Befreiung mit Hilfestellung

KSV Hessen - Bad Vilbel 1:0
Als 90 Minuten beendet waren im Auestadion, die Nachspielzeit lief, da erhoben sich die Zuschauer, spendeten stehend Beifall - und hätten sich vor Schreck fast wieder setzen müssen.
Bad Vilbels Acar kam völlig frei zum Schuss. Doch der Ball klatschte auf die Latte, kurze Zeit später war der wichtige 1:0-Sieg des KSV Hessen Kassel perfekt. Ein Sieg, von dem Trainer Bernd Sturm glaubt, "dass er uns richtig Auftrieb geben wird".

Der Beifall der Fans war Lohn für einen couragierten Auftritt. "Tolle Einstellung und große Kampfkraft", bescheinigt Sturm seiner Mannschaft. Und doch benötigten die Löwen zur Befreiung Hilfestellung. In Form eines Eigentores, das Zoran Maric in der 52. unterlief.

Schützenhilfe, die nötig war, weil der KSV weiterhin trotz deutlicher Überlegenheit und etlicher Chancen nicht in der Lage war, selbst ins Tor zu treffen. Daran änderte auch Sturms Versuch mit Daniel Beyer als zweiter Spitze neben Julio Cesar nichts. Beide und auch der zur zweiten Hälfte eingewechselte Thorsten Bauer waren meist viel zu weit weg vom Strafraum.

So hatte der KSV Mühe, den verdienten Lohn für eine deutliche Steigerung einzufahren. Die nämlich war unübersehbar. In kämpferischer, aber auch in spielerischer Hinsicht. Und das war in erster Linie ein Verdienst von Slawomir Chalaskiewicz. "Er ist ein ganz großer Sportler", lobte Sturm den 41-Jährigen, der trotz seiner gesundheitlichen Probleme Dreh- und Angelpunkt des Spiels war. Tolle Zweikämpfe, kluge Pässe, verbesserte Standards - Chala zeigte 80 Minuten lang ein ganz starke Leistung. Und gab sich nach seiner Auswechslung kämpferisch: "Es wird viel über mich geredet, dass ich keinen Bock mehr hätte. Diesen Leuten wollte ich es beweisen. Ich gebe hier bis zum letzten Tag mein Bestes."

Gleiches gilt für Markus Krause. Der Verteidiger hat seinen letzten Tag hinter sich, wird am Dienstag an der Schulter operiert. "Wenigstens ein Abschied mit einem Sieg", freute sich Krause, "auch wenn ich den Fans gerne ein Tor geschenkt hätte." Die Mannschaft sieht Krause jetzt endlich auf dem richtigen Weg. "In den letzten Wochen hat es oft keinen Spaß gemacht. Das war charakterlos", sagt er, "jetzt sieht das wieder besser aus."

In der Tat: Die Löwen zogen an einem Strang. Busch, Keim und vor allem der unermüdliche Rudolph zeigten ein großes Laufpensum. Die Abwehr stand außer in der Schlussszene und bei Culics Pfostenkopfball sicher. Und die Angreifer sorgten, wenn schon nicht für Tore, bei Kontern für Entlastung und Gefahr. "Endlich hat es wieder geklappt", freute sich Daniel Beyer, "jetzt müssen wir noch einen Sieg drauflegen, dann haben wir es geschafft."

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(HNA-Sportredaktion, 09.05.2005)</i>

Veröffentlicht: 09.05.2005

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Datum des Ausdrucks: 26.04.2024