Tor-Trubel und kein Ende

THORSTEN BAUER
Thorsten Bauers Telefon steht nicht mehr still - GrĂŒĂŸe aus der ganzen Republik.

Ein Tor verändert die Lebensumstände. Seit sein grandioser Kopfballtreffer vom vergangenen Samstag gegen Wehen von der ARD in die Vorschlagsliste zum Tor der Woche aufgenommen wurde, steht bei Thorsten Bauer das Telefon nicht mehr still. Grußadressen aus allen Ecken der Republik. Verwandte, Bekannte, Kollegen, frühere Mitspieler - alle melden sich, gratulieren, und wollen aus erster Hand erfahren, wie er das hinbekommen hat.

„Wahnsinnig, wieviele Leute sich da gemeldet haben", sagt der 29-Jährige. Klar sei das auch stressig. Andererseits aber findet er den Rummel um seine Person „richtig schön".

Seit dem vergangenen Montag steht fest, dass sein Tor zur Wahl steht. Und seitdem ist die Szene abends in der ARD auch immer wieder zu sehen. Sozusagen zum Nachschmecken. Auch Bauer sitzt dann mitunter vor dem Fernseher. Allein am vergangenen Dienstag hat er sein Traumtor dreimal gesehen. Glaubt er an seine Chance, den Wettbewerb gewinnen zu können? Der Schütze schließt nichts aus. Größter Konkurrent sei Marko Pantelic. Die übrigen zur Auswahl stehenden drei Tore dagegen sind seiner Ansicht nach weniger spektakulär. „Galaseks Tor war fast normal. Dem Treffer von Altintop ging ein Torwartfehler voraus, und auch Kloses Tor war nicht richtig außergewöhnlich."

Natürlich ist das Kopfballtor nach wie vor auch Thema innerhalb der Mannschaft. Mario Klinger, der am vergangenen Samstag krankheitsbedingt fehlte und das Tor infolgedessen nur auf dem Bildschirm gesehen hat, blieb aber eher cool. Solche Treffer erziele Bauer im Training reihenweise. Nichts außergewöhnliches also.

Nichtsdestotrotz dürften die meisten seiner Mitspieler ihre Stimme schon abgegeben haben. Wie auch der Trainer. Matthias Hamann gestern: „Klar habe ich für Thorsten gestimmt."

Heute 150. Spiel

Der streift sich heute Abend gegen 1860 München II im Stadion an der Grünwalder Straße in der bayerischen Landeshauptstadt übrigens zum 150. Mal das Löwen-Trikot in einem Punktspiel über. Sein schönstes Erlebnis in den Farben des KSV? Bauer: „Das war der 1:0-Sieg gegen den FSV Frankfurt im Mai, der uns den Meistertitel gebracht hat." Das sei einfach nicht zu toppen. In den zurückliegenden 149 Spielen erzielte er 84 Tore.

Mit dem Stadion in München verbinden ihn übrigens beste Erinnerungen. Am ersten Spieltag der Regionalliga Anfang August erzielte er beide Treffer beim 2:0-Erfolg des KSV bei den Amateuren des FC Bayern.

 

Von Ulrich Brehme
HNA-Sportredaktion
Freitag, 17. November 2006

Veröffentlicht: 17.11.2006

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 26.04.2024