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Der KSV Hessen Kassel bedankt sich fĂŒr das Interesse und wĂŒnscht noch ein schönes Wochenende.

Aufschwung der jungen Garde

SPIELANALYSE
Bei den Löwen spielen sich die Talente mehr und mehr in den Vordergrund.
Die Stimmung ist einfach toll. Besser als in der Regionalliga. Matthias Rudolph, der gerade noch mit seinen Mannschaftskameraden vor der Nordtribüne gemeinsam mit den Fans La Ola, die Freudenwelle, inszeniert hatte, schwebte auf Wolke sieben. "Es ist ein tolles Gefühl, vor diesem Publikum in Kassel zu spielen. Erst recht, wenn einem ein Tor gelingt", erklärte der Neuzugang aus Babelsberg nach dem 4:1-Sieg über den FSV Frankfurt sein Glücksgefühl. Eine Hochstimmung, die auch daraus resultierte, dass der junge Nachwuchsmann des KSV Hessen daran glaubt, jetzt den Durchbruch geschafft zu haben. "Es ist nicht so leicht, mit 20 Jahren das erste Mal von zu Hause getrennt zu sein. Daran muss man sich erst gewöhnen", sagt der kleine Linksaußen, der gerade in den beiden vergangenen Partien zeigte, dass er durchaus zu großen Taten fähig sein kann. Wie bei seiner großartigen Bogenlampe zur 2:0-Führung der Löwen gegen die Bornheimer. Die Leistungsentwicklung von Rudolph ist kein Einzelfall. Sie ist vielmehr symptomatisch für das zuletzt enorm gewachsene Selbstvertrauen bei der jungen Löwen-Garde. Beispiel Artur Tews: Das 21-jährige Talent vom KSV Baunatal zeigt nach Anlaufproblemen auf der rechten Seite sein großes spielerisches Potenzial. Schnellfüßig und einsatzfreudig, in der Abwehr wie auch in der Offensive ein Gewinn. "Endlich spiele ich auf meiner Lieblingsposition", erklärt der Homberger sein Leistungshoch. Beispiel Sebastian Busch: Als kampfstarker Abfangjäger vor der Abwehr die eigentliche Entdeckung. Ein Terriertyp mit Stürmerqualität. "Er wäre im Moment gar nicht zu ersetzen", lobt Trainer Thomas Freudenstein seinen 20-jährigen erst roh geschliffenen Diamanten aus Gotha. Beispiel Christoph Keim: Mit seinen 22 Lenzen schon eine echte Spielerpersönlichkeit, die viel Ruhe, Übersicht und Sicherheit ausstrahlt. Beispiel Lamont Sandiford: Der 26-jährige Notnagel für den verletzten Julio Cesar erweist sich als immer festerer Aufhänger, der diesmal mit seinem 1:0 den Bann der Abschlussschwäche brach. Beispiel Silas Owusu: Mit seinen beiden Treffern zum 3:1 und 4:1 war der 24-Jährige, ansonsten mehr Vorbereiter als Vollstrecker, gegen die Bornheimer einer der Väter des klaren Sieges.

Jugendlicher Schwung also macht den Löwen Beine, doch den Takt, im richtigen Moment zuzuschlagen, den gibt der Routinier vor. Slawomir Chalaskiewicz ist Herz und Seele im KSV-Spiel. Ankurbler, Vorbereiter und genialer Passgeber. Der 39-jährige Pole hat mit seinem Können das geschafft, was vor einigen Wochen keiner für möglich gehalten hätte: Der Name Andreas Mayer wird im Auestadion kaum noch erwähnt.


<i>Von Rolf Wiesemann

(HNA-Sportredaktion, 25.08.2003)</i>



SPIELER DES TAGES
<span class='smallfett'>Slawomir Chalaskiewicz</span>
<img border="0" src="http://www.ksv.lopri-net.de/cms/bilddb/03-08-04chalaskiewicz.jpg" align="left">Einen 39-Jährigen holen die sich aus Babelsberg! Hohn und Spott handelte sich der KSV Hessen ein, als die Verpflichtung von Slawomir Chalaskiewicz bekannt wurde. Die Lästerer und Kritiker sind inzwischen verstummt, von Chalaskiewicz selbst eines Besseren belehrt. Anstatt seine Laufbahn in Kassel langsam austrudeln zu lassen, erweist sich Challa als echter Kracher. Ein nimmermüder Kämpfer, der Regie zu führen versteht wie einst ein Klaus Zaczyk. Überlegtes Ballhalten, genaues Passspiel, Zug zum gegnerischen Tor. Ein Supertechniker und Regisseur der Sonderklasse, der nach dem Motto wirbelt: Alter schützt vor Toren nicht.


<i>(WIE, HNA-Sportredaktion, 25.08.2003)</i>

Veröffentlicht: 25.08.2003

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Datum des Ausdrucks: 26.04.2024