Das Schlusslicht der Liga

PlatzverhÀltnisse Auestadion
KSV-Spieler untermauern Kritik am Zustand des Rasens im Auestadion.
Abwehrrecke Thorsten Schönewolf bringt die Kritik am Rasen des Auestadions auf den Punkt: „Das ist der schlechteste Platz der Liga", sagt der Spieler des KSV Hessen. Bei einigen der erfahreneren Akteure habe wir uns umgehört.

Auslöser für die Debatte war die Kritik von KSV-Trainer Matthias Hamann nach dem 3:0-Erfolg gegen Saarbrücken. Er hatte der Stadt vorgeworfen, dass sie zu wenig für die Qualität des Spielfelds mache und auf das Verletzungsrisiko hingewiesen. Vorwürfe, die Sportamtsleiter Rainer Kuhlmann umgehend zurückwies. Der Rasen im Auestadion werde regelmäßig gepflegt, für größere Investitionen fehle das Geld.

Thorsten Schönewolf sieht das ganz anders. „Es wird zu wenig gewässert, zu selten gemäht und auch zu selten gewalzt", sagt er.

Unterstützung bekommt er von Torwartlegende Oliver Adler. „Bei jedem Auswärtsspiel sehen wir bessere Rasenplätze als in Kassel", sagt er. Es müsse dringend etwas gemacht werden. Wenn man als Heimmannschaft versuche, Druck nach vorn zu machen, sei es besonders ärgerlich, wenn der Ball immer wieder verspringt.

„Zum Glück muss der Gegner ja mit den gleichen Bedingungen fertig werden", sagt Mittelfeldregisseur Marc Arnold. Auch er ist davon überzeugt, dass das Auestadion im Liga-Vergleich ganz hinten steht. „Es war ein Traum, in Pfullendorf zu spielen", sagt er und meint damit nicht nur den Auswärtssieg, sondern den teppichähnlichen Rasen.

„Im Auestadion ist man immer wieder ein Stück weit verunsichert", sagt Thorsten Schönewolf. Die Ballannahme klappt nicht wie gewohnt, Flanken landen hinter dem Tor, Pässe kommen nicht an. Von Spielern gegnerischer Mannschaften sei er schon wiederholt auf die schlechte Qualität des Platzes angesprochen worden.

„Bei jedem Auswärtsspiel sehen wir bessere Plätze."

KSV-Torwart Oliver Adler

Diese Erfahrung hat auch Torjäger Thorsten Bauer schon gemacht. „Habt ihr eigentlich keinen Platzwart", hätten ihn die Kontrahenten schon gefragt. In der Oberliga sei das nicht so aufgefallen, aber eine Klasse höher sei die Qualität der Spielorte durch die Bank besser als in Kassel. Das, so Bauer, gelte übrigens auch für die Trainingsplätze.

Vielleicht ist es ja doch so wie der Trainer der Bayern-Amateure nach dem 1:1 vor toller Kulisse (10 000 Zuschauer) sagte. Hermann Gerland formulierte es so: „In Kassel haben sie viel Geld investiert in eine neue Tribüne. Aber sie haben vergessen, dass Fußball auf Rasen gespielt wird."

 

Von Thomas Siemon | HNA-Lokalredaktion | Freitag, 27. April 2007


Veröffentlicht: 27.04.2007

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