Schalke 04 spielte am 16. Juli im Auestadion

SCHALKE IST EINE RELIGION
Im Kasseler Auestadion fanden Spieler, Trainer und Manager des FC Schalke 04 viel Zeit für ihre Anhänger.
UI-Cup. Das Wort kommt Rudi Assauer nur mit sichtbarem Widerwillen über die Lippen. Die dunkelblauen Wildlederschuhe wippen unruhig vor sich hin, während der Manager des Bundesligisten Schalke 04 über den drittklassigen internationalen Wettbewerb spricht, in dem der Gelsenkirchener Kultclub morgen beim FC Dacia Chisinau antreten muss. Nein, an Ernsthaftigkeit wird es den Königsblauen in Moldawiennicht mangeln, meint der 59-Jährige, der mit seinem Club gern durch die Hintertür in den wesentlich lukrativeren Wettbewerb um den Uefa−Pokal schlüpfen möchte. Damit den Schalkern das gelingt, standen für die Mannschaft um Trainer Jupp Heynckes in den vergangenen Tagen einige Testspiele auf dem Programm. Das letzte Spiel dieser Serie führte die Königsblauen am Mittwoch ins Kasseler Auestadion, wo sie den niederländischen Erstligisten Roda Kerkrade mit 4:0 in die Schranken wiesen.
�Kassel ist für uns ein interessanter Ort�, beantwortet der Manager die Frage nach den Gründen für die Wahl des Spielortes ohne zu zögern. �Der Profi-Fußball hat hier eine lange Tradition, und der KSV wird auch genau dorthin zurückkehren�, gibt sich der Manager prophetisch.
Und wie bitte kommt man dort hin, Herr Assauer? �Man muss so etwas mit Bedacht vorbereiten, denn eine finanzielle Schieflage kann einen Verein umwerfen�, hält sich der Ex-Libero mit einem Tipp nicht zurück, wenn es um die Perspektiven des Kasseler Fußballs geht.
Weniger um die Belange seiner nordhessischen Manager-Kollegen und mehr um die Interessen der örtlichen Fans kümmerten sich Assauer und Co. vor, während und nach dem Spiel.
Während der in der 77. Minute ausgewechselte Ebbe Sand die Reservebank verließ, um minutenlang Autogramme auf hingestreckten Armen, Mützen, Eintrittskarten und Fußbällen zu verteilen, standen ihm darin der Manager und auch Trainer Jupp Heynckes in nichts nach.
�Schalke ist eine Religion�, kommentierte der auf den Rollstuhl angewiesene Stefan Hof dieses für Bundesliga-Verhältnisse nicht alltägliche Verhalten gegenüber den Fans. Hof, der aus Gießen zu dem Spiel im Kasseler Auestadion angereist war, hatte zuvor ohne Probleme die gewünschten Fotos von sich und Ebbe Sand sowie Jupp Heynckes bekommen.
Entsprechend gelöst war auch die Atmosphäre unter den 6000 Zuschauern. �Das einzig Unangenehme was hier läuft, ist der Schweiß�, kommentierte Ernesto Plantera vom verantwortlichenProtex- Sicherheitsdienst die friedliche Stimmung unter den Fans der Blau-Weißen.
Die hatten derweil immer noch Gelegenheit, Autogramme zu bekommen oder sogar von Ebbe in den Arm genommen zu werden. Und einige von ihnen, wie die neunjährige Laura Engemann aus Obermeiser, haben seit Mittwoch sogar feste Zukunftspläne im Hinblick auf ihre Schalke-Liebe: �Ich will jetzt unbedingt mit dem Sparen anfangen, damit ich mir bald ein eigenes Trikot leisten kann.�
<i>(Martin Scholz / HNA-Sportredaktion, 18.07.2003)</i>

<b>Foto:</b>
Unermüdlich: Der Schalker Ebbe Sand begeisterte auch außerhalb des Spielfeldes seine Fans. (Foto: Klein/nh)

Veröffentlicht: 18.07.2003

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 27.04.2024