. Der bog zum wiederholten Mal in seinen Aufholjagd-Wochen durch ein spätes Tor auf die Siegerstraße ein, ehe Stürmer Sari mit einem bemerkenswerten Doppelschlag in den Schlussminuten samt Nachspielzeit noch die Wende zum Dreier für den SCP gelang.

Endgültige Hinrunden-Tabelle am 29. April fertig

Dass die Partie Mitte Dezember in der ALNO-Arena ausfiel, lag daran, dass damals witterungsbedingt nichts mehr ging. Und das hielt bis März an in Pfullendorf, wie überhaupt insgesamt bei den Vereinen aus Baden Württemberg. Somit ist für Statistiker derzeit noch nicht mal eine Hinrunden- kontra (bisherige) Rückrunden-Tabelle möglich, denn noch steht ein Nachholspiel aus der Hinrunde an. Die Partie SC Pfullendorf vs. SSV Reutlingen! Sie soll nun am Mittwoch, den 29. April (!) nachgeholt werden...nachdem sie ursprünglich mal für den 13. Dezember 2008 angesetzt war. Ein Nachholspiel viereinhalb Monate später...rekordverdächtig. Nur sechs Wochen später treffen beide Teams dann im Rückspiel am letzten Spieltag aufeinander.

Polit-Prominenz im KSV-VIP-Raum...Eva Kühne-Hörmann, hessische Ministerin für Kunst und Wissenschaft, im Gespräch mit Jens Rose
zoomPolit-Prominenz zuletzt zu Gast bei einem KSV- Heimspiel...Eva Kühne-Hörmann, hessische Ministerin für Kunst und Wissenschaft, im Gespräch mit Jens Rose. Foto:Harry Soremski

Und da findet sich dann wieder das andere Extrem...die kürzeste Zeit, die in der Liga zwischen einem Hin- und Rückspiel lag. Ach so...die Hinrunden- Tabelle ist dann also am späten Mittwochabend des 29. April fertig...! Am Herbstmeister Eintracht Frankfurt II, in der Hinrunden- Tabelle bei 38 Zählern mit sechs Punkten Vorsprung vor dem Zweiten KSV Hessen, ändert sich jedoch im Nachhinein nichts mehr. Der weitere Werdegang in dieser Saison der Eintracht U-23-Elf erinnert etwas an die Liga-Entwicklung von Bundesliga-Herbstmeister TSG Hoffenheim, beide ja jeweils Aufsteiger in ihren Klassen. Mal davon abgesehen, dass die Eintracht- Youngster mit dem routinierten Angelo Vaccaro einen Top- Torjäger in der Winterpause von Drittligist Stuttgarter Kickers bekamen, während die Elf von Trainer Ralf Rangnick seinen Top-Torjäger und damals die Bundesliga-Torschützenliste klar anführenden Vedad Ibisevic wegen dessen Kreuzbandriss bis zum Saisonende zu verschmerzen hat.

Was die Regionalliga Süd betrifft, ist es in diesem Jahr schon außergewöhnlich und halt extrem - einschließlich des zähen Winters und besonders den Platzverhältnissen im „Ländle". Laut (literarischer) Quelle SV Waldhof Mannheim ist der Rasen im Heidenheimer Albstadion derzeit ein „Alptraum", sieht statt grün braun aus und wurde am Karsamstag beim Spitzenspiel zwischen 1.FCH vs. SVW gar unmittelbar vor dem Anpfiff noch mal gewässert.

Auch die Löwen machten zuletzt so ihre Erfahrungen. Egal, ob die indiskutablen Platzverhältnisse im Willy-Sachs-Stadion in Schweinfurt oder zuletzt in der neuen BRITA-Arena in Wiesbaden. Immerhin finden dort Zweitbundesligaspiele statt! Doch selbst der Trainer der Heimmannschaft vom SVWW II, Adrian Spyrka, äußerte seinen Unmut darüber, nachdem bereits Zweitbundesligist FC St. Pauli wenige Tage zuvor Unverständnis zum Ausdruck brachte. Sei´s drum...Ironie des Schicksals...selbst dieses widrige Geläuf spielte mit, als die Löwen ein Mal ihren so oft in dieser Saison zelebrierten Kombinationsfußball erfolgreich praktizierten und der Ball durch die komplette KSV-Offensivreihe tanzte. Allen voran durch „Eintänzer" Enrico, genannt Enno, Gaede und sich am Ende René Ochs nicht zwei Mal bitten ließ, um das eine entscheidende Tor des Abends zu erzielen und dann der Löwen-Freudentanz samt späterer "Schlager-Songs" auf der Bus-Heimfahrt erfolgte.

Ein Sieg mit Signalwirkung, wenn, ja wenn die Löwen jetzt mit eisernem Willen und Tatendrang weiter machen.

Bein-Hakeln beim KSV-Kapitän Thorsten Schönewolf, Szene aus Testspiel im Januar in Lohfelden
zoomBein- Hakeln beim KSV-Kapitän Thorsten Schönewolf,li.; Szene aus Testspiel im Januar in Lohfelden. Foto: Harry Soremski.

Bei dieser hungrigen, sich wiederholt vor (beim Aufwärmen) und während des Spiels antreibenden, pushenden Mannschaft darf Fan guten Mutes sein. Zumal auch die Hierarchie stimmt und sich um die bewährten Löwen-Leistungsträger Thorsten Schönewolf & Thorsten Bauer eine Achse gebildet hat. Angefangen vom verantwortungsvollen, ehrgeizigen Keeper Dennis Lamczyk, der als 22jähriger in seinem ersten KSV- Jahr als Nr. 1 längst eine hohe Akzeptanz in der Mannschaft und auf dem Platz genießt. Oder Enrico Gaede, der nach der Winterpause noch präsenter auf dem Platz ist, mancher Blessur trotzt und nach seinen soliden Defensivleistungen nun auch verstärkt Akzente in der Offensive setzt. Und der ebenfalls erfahrene Dennis Tornieporth erweist sich nach der Winterpause mit konstanten Leistungen nicht nur als bewährter Vorlagengeber, sondern auch als Antreiber mit „1zu1"-Qualitäten, die ja auch seinen Flügel-Partner René Ochs auszeichnen, der obendrein mit sieben Toren zweitbester KSV- Torschütze ist.

Kevin Wölk noch ein Mal auf Sitz- statt Rasenplatz

Gut beraten ist der KSV Hessen, jetzt erst Mal auf seine eigenen Aufgaben und die nächste „Haus-Aufgabe" im Auestadion gegen die nicht zu unterschätzende SpVgg Unterhaching II zu schauen, die immerhin Mitaufstiegskandidat 1. FC Nürnberg II (darauffolgender Gast im Auestadion, Freitag, 1. Mai, 19 Uhr) fünf Zähler in den gemeinsam Duelle stahl. Auch Eintracht Frankfurt II hatte vor einer Woche beim 2:1 alle Mühe mit den Rot-Blauen, gegen die Kevin Wölk sein zweites und letztes Spiel nach seiner von FIFA-Schiedsrichter Wolfgang Stark, der gestern die CL-Partie in London leitete, erwirkten Rot-Sperre absitzt. Und zwar am Löwen-LIVETICKER-Platz (siehe Beitrag an anderer Stelle). Der KSV-Spielmacher fehlt somit in dieser Saison erstmals im Auestadion auf dem Rasen.

Im Haching-Hinspiel nicht zu bremsen: Flügelflitzer Dennis Tornieporth, der damals das 1:0 erzielte und zwei weitere Tore vorbereitete, ist am Montag zu Gast im TV bei Sportler im Gespräch
zoomWie ein Wirbelwind...im Haching-Hinspiel nicht zu bremsen: Flügelflitzer Tornie, der damals das 1:0 erzielte und zwei weitere Tore vorbereitete, ist am Montag mit Marcel Stadel zu Gast im TV bei Sportler im Gespräch im Offenen Kanal Kassel.
Foto: Harry Soremski

Sei´s drum...die Löwen wollen ihrer Favoritenrolle gerecht werden und unbedingt den vierten Sieg in Folge, um nebenbei wieder beste Heimmannschaft zu sein (derzeit, bei einem Spiel mehr, der SSV Ulm).

Und halten wir doch vor dem 26. Spieltag mal inne und erinnern uns: Es gab nicht wenige, die dieser neuformierten KSV- Mannschaft nach dem großen Umbruch im vergangenen Sommer und vor Saisonbeginn nicht viel zugetraut haben. Doch schnell vollzog sich der Integrationsprozess, stand alsbald eine Mannschaft auf dem Platz, die dieses Prädikat auch verdient und schnell sogar der Tabellenspitzengruppe angehörte, was bis heute der Fall ist. Klar, dass jetzt resultierend aus der gegebenen und selbst geschaffenen (!) Situation die Herausforderung und Chance genutzt werden soll, wenn man schon mal dort oben steht.

Doch dabei immer schön den „Herkules am Stadtrand" lassen...! Mit der gebotenen Ernsthaftigkeit, doch auch einer Portion Gelassenheit und Lockerheit an die nächsten Aufgaben heran gehen. Und vor allem mit festem Willen und Glauben an die eigene Stärke. Dieser Glauben ist es, der sogenannte „Berge versetzen" lässt und u.a. auch Mannschaften zu erfolgreichen Last-Minute-Toren und somit einem Happy- End führt. Nicht etwa Glück oder Dusel!

Siege und Punkte in Schlussminuten erringen, neben der Konditionsstärke, nur charakterstarke Teams mit Sieger-Mentalität und massiver Moral. Die Löwen können da in dieser Saison schon einige Erfolgserlebnisse vorweisen. Auch das spricht für diese Mannschaft und ist ihr auch in der spannenden Saison-Endphase mit den anstehenden elf Partien (fünf im Auestadion, sechs auswärts) zu wünschen. Zumal rechtzeitig zum Frühjahr (Bsp. zuletzt in Wiesbaden) beim Dickhaut-Team auch auf des Gegners Platz das in der Hinrunde noch vermisste, entscheidende letzte Selbstvertrauen, der Sieges-Glaube und auch das Leistungsvermögen (das Stafetten- Siegtor in der BRITA- Arena war allein das Eintrittsgeld wert), das bei den Heimspielen seit Saisonbeginn oft eindrucksvoll abgerufen wurde und die Zuschauer im Auestadion begeisterte, ja mitunter gar verzückte, praktiziert werden.

Mirko Dickhaut kennt sich aus mit Fußball-Wundern

Drei englische Wochen in sieben Wochen (vom 18. - 26. April gegen Unterhaching II, in Reutlingen und in Karlsruhe; vom 8. - 16. Mai in Pfullendorf, gegen Ulm und in Weismain gegen Eintracht Bamberg; vom 23. - 30. Mai gegen TSV 1860 München II, in Mannheim und gegen SV Viktoria Aschaffenburg)!

Ein Programm, das es in sich hat und physische und mentale Stärke über Kleinigkeiten entscheiden können. Da ist viel möglich. Was überhaupt im Fußball möglich ist, vermag KSV- Trainer Mirko Dickhaut seinen Jungs vorzuleben. Mit Fußball-Wundern kennt der für Solidität stehende Familienvater sich aus eigener Erfahrung aus.

Mirko Dickhaut hier im Dress von Casino Bregenz, seiner letzten Station im Profi-Fußball
zoomMirko Dickhaut hier im Dress von Casino Bregenz, seiner letzten Station im Profi-Fußball
Foto: Casino Bregenz

Hat der KSV- Coach doch sowohl in seiner aktiven Bundesliga- und Profikarriere, aber auch jungen Trainer-Zeit, schon Sensationelles und Verrücktes erlebt. So stieg der gebürtige Kasseler mal in einem Herzschlag-Saisonfinale als Kapitän mit dem VfL Bochum in die Bundesliga auf, oder - unvergessen - mit dem KSV Hessen am letzten Spieltag 2005/2006 und dem 1:0-Finalsieg beim FSV Frankfurt.

Oder jene Erfolgs-Episode mit Casino Bregenz, mit dem Mirko in der Saison 2002/2003 mal vor dem letzten Spieltag und ohne den Klassenerhalt allein aus eigener Kraft schaffen zu können auf einem Abstiegsplatz bei drei Punkten Rückstand zum „rettenden Ufer" stand. Dort befand sich der unmittelbare Konkurrent SV Ried, dem am letzten Spieltag im Heimspiel (!) gegen den bereits geretteten Wiener Vorstadtklub Admira Wacker Mödlitz ein Remis zum Klassenerhalt im Fernduell gegenüber Mirkos Mannschaft, die beim bereits feststehenden Meister Austria Wien gastierte, genügte.

Da kaum einer einen Auswärtssieg von Bregenz in Wien erwartete, war damals sogar eine Heimniederlage vom SV Ried zulässig. Die trat dann auch gleich mit 0:3 ein und da Casino das große Spiel im Ernst- Happel- Stadion machte und mit 2:0 sensationell siegte, war das „Fußball-Wunder" zum Klassenerhalt perfekt.

Und in seinem ersten Trainerjahr feierte Mirko Dickhaut bekanntlich im vergangenen Juni einen grandiosen Aufstieg mit der 2. Mannschaft des KSV Hessen. In einem unvergesslichen Aufstiegs-Relegationsspiel am Bornheimer Hang gegen den favorisierten FSV Frankfurt II, der sich einige, erfahrene Spieler aus dem Kader der 1. Mannschaft ausgeliehen hatte.

Mirko vermag seiner Mannschaft daher glaubhaft vorzuleben, was möglich ist...und damit...es weiter geht...

...immer weiter...!

Herbert Pumann - KSV- Pressereferent

Donnerstag, 16. April 2009

 

 

Veröffentlicht: 16.04.2009

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 26.04.2024