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Der KSV Hessen Kassel bedankt sich fĂŒr das Interesse und wĂŒnscht noch ein schönes Wochenende.

25. Mai 2002: Aufstieg nach Aufholjagd

AUFSTIEG IN DIE OBERLIGA
Der 25. Mai ist einer dieser Tage, auf die man als Fußball-Fan schon Wochen vorher hingefiebert hat. Unruhiger Schlaf, klatschnasse Hände - das Saisonfinale steht an. Und wer hätte das gedacht - der KSV der schon abgeschlagen schien, hat doch noch die Chance auf den Aufstieg.
Ach ja, wichtig - wir sind im Jahr 2002. Die Situation in der Landesliga Nord: auf Platz eins der KSV Hessen mit 70 Punkten, auf Platz zwei der FSC Lohfelden mit 68. Und wie es das Schicksal will, treffen genau diese beiden Teams am letzten Spieltag in Lohfelden aufeinander. Dass der KSV oben steht, ist das Ergebnis einer phantastischen Aufholjagd. Mitte der Hinrunde hatten die Löwen schon zehn Punkte Rückstand auf Lohfelden. Doch dann kamen mit Andreas Mayer und Julio Cesar da Rosa die beiden Spieler, die offenbar vorher gefehlt haben. Die Lage ist klar. Mit einem Sieg oder Unentschieden hat der KSV den Aufstieg in die Oberliga Hessen geschafft. Mit einer Niederlage geht es in die Relegation. Das Ergebnis einer ganzen Saison also reduziert auf zweimal fünfundvierzig Minuten Fußball im Nordhessen-Stadion.

<div class='boximcontent boximcontent_left'><img src='http://ksv.lopri.net/pictures/06-05-22-93845_020525cakk41uc.jpg' border='1'><br clear='all'>So wurde damals gefeiert (Foto: Zehe)</div><br>Kühle Temperaturen, Nieselregel - Schönes Wetter im Mai sieht anders aus. Aber egal. Hier zählt nur das Unentschieden und der Aufstieg in die Oberliga Hessen. Knisternde Spannung, Nervosität. Eine Kulisse, wie sie Fußball-Kassel seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hat. Fast 7.000 sind da. Um 15:02 ist es endlich soweit - es geht los. Und wie. Vierte Minute - Traumpass von Ahmet Kayacik auf Andreas Mayer, der rennt Bewacher Goce Malinov davon und spitzelt den Ball aus spitzen Winkel in die Maschen. Tooooooooor. Und nun sieht man, wie viele im Nordhessen-Stadion den Löwen die Daumen drücken. Mehr als 10.000 Arme wirbeln durch die Luft, der kollektive Torschrei sorgt für Gänsehaut. Nun ist die Oberliga ganz nah, was soll nach so einem Start noch passieren? Typischer Fall von Denkste. Die Löwen stehen tief in der eigenen Hälfte, wirken nervös und fahrig. Lohfelden übernimmt rasch das Kommando. "Die KSV-Spieler liefen wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen durcheinander", schreibt die HNA einen Tag später. So gibt es Chancen für den FSC im Minutentakt. Buongiorno, Usta und Scheiter knallen Zoran Zeljko nur so die Bälle um die Ohren. In der 11. Minute ist es dann soweit. Kopfball Scheiter, Zeljko kommt nicht heran - 1:1. Im Stadion ist es nun beängstigend still. Und Lohfelden macht so weiter, nimmt die Löwen fein säuberlich auseinander. Nur Tore wollen keine gelingen. Statt 5:1 steht es zur Halbzeit nur 1:1. Mit soviel Glück muss man aufsteigen. Oder doch nicht? In der KSV-Kabine geht es zur Pause hoch her. Die erfahrenden Andreas Mayer und Zoran Zeljko haben das Kommando übernommen und stauchen ihre verängstigten Kollegen nach Strich und Faden zusammen. Das Gebrülle ist noch am Bratwürstchenstand zu hören.

<div class='boximcontent boximcontent_left'><img src='http://ksv.lopri.net/pictures/06-05-22-93830_020525cacxyvc5.jpg' border='1'><br clear='all'>Kollekter Jubel (Foto: Zehe)</div><br>Im zweiten Durchgang dann ein anderes Bild. Der KSV kommt besser ins Spiel, beim FSC lassen die Kräfte nach. Dennoch ist die Halbzeit quälend lang. Doch es brennt nichts mehr an. Nils Lienhop verpasst Sekunden vor dem Schlußpfiff sogar noch das Siegtor. Aber egal. Kurz danach ist Schluß. Und nun gibt es kein halten mehr. "Die Löwen-Fans strömen in Scharen auf das aufgewühlte Grün des Nordhessen-Stadions, feiern ihre Helden noch weit nach Spielschluss mit Gesängen und Bierfontänen. Eine rot-weiße Heerschar im kollektiven Freudentaumel", so die HNA in ihrem Spielbericht.

<i>Oliver Zehe</i><br clear="all">

FSC Lohfelden: Bartuli - Wilhelm, Dellova, Wefringhaus - Bayazit, Malinov, Scheiter, Gölbasi, Buongiorno (28. Oeczan, 52. Terell) - Usta, Wagner (80. Tafoski). Trainer: Gerhard Reinbold.

KSV Hessen: Zeljko - Hirdes - Hintschich, Dietzel (88. Jan Lienhop) - Metze, Kayacik (70. Nils Lienhop), Mario Schäfer, Mayer, Radler, Akkoyun (82. Claus Schäfer) - Cesar. - Trainer: Oliver Roggensack.

Zuschauer: 6.500 - Schiedrichter: Trautmann (Florstadt)

Tore: 0:1 Mayer (4.), 1:1 Scheiter (11.).

<div class='boximcontent boximcontent_left'><img src='http://ksv.lopri.net/pictures/06-05-22-93802_aufstiegsjubel.jpg' border='1'><br clear='all'>So schön ist der Aufstieg (Foto: Zehe)</div>

Veröffentlicht: 22.05.2006

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Datum des Ausdrucks: 26.04.2024