Auch beim FC Liverpool gelernt

JUGENDKOORDINATOR
Peter Hansen ist neuer Jugendkoordinator beim Fußball-Oberligisten KSV Hessen.
Auf Jürgen Klinsmann angesprochen, beginnt Peter Hansen zu schwärmen. "Weltklasse", sagt er. Dabei geht es nicht in erster Linie ums Klinis Wirken als Coach der A-Nationalmannschaft.

Vielmehr begeistert ihn, wie es der Bundestrainer geschafft habe, seine Spielphilosophie auf alle Jugendauswahlteams des DFB zu übertragen. Hansen: "Klinsmann denkt ganzheitlich. Das imponiert mir".

Seit Anfang Februar ist der 43-Jährige beim Fußball-Oberligisten KSV Hessen hauptamtlicher Leiter für Ausbildung und Entwicklung, wie es offiziell heißt. Und will dort versuchen, Teile der Klinsmannschen Philosophie zu übertragen. "Wir müssen im Jugendfußball weg kommen vom rein ergebnisorientierten Denken", sagt er.

Viel wichtiger sei es, den einzelnen Akteur auf seinem Weg hin zum Leistungssportler über Jahre hinweg individuell zu begleiten. "Es geht in erster Linie um die Langzeitentwicklung, nicht um das nächste Spiel oder die nächste Saison."

So hielten es im Übrigen auch die Engländer. Entsprechende Erfahrungen habe er in der Fußball-Akademie des FC Liverpool gemacht, in der er vor knapp zwei Jahren hospitierte.

Hansen, der als Fußball-Lehrer auch Bundesligamannschaften trainieren darf, kennt sich aus in Fußball-Europa. Borussia Mönchengladbach, VfB Stuttgart, Württembergischer Fußballverband, 1. FC Nürnberg, Hospitationen bei Giovanni Trapattoni (US Cagliari) und eben der FC Liverpool - seine Stationen als Jugendtrainer können sich sehen lassen.

Warum der Wechsel nach Nordhessen? Hansen: "Ich war zuletzt ungebunden. Da habe ich, als die Anfrage aus Kassel kam, gerne zugegriffen." Sein Vertrag als hauptamtlicher Jugendtrainer läuft zunächst bis zum Sommer 2007. Hansen hält es aber für möglich, dass die Zusammenarbeit auch darüber hinaus fortgesetzt wird.

Der neue Mann stammt aus der Eifel. Dort kickte er in jungen Jahren als Abwehrmann für seinen Heimatklub Prüm. Er sei nicht schlecht gewesen, aber auch nicht überragend. "Für die Bundesliga hätte es nicht gereicht." Nichtsdestotrotz entschied er sich dafür, beim Fußball zu bleiben.

Er erwarb an der Sporthochschule Köln die Fußballlehrer-Lizenz, stieg ins Jugendtrainergeschäft ein und ließ sich bei der Industrie- und Handelskammer Stuttgart zum Sportfachwirt (beschäftigt sich mit der kaufmännischen Seite der Sports) ausbilden.

Interesse, mal auf der Trainerbank einer Seniorenelf zu sitzen, hat er übrigens nicht. "Ich habe meinen Platz im Jugendfußball. Und dabei soll es bleiben." Hansen ist ledig und hat keine Kinder.

<i>Von Ulrich Brehme

HNA-Sportredaktion, Mittwoch, 15.02.06

Foto: Schachtschneider</i>

Veröffentlicht: 15.02.2006

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