KSV will gegen Aalen nachlegen

KSV Hessen - VfR Aalen
Löwen möchten ihre Siegesserie ausbauen - Keim und Arnold wieder fit.
Drei Spiele, zwei Siege, sieben Punkte - der KSV Hessen surft auf einer Woge aus Erfolg und Euphorie durch die neuen Regionalliga-Gefilde. Rang drei für den Aufsteiger. „Das ist bisher so gelaufen, wie wir es uns nur in den kühnsten Träumen ausgemalt hatten“, beschreibt Matthias Hamann die augenblickliche Situation. Und damit will sich der Trainer der Löwen noch lange nicht zufrieden geben. „Jetzt wollen wir gegen den VfR Aalen auch noch nachlegen“, sagt Hamann und legt damit gleichzeitig die Marschroute für das Kräftemessen mit den Württembergern fest, die am Samstag (14.30 Uhr) Gast im Kasseler Auestadion sind.

Selbstbewusstsein und enormes Vertrauen in die eigene Stärke zeichnen das Spiel des KSV Hessen in dieser Anfangsphase der Saison aus. Ganz im Gegensatz zu Gegner VfR Aalen (siehe Artikel unten). Die Süddeutschen sind bisher weit hinter ihren eigenen Erwartungen zurückgeblieben. „Die haben ihre Probleme und werden daher nach dem mäßigen Saisonstart bei uns kommen müssen“, sagt Hamann, der seine Elf im Vorteil sieht. „Weil wir uns jetzt bereits einen Vorsprung erarbeitet haben und jetzt auf Abwarten spielen können“.

Also strebt der Chefcoach mit den Löwen eine Fortsetzung der Erfolgsserie an, die inzwischen auf 23 Spiele ohne Niederlage angewachsen ist.

Die Chancen stehen nicht schlecht, denn auf dem Personalsektor hat sich die Lage entspannt. Zwar werden Mirko Dickhaut und auch Micheal Mason (beide Muskelprobleme) fehlen, aber dafür ist Christoph Keim wieder fit. Der Linksverteidiger ist nach seiner Oberschenkelverletzung am Dienstag wieder ins Training eingestiegen und hat seither alle Übungseinheiten mitgemacht. Da auch Marc Arnold nach einer zweitägigen Zwangspause wegen einer Verhärtung des Wadenmuskels wieder voll mittrainiert, kann der KSV Hessen eine sehr starke Elf aufbieten.

Und der Trainer hält noch einige Trümpfe in der Hinterhand. So einen Pascal Groß. „Er ist multifunktionell einsetzbar“, lobt Hamann den Nachwuchsmann, „der allerdings köperlich noch zulegen muss“. Oder Saky Noutsos, der in Elversberg den verletzten Marc Arnold gut vertrat. Hamann: „Mit seinen starken Freistößen entwickelt er sich zur echten Alternative“. Oder Murat Turhan, der kurz nach seiner Einwechselung in Elversberg den Ausgleichtreffer zum 2:2 einköpfte.

Der KSV Hessen ist gerüstet. Der VfR Aalen kann kommen. Und die vielen Tausend Löwen-Fans ebenfalls. Denn auf deren lautstarke Unterstützung bauen Trainer und natürlich auch die Spieler.


<i>Von Rolf Wiesemann
HNA-Sportredaktion

Freitag, 18. August 2006</i>


<span class="smallfett">Schwacher Saisonstart</span>

<i>Regionalligist VfR Aalen will den Aufstieg schaffen</i>

Der VfR Aalen hat Großes vor. Nach sechs Jahren Zugehörigkeit in der Regionalliga Süd, wobei es hauptsächlich um den Klassenerhalt ging, will der Klub aus dem Württembergischen zum großen Sprung ansetzen. Um endlich in die 2. Bundesliga aufzusteigen, hat Präsident Berndt-Ulrich Scholz als Unternehmer den Bestand der Vereinskasse noch einmal um 20 Prozent aufgefüllt, um mit einem Saisonetat von 3,6 Millionen Euro (KSV 1,29 Mio.) das Klassenziel zu erreichen. Garant für den Erfolg soll Frank Wormuth sein, seit einem Jahr Chefcoach der Aalener.

Im Moment sind die Männer aus dem Schwabenländle allerdings vom Aufstieg so weit entfernt, wie der VfL Bochum vom Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Nach drei Spielen mit 5:8 Toren und lediglich zwei errungenen Pünktchen dümpeln die Aalener auf dem 14. Tabellenrang.

Schlechte Zeiten also für Sportdirektor Uwe Spies (früher Spieler beim MSV Duisburg) und Trainer Wormuth. Der allerdings macht nicht zu Unrecht das unglaubliche Verletzungspech seiner Spieler für die Startmisere verantwortlich. Fast ein komplettes Team steht momentan noch auf der Abwesenheitsliste, darunter so wichtige Spieler wie Marijo Maric (Sprungelenksverletzung) und Samer Khalil, Torjäger der vergangenen Serie, der nach einer Bandscheiben-Operation noch nicht wieder einsatzfähig ist.

Dazu kommen jetzt noch zwei Rotsperren. Abwehrspieler Björn Joppe ist nach einer Tätlichkeit im Spiel in Wehen drei Wochen gesperrt. Und jetzt erwischte es auch noch Mittelfeldmann Marco Christ. Der ließ sich am Mittwochabend beim glücklichen 4:1-Pokalsieg nach Elfmeterschießen gegen Verbandsligist Balingen ebenfalls zu einer Tätlichkeit hinreißen. Schwere Zeiten also für den VfR.

<span class="smallfett">Seit 1999 in der Regionalliga Süd
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Der Verein für Rasenspiele (VfR) Aalen wurde am 8. März 1921 gegründet. Nach dem Krieg gehörte Aalen 1951/52 der 2. Liga Süd an, stieg aber gleich wieder ab. In den jeweiligen württembergischen Amateur-(Ober-)Ligen konnte der VfR vier Meistertitel feiern. Der letzte 1999 brachte den Aufstieg in die Regionalliga Süd, der der Klub bis heute angehört. Die beste Platzierung erreichte der VfR 2002 mit Platz vier. In der vergangenen Saison landete Aalen nach einer tollen Rückrunde noch auf Rang neun. Dieses Jahr wird der Aufstieg angepeilt.


<i>Von Rolf Wiesemann
HNA-Sportredaktion

Freitag, 18. August 2006</i>

Veröffentlicht: 18.08.2006

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Datum des Ausdrucks: 27.04.2024