Spannung vor dem Fernduell

HNA vom 27. Mai 2011
Der FSC Lohfelden und die Reserve des KSV Hessen spielen um die Meisterschaft in der Verbandsliga.

Spannender geht es nicht. 90 Minuten vor dem Ende der Saison in der Fußball-Verbandsliga liegen der Spitzenreiter FSC Lohfelden und die Reserve des KSV Hessen als ärgster Verfolger Kopf an Kopf. Am Samstag um 15.30 Uhr wird im Lohfeldener Nordhessenstadion das Spiel zwischen dem FSC und dem Tabellenletzten VfL Eiterfeld angepfiffen. Und zur gleiche Zeit trifft - Luftlinie rund fünf Kilometer entfernt - die Reserve des KSV Hessen auf dem G-Platz an der Damaschkestraße auf den TSV Grebenhain, der Platz acht inne hat.

DIE AUSGANGSPOSITION

Der FSC Lohfelden ist mit 88:35 Toren und 75 Punkten Tabellenführer, während die Reserve des KSV Hessen 93:43 Tore und ebenfalls 75 Punkte auf dem Konto hat. Die Zahlen machen deutlich, dass es diesmal nicht nur darum geht, drei Punkte zu holen. Am Samstag müssen die beiden Titelaspiranten bedingungslos auf Torejagd gehen, um im Fernduell schließlich die Nasse vorn zu haben. „Für uns ist das nichts Neues", sagt Lohfeldens Trainer Carsten Lakies. „Seitdem ich Trainer in Lohfelden bin, hat die Mannschaft in vier Spielen 22 Tore geschossen", fügt Lakies hinzu. Wolfgang Zientek, der Trainer der KSV-Reserve, findet sich dagegen schon mit dem zweiten Tabellenplatz ab, aber es ist ganz schwer zu erkennen, ob er das, was er sagt, ironisch meint. „Wir konzentrieren uns schon jetzt auf die Relegationsspiele, dafür trainieren wir", behauptet Zientek. Der KSV-Trainer kündigt allerdings nicht an, dass er seinen Spielern das Toreschießen verbieten will.

DIE GEGNER

Sowohl Eiterfeld als auch Grebenhain sind Mannschaften, gegen die ein Schützenfest im Bereich des Möglichen liegt. Der VfL Eiterfeld ziert mit 31:75 Toren und 17 Punkten das Tabellenende, während der TSV Grebenhain aktuell zu den schwächsten Mannschaften der Verbandsliga zählt. Aus den letzten elf Spielen holte die Mannschaft nur einen Punkt.

DER ANSPRUCH

Während der FSC Lohfelden schon vor der Saison den Gewinn der Meisterschaft als das große Ziel angegeben hatte, war die Reserve des KSV Hessen davon ausgegangen, kleinere Brötchen backen zu müssen. Trainer Zientek hat stets betont, dass seine Mannschaft auch dann bereits mehr erreicht hat als geplant, wenn sie die Relegationsspiele bestreiten muss.

DIE ALTEN BEKANNTEN

Die Löwen Gazwan Avakthi, Sammy Ghebreamlak, Harez Habib, Dennis Joedecke und Ture Ott haben im Laufe ihrer Karriere auch schon das Trikot des FSC Lohfelden getragen. Den fünf Kasselern stehen acht Lohfeldener gegenüber, die den umgekehrten Weg gegangen sind. Daniel Beyer, Kamil Cichy, Samil Eligür, Goce Malinov, Jörg Odensaß, Slava Petrukhin, Norman Stollberg und Jens Wörner sind - einige direkt, manche über Umwege - vom KSV zum FSC gewechselt. Auch Habib geht davon aus, dass sich Lohfelden die Meisterschaft nicht mehr nehmen lassen wird und sagt: „Wir werden nicht bedingungslos stürmen und dabei die Defensive vernachlässigen." Habib weist aber auch darauf hin, dass der KSV ohnehin immer offensiv in die Heimspiele geht.

Von Gerd Brehm

 

Veröffentlicht: 27.05.2011

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Datum des Ausdrucks: 27.04.2024