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Der KSV Hessen Kassel bedankt sich fĂŒr das Interesse und wĂŒnscht noch ein schönes Wochenende.

Enttäuschung über Resonanz

KSV HESSEN - BUCHONIA FLIEDEN
Der KSV Hessen eilt von Sieg zu Sieg, doch die Zuschauer kommen nicht.
Die Situation war schon etwas seltsam: Die eigene Mannschaft siegreich, der Verfolger gestolpert - doch echte Schadenfreude wollte beim KSV Hessen Kassel nicht aufkommen, als Fuldas 0:0 beim FSV Frankfurt bekannt wurde. Der Grund liegt auf der Hand: Die Borussia scheint raus aus dem Titelrennen. Und nun, so fürchten die Löwen-Fans, werden sie in vierzehn Tagen bei Spitzenreiter Darmstadt keine große Gegenwehr mehr leisten.

KSV-Trainer Hans-Ulrich Thomale scheren solche Spekulationen wenig. "Das ist mir völlig egal. Ich kann ohnehin nur beeinflussen, was meine Mannschaft macht." Diese Beeinflussung war erneut erfolgreich. Durch das 3:0 gegen Flieden bleiben die Löwen dran.

Es war ein hartes Stück Arbeit, ohne Glanz verrichtet. Und trotzdem Ausdruck neu gewonnener Stärke bei den Gastgebern: "Das zeichnet uns in den letzten Wochen aus, dass wir solche Spiele jetzt gewinnen", erklärt Torschütze Christoph Keim. Und Adem Usta, der immer besser in Tritt kommt und den dritten Treffer beisteuerte, freute sich: "Das Tor baut mich auf. Ich will ja schließlich auch dabei sein, wenn der KSV in der Regionalliga spielen sollte."

Ja, die Regionalliga. Das große Ziel. Die Spieler haben es fest im Visier und zeigen sich entschlossen. Die Publikumsresonanz aber kommt mit den Erwartungen nicht mit. Gewiss, es war kalt. Gewiss war Flieden nicht der attraktivste Gegner. Aber knapp 1500 Zuschauer in der entscheidenden Saisonphase bildeten eine schwache Kulisse. "Je besser wir spielen, desto weniger Leute kommen offenbar", meinte der Vorsitzende Jens Rose enttäuscht. Und auch die Stimmung war vor allem in der ersten Halbzeit eher schlecht. Trotz der beeindruckenden Siegesserie in diesem Jahr und der großen Bedeutung jeder einzelnen Partie gab es lange Gemurre statt Aufmunterung. Erst die unermüdliche Unterstützung aus dem Fanblock auf der Nordtribüne sorgte dafür, dass die Mannschaft in der zweiten Hälfte besser unterstützt wurde.

Hans-Ulrich Thomale merkte nach der Partie auch ironisch an: "Es gibt viele hervorragende Fußballer auf der Tribüne, die sicher alles besser gemacht hätten. Und: Bei den Auswechslungen höre ich als Trainer einfach auf die Hinweise von der Tribüne. Und damit hatte ich heute wieder Erfolg." Wie gesagt: Es war eine irgendwie seltsame Situation an diesem Samstag im Auestadion. Trotz des Sieges. Trotz Fuldas Ausrutscher. Ändern kann das wahrscheinlich nur eins: Es wird Zeit, dass Darmstadt endlich stolpert!

Von Frank Ziemke

<i>HNA-Sportredaktion, 10.5.04</i>

Veröffentlicht: 10.05.2004

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Datum des Ausdrucks: 26.04.2024