Endspiel gegen Quali-Rivalen

KABINENGEFLÜSTER - FOLGE 20
DER GLAUBE VERSETZT BERGE... und natĂŒrlich auch der Wille, der fĂŒr das Jahres-Endspiel am Samstag bei den Löwen letzte KrĂ€fte mobilisieren sollte!

Dass sie mit Druck durchaus umgehen können und Siegeswillen haben, praktizierten die Löwen zuletzt beim Tabellendritten und Top-Team des VfR Aalen, als die Schützlinge von Trainer Matthias Hamann mit einer geschlossenen, konzentrierten Mannschaftsleistung und mit der gehörigen Portion Leidenschaft samt Zweikampfstärke zu Werke gingen. 2:1 in Aalen!

Aalen?!? Da soll es ja immer noch manche landauf, landab, geben, die Aalen mit Ahlen verwechseln (Irren ist menschlich). Sogar manch DFB-Verantwortlicher! So steht beispielsweise in einer DFB-Broschüre, die alle Regionalligisten erhalten, bei den Funktionären und Verantwortlichen unter VfR Aalen als Trainer Christian Wück. Der wiederum ist jedoch Coach beim Nord-Regionalligisten Rot-Weiß Ahlen, die übrigens auch - wie das gleich klingende Aalen - am Samstag zuhaus eine 1:2-Niederlage kassierten. Und zwar gegen den neuen Nord-Spitzenreiter Rot-Weiß Erfurt, wobei die Thüringer auch von den überraschenden 0:1-Heimniederlagen des bis dato führenden Kickers Emden (gegen Eintracht Braunschweig) und Fortuna Düsseldorf (gegen Union Berlin) profitierten.

Ebenfalls auf einem Aufstiegsplatz zur 2. Bundesliga: Rot-Weiß Oberhausen! Der Aufsteiger in die Regionalliga siegte am Sonntag im heimischen Niederrheinstadion vor sage und schreibe 11.326 Zuschauern (darunter KSV-Keeper Oliver Adler) - - wie im Hinspiel - wiederum gegen den - wie der KSV derzeit - 10. Placierten Rot-Weiß Essen (mit Mario Klinger, der durchspielte). Durch den 1:0-Triumph verbuchte RWO seinen vierten Sieg in Folge. Jenes RWO, wo der KSV Hessen Mitte Oktober im Testspiel herausragende 60 Minuten hinlegte, mit drei Toren binnen wenigen Minuten nach der Pause mit 3:0 führte und am Ende mit 3:2 siegte.

Einen Auswärtssieg gab´s nun auch endlich wieder in der ReLi Süd. Beachtlich auch mal wieder in Aalen die eisern anfeuernden und stetig mitreisenden Löwen-Fans, die trotz der misslichen Auswärtsserie zuvor, nicht den Glauben an ihre Rot-Weißen, die diesmal ganz in rot antraten, verloren haben. Ebenso wenig wie Vereinschef Jens Rose.

JR - ein Löwe mit Herz und Leidenschaft

Der 46jährige Unternehmer ist KSV-Kult und nicht nur dabei...sondern Mittendrin. Ob während des Spiels im Städtischen Waldstadion in Aalen oder zuvor in der Wacker-Arena in Burghausen. Ob danach mit der Mannschaft in der Fan-Kurve beim Humba-Ritual! Oder ob beim Aufgalopp der Löwen am Spieltag, dem obligatorischen Frühstücks-Lauf und Auflockern morgens um 9 Uhr unter Regie von „Fitness-Übungsleiter" Michael Gibhardt (dem Süssnachspeisen- und Erdnüsse-Verköster), ansonsten ja als Torwart-Trainer des KSV Hessen bewährt. Im ostbadenwürttembergischen Aalen vor dem Ramada Hotel am Berge neben dem Ski-Lift - mit herrlichem Panoramblick auf die Stadt Aalen und das Waldstadion gegenüber - standen die Löwen in Lauf-Kluft bereit, als mit quitschenden Reifen JR um die Ecke heranschnellte. Bereits im (kurzen!) Sportdress und in Laufschuhen, stieg der KSV-Vorsitzende aus....nach 337 Kilometern Autofahrt von Kassel kommend und zwischenzeitlichem „Boxenstop" an einer Tankstelle, wo das Outfit des Frühaufstehers Anlass zum Schmunzeln gab! Eintreffend in Aalen mit „Punkt-Landung", denn es waren nur wenige Sekunden bis 9 Uhr und somit zum Laufstart.

Es lief dann auch später beim „Man of the Match", dem immer stärker werdenden Arne Schmidt. Der 23jährige Tor- Wegbereiter und - Schütze (das 1:0 per Balleroberung und Vollendung samt Doppel-Pass mit Jan Fießer war wie aus dem Fußballkonterlehrbuch) wurde im Kicker Sportmagazin gar zum „Mann des Tages" gekürt. Verwunderlich jedoch, warum Arne S. dort nicht in der Elf des Tages auftauchte? Auf Nachfrage bei Deutschlands Fußball-Fachpublikation folgte von Redakteur Michael Ebert die entschuldigende Erklärung „ein Versehen". Kein Versehen war wohlgemerkt, dass der gebürtige Niedersachse Mann des Tages wurde. Das hatte sich der fleißige Mittelfeldmann (neben dem Fußball übrigens noch fürs Studium aktiv!), dessen Ballbehauptung besticht, verdient.

So wie die Löwen mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung in der letzten Auswärtspartie des Jahres den ersehnten Sieg in der Fremde. „Aufbaustätte Aalener Waldstadion", wo für den KSV Hessen Kassel das Jahr 2007 auf des Gegners Platz mit einem Dreier begann und nun auch endete. Besonders beachtlich, wie die Löwen, die wiederum wie im Hinspiel eine 1:0-Pausenführung verzeichneten, mit dem 1:1-Ausgleich (wie im Hinspiel durch VfR-Kapitän Torsten Traub per Kopf!) klar kamen und diesmal nicht die Nerven verloren, um selbst in dieser schwierigen Spielsituation gegen den offensivstärksten Gegner der Liga eigens Akzente nach vorn zu setzen. Mit „Glück und Spucke", wie Trainer MH hernach bei der Pressekonferenz, die ebenso wie in Ingolstadt und in Pfullendorf in der Liga unüblicherweise im VIP-Raum (!) statt einem Presseraum stattfand, bemerkte, brachte der KSV diesmal das zu Ende, wo man schon zuvor auswärts das ein und andere Mal nah dran war. Bemerkenswert am Rande: der Aalener Moderator wusste erst auf Nachfrage bei Trainer Matthias Hamann, das der KSV-Torjäger Thorsten Bauer heißt. Den hätte er sich beruhigt auch von Edgar Schmitt soufflieren lassen können.

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zoomBall auf statt im Netz...in 3 Std. Spielzeit zwischen KSV kontra SSV gab´s noch kein Tor.
Foto: Roland Sippel

Wie dem auch sei, nach dem Duell mit dem spielstarken VfR Aalen geht es am Samstag zum dritten Mal in diesem Jahr auch gegen den SSV Reutlingen. Die letzten beiden Duelle (am 5.5. vor 4.500 Zuschauern im Auestadion, am 4.8. vor 3.600 Besuchern im Kreuzeichestadion in Reutlingen) endeten jeweils 0:0. Und auf Unentschieden verstehen sich die Reutlinger Remis-Spezialisten (bereits 10 Mal in dieser Saison), die - ACHTUNG - in den letzten neun Spielen nur eine Niederlage kassierten (0:2 in Ingolstadt) und bei denen Manuel Waidmann, der zuletzt traf, seine fünfte gelbe Karte erhielt und in Kassel Zwangspause hat.

Das nun anstehende Jahres-Endspiel hat Final-Charakter. Eine "Sechs- Punkte-Partie", weil es hier für den KSV Hessen gegen einen potenziellen Mitkonkurrenten um die Quali zur 3. Fußball-Bundesliga geht, der - wie zum Ende der letzten Saison - gerade Mal einen Zähler hinter den Löwen rangiert. und bisher gegen den KSV Hessen oft mit Forechecking agierte. Die Elf von Trainer Peter Starzmann ließ zuletzt mit einem Heimsieg über den FC Bayern München II aufhorchen, wobei der Siegtreffer in der 86. Spielminute durch den eingewechselten Bastian Bischoff fiel (zugleich sein erstes Saisontor).

Im vierten Anlauf wollen die Löwen nun den ersten Sieg gegen ihren Verfolger realisieren und die überzeugende Vorstellung in Aalen im Auestadion bestätigen. Außerdem gilt es sich ja noch für die Heim-Partie zuvor gegen Oggersheim zu rehabilitieren! Doch Achtung: auch wenn die Kreuzeiche-Kicker neben der SpVgg Unterhaching die einzigen Vereine der Liga sind, die auswärts noch keinen Dreier landeten, stehen immerhin sechs Remis (plus zwei Niederlagen) zu Buche.

Das gab´s auch im Hinspiel, wo ausgerechnet ein ehemaliger Löwe den KSV Hessen mit seinen Paraden zur Verzweiflung trieb: Schlussmann Sven Hoffmeister, dessen Wohnsitz Kassel ist und der hier bei der SpVgg Olympia seine Fußball-Laufbahn begann. Seit ein paar Wochen erhielt jedoch der 20jährige Markus Krauss zwischen den Pfosten den Vorzug vor dem 37jährigen Familienvater. Für Gesprächsstoff sorgt auch SSV-Stürmer Sven Schipplock (fußballerisches Vorbild Didier Drogba vom FC Chelsea) mit der Rücken-Nr. 25. Das kesse 19jährige Talent (Berufsausbildung zum Groß- und Außenhandels- Kaufmann), der vor dem Hinspiel noch in den Reutlinger Printmedien einen torreichen Heimsieg seines Teams prognostizierte, scheint auf einigen Notizblöcken von höher klassigen Vereinen zu stehen.

Gegendarstellung zur BILD Zeitung: Bauer hat Frau!

Das Torjäger-Duell Sven Schipplock kontra Thorsten Bauer...- findet der Lehrling seinen Lehrmeister im Auestadion? Über Thorsten B. wurde im Vorfeld der letzten Löwen-Partie in Aalen jede Menge in den dortigen Gazetten geschrieben. Von „Thorsten Bauer und sein Fan" als Überschrift, wurde sogar VfR-Trainer Edgar Schmitt als Stürmer-Schwärmer des KSVers geoutet. Nun ja...der ehemalige „Euro-Eddy" - selbst erfolgreicher Stürmer aus Bundesliga- und Europapokalzeiten mit dem Karlsruher SC - dürfte es profund zu beurteilen wissen. Ein Mal beim Duell letzten Samstag an der Außenlinie, als Thorsten Bauer von einem Gegenspieler im Zweikampf unmittelbar vor Edgar S. umgestoßen wurde, hatten die beiden sogar mal kurz Kontakt, der per Shakehands endete. Ein Kapitel „Schmitt sucht Bauer" - für sein Team beim Aufstiegs-Aspiranten für die 2. Bundesliga - erschließt sich übrigens derzeit nicht.

Und eins gilt es auch klar zu stellen: nachdem die BILD-Zeitung am letzten Wochenende in großen Lettern „Bauer sucht Frau"....titulierte...kann Entwarnung gegeben werden. Thorsten B., der - Ironie des Schicksals - übrigens, wenn alles weiter läuft wie bisher, tendenziell sein 200. Ligaspiel im Löwen-Dress (ein Spiel „Gelb-Sperre" eingerechnet) am letzten Spieltag, dem 31. Mai, gegen Wacker Burghausen machen würde, hat sie schon seit über einem Jahr gefunden! Was auf dem Fußballplatz auch der liebevolle Kuss auf den Ring nach seinen Torerfolgen zum Gedanken an seine Lebensgefährtin ausdrückt. Es muss übrigens entschieden dementiert werden, dass sich Totti letzten Samstag nach seinem 13. Saisontor (zum Vergleich: der letztjährige Saarbrücker Saglik hat im Norden 12 Treffer für Wuppertal) bei diesem Zeremoniell bzw. Ritual verletzte, weil der 30jährige nach Spielende mit einem Verband an der Hand gesehen wurde.

Deswegen konnte Thorsten B. auch nicht richtig mitklatschen, als die Mannschaft am Samstagabend auf Einladung des neuen KSV- Clubhaus- Betreibers Alexander Thomas an der KSV- Stätte in der Damaschkestraße 35 zu Gast war und dort gemeinsam mit den eintreffenden Löwen-Fans miteinander auf den ersehnten Auswärtssieg anstieß und sich Fans und Spieler einander auch mal hoch leben ließen.

Hoch heben ließ sich dabei schwerlich jener in Stein gemeißelte Löwe (siehe Foto oben), den Jens Rose zur Einweihung am Freitagabend noch kurzerhand organisiert hatte und der auf der Palette geliefert wurde, um nunmehr im neuen Clubhaus im Foyer seinen Platz gefunden zu haben.

Mirko Dickhaut erwarb Trainer-A-Lizenz

Platz nahmen die zweibeinigen Löwen um den taufrischen A-Lizenz-Trainerinhaber Mirko Dickhaut (Prüfung in der Sportschule Honnef bei Bonn bestanden) auch am letzten Donnerstag im November beim italienischen Großhändler im „Da Cocca" unweit vom Trainingsgelände. Bei lukullischen Köstlichkeiten wurde die Hinrunde verabschiedet und sich auf die Rückrunde eingeschworen, was ja zwei Tage später in Aalen einen gelungenen Auftakt bescherte.

Kameradschaft-Kundgebungen sind in dieser besinnlichen Vorweihnachtszeit ohnehin bei den Mannen von Manager Marc Arnold und Trainer Matthias Hamann. angesagt. Am Mittwochnachmittag, einen Tag nach dem Leistung- bzw. Laktat- Test mit Prof. Kuno Hottenrott auf dem Trainingsplatz in der Kasseler Nordstadt (Sportstätte des SV Hermania), ist der KSV- Regionalligakader auf Einladung von KSV- Partner Apel Catering in dessen beliebter „Königs-Alm" am Königsplatz auf dem Kasseler Weihnachtsmarkt zu Gast.

Und am Samstag soll dann wieder Geschlossenheit und kollektives Auftreten auf dem Rasen Trumpf sein! Im letzten Spiel des Jahres gegen den SSV Reutlingen. Dabei kommt es auch wiederum auf den 12. Mann an! Die treuen KSV-Fans schwören sich bereits am Freitagabend auf die Partie ein. Beim Löwen- Fantreffen in der La Ola-Lokalität, der Fußballhalle KickerTreff von KSV-Regionalliga-Standby-Akteur Mirko Dickhaut in Kassel-Niederzwehren. Vor Ort wird sich dabei auch KSV-Trainer Matthias Hamann eine Stunde lang den Fans gegenüber äußern und bestimmt auch verbal vermitteln, warum es wichtig ist, weiter an dieses hungrige Löwen-Team zu glauben, um das große Ziel Qualifikation 3. Bundesliga zu erreichen. Wenn übrigens gegen jeden der 17 Liga-Gegner mindestens ein Mal gesiegt würde, was nach wie vor möglich ist und summasumarum 51 Punkte bedeutet, ist das unvermeidbar! Zum Jahres-Endspiel am Samstag im Auestadion gilt es noch mal letzte Kräfte vor der Winterpause zu mobilisieren, um mit einem Erfolg auf einem Quali-Platz bis zum 1. März 2008 in die dreimonatige Liga-Pause zu gehen. Das würde ein Polster, wenn auch kein Ruhekissen, bedeuten

SSV-Coach Starzmann: "Sind praktisch immer stärker wie der Gegner"

Eine packende Partie steht bevor. Zur Einstimmung auf das Jahres-Endspiel vorab aus dem Gäste-Lager ein paar Audiostimmen- Auszüge von der Homepage des SSV.

Trainer Peter Starzmann: „Wir haben in den letzten neun Spielen nur eins verloren. Es ist ein klarer Aufwärtstrend bei uns seit vier, fünf Wochen zu erkennen. Wir sind praktisch immer stärker wie der Gegner, hatten immer eine Sieg-Chance und haben uns gegen den FC Bayern endlich mal auch mit einem Kurz vor Schluss-Sieg belohnt. Was das nächste Spiel betrifft, ist es natürlich unser Ziel, unter den ersten Zehn zu überwintern. In solchen Spielen ist immer alles möglich, wobei es in Kassel vor sechs-, sieben- achttausend Zuschauern nicht ganz einfach wird. Die Mannschaft hat jetzt in Aalen gewonnen. Das ist etwas überraschend passiert, aber wir wollen uns eine perfekte Ausgangsposition erarbeiten. Da haben wir heute den ersten Schritt gemacht und wollen in Kassel den letzten machen".

Stürmer Bischoff: "Wir waren im Hinspiel schon die klar bessere Mannschaft"

Auch die Spieler äußerten sich nach dem letzten Heimspiel sogleich mit Blick voraus über die Partie beim KSV Hessen Kassel. Bastian Bischoff: "Was Kassel betrifft, so waren wir hier bei uns im Stadion schon die klar bessere Mannschaft und haben nur Unentschieden gespielt. Wir wollen auf jeden Fall in Kassel gewinnen". Steffen Kocholl: „Wir haben gegen den FC Bayern die Sieger-Mentalität an den Tag gelegt, die der Trainer immer gefordert hat."

Sieger-Mentalität verhalf zuletzt auch den Löwen....also: auf geht´s zum letzten Mal in 2007, Kapitän Thorsten Schönewolf und Co., ...und dabei nicht vergessen:

...WILLE UND GLAUBE VERSETZEN BERGE!


Herbert Pumann

Mittwoch, 5. Dezember 2007

 

Veröffentlicht: 04.12.2007

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Datum des Ausdrucks: 27.04.2024