Regionalliga SĂŒd ade, 2. Bundesliga wir kommen

KABINENGEFLÜSTER - Folge 10
„Regionalliga SĂŒd ade, 2. Bundesliga wir kommen“! Mit vorgenannten Worten bedruckt, wurden Shirts der Fans des kommenden KSV- Kontrahenten SSV Jahn Regensburg im zurĂŒckliegenden Heimspiel im Jahnstadion in die Kamera des Bayrischen Rundfunks gehalten.

Nach sieben Siegen und einem Remis in acht Spielen, was für die Oberpfälzer die deutliche Tabellenführung in der Regionalliga Süd bedeutet, wird beim Aufsteiger aus der Bayernliga weiter an deren Fußball- Sommermärchen 2007 geschrieben und – Hand auf´s Herz – bestimmt bei einigen vom Durchmarsch geträumt.

Direkt von der Ober- über die Regional- in die 2. Bundesliga…zuletzt schaffte das der FC Gütersloh 2000 in den 90igern, ehe dann 1998/1999, nachdem im Spieljahr zuvor mit Rang 5 fast der Sprung in die 1. Bundesliga und damit das erklärte Ziel gelang, der Zweitliga- Abstieg folgte.

Es ist übrigens noch gar nicht so lang her, als der SSV Jahn 2000 Regensburg (gegründet 25. Mai 2000) in der Saison 2002/2003 den Aufstieg von der Regionalliga in die 2. Bundesliga schaffte. Wahrscheinlich wurden die Fan- Shirts „Regionalliga Süd ade, 2. Bundesliga wir kommen“ aus jener Zeit nun hervor gekramt. Damals verabschiedete sich der Jahn nach einjährigem Zweitliga- Stelldichein am 23. Mai 2004 (letzter Spieltag) mit einer 0:3- Niederlage bei Energie Cottbus. Just in jenem Jahr als ein anderer bayrischer Klub - die Oberfranken vom 1. FC Nürnberg- in die 1. Liga aufstieg.

Die Donaustädter wiederum tauchten zwischenzeitlich gar in die Oberliga ab, ehe die Oberpfälzer im Vorjahr vor der Zweiten von Zweitligist Greuther Fürth mit 77 Zählern bei 23 Siegen, 8 Remis und 5 Niederlagen in die Regionalliga zurückkehrten. Und nun einen Fabel- Start hinlegten! Der Aufsteiger aus der Bayernliga stürmt die neue Liga: 8 Spiele, 7 Siege und 1 Remis (2:2 daheim gegen Elversberg), auswärts maximale Ausbeute mit 4 Siegen (9:3 Tore), sechs Mal mit 1:0 in Front gelegen, die anderen beiden Partien nach 0:1- Rückstand in einen Sieg verwandelt, gegen Ex- Zweitligist SpVgg Unterhaching gewonnen (zum Auftakt…und sich damit den Schub geholt…), außerdem in Siegen, in Ingolstadt, bei den Stuttgarter Kickers und bei der alljährlich starken zweiten Mannschaft des amtierenden Bundesliga- Meisters VfB Stuttgart gewonnen - die bisherige Regensburger Referenz- Liste ist lang und hochwertig!

Während das Team des 46jährigen Trainers und Ex- FC Bayern- und 1. FC Nürnberg- Bundesligaprofis Günter Güttler und dem routinierten Abwehrchef Dennis Grassow im Jahr 2007 im Jahnstadion noch unbesiegt ist, gab es auswärts die letzte Niederlage am 2. Juni 2007 in der Bayernliga. Mit 1:3 für den da bereits feststehenden Aufsteiger bei Absteiger VfL Frohnlach. Und…: im beschaulichen Regensburg regt sich ob der derzeitigen Serien- Erfolge was. Zuletzt beim 2:0- Heimsieg gegen den FC Bayern München II kamen 5.108 Zuschauer ins altehrwürdige Jahnstadion. Mit den beiden bevorstehenden Heimgegnern SSV Jahn Regensburg und SF Siegen, gastieren somit die beiden Vereine im Auestadion, die derzeit die Zuschauer- Tabelle der aktuellen Saison in der Regionalliga Süd anführen.

 

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zoomHat Tempo und Tordrang: Serdar B. (li.)
Foto: Roland Sippel

Auch da könnte sich am Samstag was ändern, denn der KSV Hessen liegt auf Rang Drei beim Zuschauerzuspruch, ganz dicht am SSV Jahn dran. Außerdem wird die Top- Partie in der ARD- Sportschau präsentiert. Gelegenheit, mal „Fußball- Deutschland“ zu zeigen, was im Auestadion los ist! Und sportlich? Wer kann diesen Jahn auf seinem Höhenflug stoppen? Nicht auszuschließen, dass Hobbykoch Hamann alias Trainer MH das richtige Rezept einfällt. Prädestiniert als Joker scheint jedenfalls der agile Neuzugang Serdar B., der bereits zwei Mal nach seiner Einwechslung für Belebung und Betrieb sorgte.

Die Löwen könnten in Anbetracht der makellosen Auswärts- Bilanz des Gegners am Samstag Saison- Historie betreiben und nebenbei mit einem Erfolg Manager Marc Arnold ein nachträgliches Geburtstags- Geschenk bereiten (der Familienvater wird am Mittwoch, 19. September, 37 Jahre) Und der KSVer Thorsten Bauer – im Duell der Torjäger mit dem 32jährigen (geboren in Pilsen) ehemaligen tschechischen 1. Liga- Profi Petr Stoilov (beide sechs Treffer) – auch seinem Ex- Klub persönlich zeigen, was für ein wertvoller Torjäger er ist.

Denn mit dem Namen SSV Jahn Regensburg lässt sich auch der des Löwen- Leistungsträgers assoziieren. Der Nr. 10 des KSV Hessen gehört - passend zur Ausgabe 10 des heutigen Kabinengeflüster - an dieser Stelle die Aufmerksamkeit. Am kommenden Samstag in seinem letzten Heimspiel als altersbedingt dem „Zwanziger Klub“ angehörender, trifft Thorsten B. auf seinen Ex- Klub. Nur ein Mal hat es den bodenständigen und Heimat verbundenen Nordhessen in die Fremde gezogen. Das einjährige Regionalliga- Intermezzo beim SSV Jahn in der Saison 2001/2002 war für den damals 24jährigen ein ebenso unrühmliches wie lehrreiches in seiner bis heute beachtlichen Fußballer- Karriere. Beim SSV wurde Bauer als Oberliga- Torschützenkönig vom KSV Baunatal kommend von Trainer Karsten Wettberg geholt, doch dieser erhielt nur wenige Tage nach Bauers Vertragsunterzeichnung seine Entlassung. Mit Günter Sebert vom SV Waldhof Mannheim kam ein neuer Coach, der „seinen Stürmer“ aus Mannheim mitbrachte.

Thorsten B. brachte es in jener Saison unter dem Regensburger Trainer- Team Sebert/Press (Co- Trainer Jürgen Press, jetzt Coach des FC Ingolstadt) auf 12 Regionalliga- Einsätze, allesamt nach Einwechslungen. Von Regensburg kehrte der gebürtige Kasseler im Sommer 2002 zurück in seine Heimat und zu seinem Jugendverein Hessen Kassel, wurde beim Traditionsclub von der Fulda zum Dauerbrenner (fehlte in sechs Spielzeiten bei bisher 175 Liga- Einsätzen nur drei Mal!), Dauer- Torschützen (97 Liga- Treffer bisher, zwei Mal Oberliga- Torschützenkönig) und Aufstiegs- Torschützen! In Nordhessen machte sich der Löwen- Leistungsträger einen Namen als Fußballer! In Kassel ist Thorsten B. „weltberühmt“. Seit seinem Dasein beim KSV Hessen in sechs Jahren stets vereinsinterner Torschützenkönig! Die Löwen wissen was sie an ihm haben, doch er sicher auch, was er am KSV Hessen hat! Für den KSV- Identifikationsspieler mit den vielen Verdiensten für die Löwen gilt jedenfalls: in der Heimat ist es doch am schönsten.

Damit zur Heimat bzw. Geburtsstätte des Trainers von Torjäger Thorsten B., Matthias Hamann. Diese liegt ca. 124 Kilometer von Regensburg entfernt im ebenfalls zur Oberpfalz gehörenden Waldsassen. Die Stadt, die nächstes Jahr 875jähriges Klosterjubiläum feiert und im Kreis Tirschenreuth im Fichtelgebirge nahe der tschechischen Grenze liegt, hat auf ihrer Internetseite unter „berühmte Söhne und Töchter der Stadt“ als Persönlichkeiten u.a. aufgeführt: Anton Schreiegg (1913 – 2003) Lyriker und Buchautor, Werner Fritsch (geb. 1960) bedeutender zeitgenössischer Theatermann und Autor, Matthias Hamann (1968) deutscher Fußballspieler und –trainer, Florian Gaag (1971) deutscher Regisseur und Dietmar Hamann (1973) deutscher Fußballnationalspieler

Auch aus der Oberpfalz und zwar direkt aus Regensburg stammt Ex- Löwe Martin Wagner, der am gestrigen 16. September- Sonntag mit seiner aus Nordhessen stammenden Freundin Mandy sein 21. Wiegenfest feierte und derzeit beim von Ex- Fußballweltmeister Andy Möller gecoachten Oberligisten Viktoria Aschaffenbug sein „fußballerisches Glück“ gefunden zu haben scheint.

Gefunden haben sich im letzten Regionalliga- Jahr im September 2006 auch Jochen Gabriel (Vorstandsmitglied KSV Hessen) und Peter Jackwerth (Aufsichtsratsvorsitzender FC Ingolstadt). Durch die vertiefte Verbindung der beiden beruflichen Branchenpartner – TUJA- und F&G- Zeitarbeit, respektive ihrer Geschäftsführer – kam es jetzt zu einem fruchtbaren Resultat. Der Ingostädter Unternehmer und Mäzen des FCI ist seit vergangen Freitag auch Sponsor- Partner beim KSV Hessen (siehe auch Extra- Beitrag an anderer Stelle dieser Homepage). Der 50jährige Peter J. zählt übrigens auch zu den Gründungsmitgliedern des FCI. Am 5. Februar 2004 – nebenbei bemerkt dem Geburtstag des KSV- Vorsitzenden Jens Rose und zwei Tage nach dem sechsjährigen Jahrestag der Wieder- Gründung des KSV Hessen am 3. Februar 1999 – wurde der FC Ingolstadt 04 (derzeit 570 Mitglieder) aus der Taufe gehoben. Und nun nach monatelangem Flirt steht fest: die Verantwortlichen aus beiden Vereinen mögen sich. Ein Schelm, wer daraus Resultats- Rückschlüsse im sportlichen Sektor sucht…! Fakt ist: diese finanzielle Unterstützung und Kooperation hat sicher Seltenheitswert. Von wegen also…in Ingolstadt gab es für den KSV Hessen nichts zu holen…!

Solche Fußball- Partien wie jene in Ingolstadt apostrophiert KSV- Coach Matthias H. im Übrigen gegenüber seiner Mannschaft übrigens als BONUS- Spiele. Hintergrund: gegen Teams, gegen die in der letzten Saison nichts zu holen war, kann es in dieser Saison nur besser werden und jeder Punkt ist ein gewonnener und eine Verbesserung. Gegen den TSV 1860 München II und die SpVgg Elversberg gelang dies…und … gegen diesen vor der Saisonbeginn als Meister- Kandidat gehandelten FC Ingolstadt an der Donau ist es erst mal zurück gestellt (Rückspiel am ersten April- Wochenende in 2008 im Auestadion)…!?

Die „Donau- Woche“ für die Löwen geht weiter. Nach Ingolstadt kommt deren geographischer Nachbar aus Regensburg, der mit dem weiteren süddeutschen Aufsteiger SSV Sandhausen derzeit die Liga verblüfft und an der Tabellenspitze thront. Wenn es auch für den KSV Hessen nach der Darbietung vom Freitagabend gegen den Liga- Primus am Samstag einer gehörigen Leistungssteigerung und anderer Einstellung bedarf, liegen die Löwen nach acht Spieltagen Bilanz betrachtet bei der „Mission Quali Dritte Liga“ durchaus im Soll. 12 Punkte, 3 Siege, 3 Remis, 2 Niederlagen – Platz 7, inmitten der beiden letzt jährigen Zweitbundesligisten Wacker Burghausen und SpVgg Unterhaching.

Damit lässt sich leben und bevor jetzt dennoch Unkenrufe aufkommen, lassen wir doch noch mal Trainer Michael Feichenbeiner vom SC Pfullendorf zu Wort kommen, der im Frühjahr diesen Jahres über den KSV Hessen bemerkte: „Kassel ist wie eine Wundertüte. Man weiß nie was raus kommt.“ Die anschließende Partie zwischen dem SCP und dem KSV endete dann 1:2 durch das „Last- Minute- Tor“ von Thorsten Schönewolf und Michael F. sah sich bestätigt.

Zu Thorsten Sch.! Der wegen seiner im Hessenderby in Frankfurt erlittenen Schulterverletzung fünf Wochen im Liga- Geschehen pausierende KSV- Kapitän wird hoffentlich am Samstag gegen den Spitzenreiter wieder mitwirken. Auch wegen seiner Präsenz und Führungsqualitäten ist der 34jährige Routinier eminent wertvoll für diese junge KSV- Mannschaft, für die nun gilt: volle Kraft voraus und Reaktion zeigen! So wie vor einem halben Jahr nach dem 0:3 gegen Darmstadt, als die Löwen eine Woche darauf wie „Phönix aus der Asche“ (oder „Wundertüte“…) gegen Pfullendorf „volle Pulle“ spielten und das Team unweit vom Bodensee positiv überraschte. Ironie des Schicksals in punkto Terminkalender: vor einem Jahr, fast auf den Tag genau, trafen die Löwen auf den FC Ingolstadt und zwei Wochen später im letzten September- Spiel auf den SC Pfullendorf – beide Partien im Auestadion. Auch im September 2007 sind die Gegner an jenen Wochenenden dieselben, nur diesmal auswärts!

Allerdings sind die bevorstehenden Aufgaben für die Löwen gegen Jahn Regensburg, wo der treue, lautstarke und zuverlässige 12. KSV- Mann wichtiger denn je sein wird, und in Pfullendorf sowie dann daheim gegen Siegen (zwei publikumsreizvolle Heimspiele übrigens!) keineswegs – getreu dem Hamannschen Vokabular – „BONUS- Spiele“, sondern PFLICHT- Spiele…!

Und bei der mit Spannung erwarteten, reizvollen Partie zwischen dem KSV Hessen und Spitzenreiter SSV Jahn Regensburg werden womöglich einige Gäste- Fans im Auestadion mit jenen Trikots zu sehen sein, deren Aufschrift da lautet: „Regionalliga Süd ade, 2. Liga wir kommen“.

Herbert Pumann

Montag, 17. September 2007

Veröffentlicht: 17.09.2007

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Datum des Ausdrucks: 27.04.2024