Platz zehn reicht zum Aufstieg
Dritte Liga Fußball-Deutschland erhält eine neue Liga. Ab der Saison 2008/09 wird es unterhalb der 1. und 2. Bundesliga eine eingleisige dritte Staffel mit 20 Mannschaften geben. Vierte Klasse wird dann eine dreigleisige Regionalliga (West, Nordost und Süd) sein. Die bisher viertklassigen Oberligen werden dann fünftklassig sein. Im Folgenden Erläuterungen zur bereits beschlossenen Reform.
Dritte Liga
Die künftige eingleisige dritte Klasse ist eine Profiliga unter der Führung des DFB. 20 Mannschaften werden ihr angehören. Die kommende Regionalligasaison dient als Qualifikationsrunde. Konkret: Die jeweiligen Meister und Vizemeister der nächsten Regionalligaspielrunde steigen in die zweite Bundesliga auf. Die Teams ab Platz drei bis Rang zehn qualifizieren sich für die neue dritte Liga. Aufgefüllt wird die Klasse dann mit den vier Absteigern der 2. Bundesliga. Das heißt - bezogen auf den nordhessischen Regionalligisten KSV Hessen Kassel: Halten die Löwen in der laufenden Saison die Klasse, dann reicht im nächsten Jahr Platz zehn, um in der neuen Liga zu starten. Aber auch der elfte Rang könnte noch reichen. Das hängt davon ab, wo die Bundesliga-Reserveteams am Schluss landen. Denn für die sind in der neuen Staffel zunächst nur vier Plätze vorgesehen.
Künftig werden die beiden Erstplatzierten in die 2. Liga aufsteigen. Der Dritte bestreitet ein Relegationsspiel gegen den Drittletzten der zweiten Liga. Absteigen werden drei Teams. Sie werden ersetzt durch die Meister der drei Regionalligen.
Regionalliga
Die künftige vierte Liga ist dreigleisig (Nordost, West und Süd). Jeweils 18 Mannschaften gehören einer Staffel an. Mit dabei sein werden auf alle Fälle die 17 Mannschaften (acht aus dem Süden, neun aus dem Norden) aus den bestehenden zwei Regionalligen, die nicht den Sprung in die neue 3. Liga schaffen. Hinzu kommen die bestplatzierten Mannschaften aus den Oberligen. Bezogen auf Hessen heißt das: Die ersten vier in der Tabelle werden 2008/09 den Aufstieg in die neue viertklassige Regionalliga schaffen.
Die weitere Regelung sieht dann vor, dass die Regionalligameister ab 2009 den Sprung in die neue 3. Liga direkt schaffen. Vier Mannschaften werden jeweils absteigen. Sie machen den Oberliga-Meistern Platz.
Nordhessen skeptisch
Haben nordhessische Oberligavereine Chancen, in der neuen Saison auf den Regionalliga-Zug zu springen? Wohl kaum, meint Eberhard Bierschenk, Abteilungsleiter des KSV Baunatal. Die Konkurrenz werde übermächtig sein. Auch sein Kollege Reinhold Altmann (1. FC Schwalmstadt) ist skeptisch. Man müsse erst mal darum kämpfen, in diesem Jahr die Klasse zu halten. Die neue vierte Liga werde für den FCS aus finanziellen Gründen auf unabsehbare Zeit nicht machbar sein. Und der Vorsitzende des potenziellen Aufsteigers FSC Lohfelden, Edmar Seebach, meinte, darüber mache man sich noch keine Gedanken. Natürlich aber wäre es attraktiv, der neuen vierten Liga anzugehören.
Oberliga
Die jetzige viertklassige Oberliga wird fünftklassig. Zuständig bleiben die Landesverbände. In Hessen wird es wohl bei 18 Vereinen bleiben. Die Verbandsgremien werden sich demnächst mit der Situation beschäftigen. Traurig für die Oberligisten: Künftig wird es keine TV-Gelder mehr geben. Zurzeit erhält jeder Klub noch 13 000 Euro pro Saison.
Von Ulrich Brehme | HNA-Sportredaktion
Dienstag, 17.04.2007
Veröffentlicht: 17.04.2007
