Freude baut Bauer auf
KSV HESSEN - KSV KLEIN KARBEN Seinen Namen hatten sie schon länger nicht gerufen. Thorsten Bauer schallte es aus dem Fanblock der Löwen-Fans. Und nach dem 4:0-Sieg gegen Klein-Karben war der Stürmer des KSV Hessen Kassel gefragter Gesprächspartner. Da musste er dann erklären, warum plötzlich der Knoten wieder geplatzt war. Bei der Mannschaft, die endlich mal einen überzeugenden Sieg einfuhr. Aber auch bei ihm, dem Stürmer mit Ladehemmung, dem diesmal zwei Tore gelangen."Bei Oliver Roggensack hatte ich in diesem Jahr einen schweren Stand. Thomas Freudenstein aber gibt mir Vertrauen", sagt Bauer. In den drei Partien unter dem neuen Trainer hat er jedes Mal von Beginn an gespielt. Und plötzlich ist sie weg, die Angst vor dem Tor des Gegners. "In einigen Spielen hat mir früher vor dem Tor schon das Selbstvertrauen gefehlt. Das hat mich selbst geärgert", gibt der Kasseler zu. Zwangsläufig gibt es so kritische Stimmen, die Bauer mangelndes Durchsetzungsvermögen vorwerfen. Dabei wird aber übersehen, dass der 25-Jährige als Vorbereiter vor allem für Sturmpartner Cesar wertvolle Dienste leistet. "Schade, dass alles an den Toren hängt", sagt Bauer darum. Allerdings nicht bei Thomas Freudenstein. Der hält große Stücke auf den Stürmer, gegen den er sogar selbst noch gespielt hat. "Er ist für jede Abwehr unangenehm, weil er am Boden wie in der Luft stark ist. Thorsten ist vielseitig und auch ein taktisch kluger Spieler", sagt Freude, der Bauer mit diesem Vertrauen aufgebaut hat. Vor allem dessen frühes 1:0 war für die ganze Mannschaft wertvoll. "So eine Führung hat uns zuletzt einfach gefehlt", sagt Bauer, und erklärt auch, warum es in den letzten Wochen nicht lief bei den Löwen: "Wir haben in der Winterpause ungeheuren Druck aufgebaut. Das war zwar richtig, weil wir eine einmalige Chance hatten, aber wir sind damit nicht fertig geworden."
Gegen Karben waren die Kasseler endlich von diesen Fesseln befreit. Neben Bauer fand vor allem Andreas Mayer zu alter Stärke zurück und lieferte vor allem mit seinen Standardsituationen beste Argumente für eine Vertragsverlängerung über die Saison hinaus.
Anders als für den Kapitän ist für Thorsten Bauer die Zukunft bereits geklärt. Der Stürmer hat seine vertraglich festgelegte Option gezogen und für zwei Jahre beim KSV verlängert. "Mir macht es Spaß hier. Und ich hoffe, der Verein freut sich auch, dass ich bleibe", sagt Bauer. Bei Leistungen wie gegen Klein-Karben kann er da wohl sicher sein.
<i>Von Frank Ziemke
(HNA-Sportredaktion, 20.04.04)</i>
Veröffentlicht: 23.04.2003
