Ab durch die goldene Mitte
SIEG ÜBER BRAUNFELS âWenn wir jetzt in Baunatal gewinnen, dann sind wir wieder ganz oben dabeiâ, sagte 1:0-Torschütze Adem Usta mit Blick auf die nahe Zukunft. Und auch der ebenfalls erfolgreiche Thorsten Bauer war mit seinen Gedanken schon beim kommenden Samstag. âGegen den KSV Baunatal ist es immer ein besonderes Spiel. Das ist das Derby des Jahres und für die Tabellensituation enorm wichtigâ, erklärte der KSV-Torjäger, der auch schon wie Usta das Trikot der Volkswagenstädter trug.Und weil sich die Spieler schon fleißig mit dem bevorstehenden Nachbarduell beschäftigten, wollte natürlich auch der Trainer nicht zurückstehen. Doch Thomas Freudenstein warnte: âWenn wir die Punkte aus Baunatal mitnehmen wollen, dann müssen wir uns gegenüber heute noch steigern.â
Nachdenklich hatte den Löwen-Coach vor allem die zweite Spielhälfte gemacht. Da ermunterte die unkonzentrierter und mit mangelhafter Raumaufteilung auftretende KSV-Elf den harmlosen Gegner zu etlichen Gegenstößen, die allerdings allesamt nichts einbrachten. âWir standen einfach nicht mehr kompakt genugâ, kritisierte Freudenstein die riesigen Lücken, die sich im Mittelfeld des KSV auftaten. Dass die Vorstöße der Braunfelser doch schon meistens kurz hinter der Mittellinie gestoppt werden konnten, war oft dem lauf- und kampfstarken Sebastian Busch zu verdanken.
Doch der rotblonde Abfangjäger war nicht der einzige Lichtblick. Auch Tobias Nebe (âIch fühle mich wieder topfitâ) und Stürmer Adem Usta (âEs geht von Spiel zu Spiel besserâ) zeigten formmäßig klare Aufwärtstendenz. Allerdings, auch das war zu merken, die linke Außenposition ist keineswegs Nebes Schokoladenseite.
Rechtzeitig zur Halbzeit der Serie hat sich die Form der KSV-Elf stabilisiert. Die Abwehr mit dem kopfballstarken Innenduo Thorsten Schönewolf und Markus Krause sowie den offensiv ausgerichteten Außenverteidigern Christoph Keim und Artur Tews ist zur festen Einheit geworden. Riskante Querpässe vor dem eigenen Strafraum, wie gegen Braunfels gezeigt, sollte man sich gegen die flinken Baunataler allerdings verkneifen.
Alles andere als optimal lief am Samstag erneut das Flügelspiel. Weder der ausgewechselte Nico Steffen, noch der eingewechselte Matthias Rudolph vermochten, sich an der Linie zu profilieren.
Blieb nur die Mitte. Und die funkelte wieder golden. Durch den treffsicheren Bauer und den einmal mehr dominierenden Slawomir Chalaskiewicz. Eine Vielzahl von genauen Pässen, Zuspielen und Kopfballvorlagen, dazu noch zwei Treffer - âChalla 39â bleibt der unumstrittene König der Löwen. Deshalb kann es für den KSV Hessen am Samstag im Parkstadion wieder nur heißen: Ab durch die goldene Mitte!
<i>(WIE/HNA-Sportredaktion, 10.11.2003)</i>
DAS DERBY KANN KOMMEN
<B>Frank Ziemke über das bevorstehende Fußballfest</B>
Besser konnte es nicht laufen. Nicht für die heimischen Oberligisten. Nicht für die Fußball-Fans der Region. Rechtzeitig vor dem Derby zwischen dem KSV Baunatal und dem KSV Hessen am kommenden Samstag ist es wieder richtig spannend geworden in der Liga. Und das Schönste dabei: KSV und KSV haben erheblich dazu beigetragen. Die Löwen dürfen wieder träumen vom Aufstieg.
Darmstadts leichtes Schwächeln in den letzten Wochen nutzten die Hessen mit fünf Siegen in Folge. Vor allem die deutlichen Heimerfolge zeigen, dass die Mannschaft mittlerweile gefestigter ist als zu Saisonbeginn. Gleiches gilt für Baunatal. Schritt für Schritt hat Trainer Bernd Lichte sein Team vorangebracht. Der Punktgewinn in Darmstadt bewies, wozu seine Spieler in der Lage sind. Das Derby kann also kommen.
Die Gastgeber wollen eine weitere Überraschung schaffen, die Gäste Revanche für das einer Niederlage gleichkommende 2:2 im Auestadion. Und die zurückgekehrten Titelchancen der Hessen geben der Partie die Brisanz, die sie verdient.
<i>(Frank Ziemke/HNA-Sportredaktion, 10.11.2003)</i>
Veröffentlicht: 09.11.2003