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Der KSV Hessen Kassel bedankt sich fĂŒr das Interesse und wĂŒnscht noch ein schönes Wochenende.

Ein Duell mit Tradition

Ein Duell mit Tradition

Top-Spiel am Montag: KSV Hessen gegen den SV Waldhof

Am Montagabend ist es mal wieder soweit, die Löwen spielen gegen die Waldhof-Buben. Für den KSV Hessen gibt es nur wenig Spiele, die eine derartige Tradition aufweisen, wie das ewig junge Duell mit den Blau-Schwarzen aus Mannheim.

Am 30. August 1953, vor fast genau sechzig Jahren, gab es das erste Aufeinandertreffen dieser Traditionsclubs. Vor 7.000 Zuschauern spielten die Teams im alten Waldhof-Stadion am Alsenweg. In der ersten Liga Süd, auch Oberliga genannt, zehn Jahre vor Gründung der Bundesliga. Es wurde ein spektakuläres Spiel. Nach 45 Minuten führte der SVW 3:0 gegen den Aufsteiger aus Nordhessen. Doch die Löwen bogen die Partie um, holten am Ende ein 3:3. Toni Hellwig - der Rekordtorjäger der Löwen - bis „Totti“ Bauer kam, Erwin Daubert und Karl Schmidt schossen die Tore für den KSV. 

Oft platzten die Stadien aus allen Nähten, wenn diese beiden Teams aufeinander trafen. Im Oktober 1959 waren 24.000 Zuschauer im Auestadion, bei einem Spiel in der 2. Liga. Die Hessischen Nachrichten, Vorgänger der heutigen HNA, wollten sogar 30.000 gezählt haben. Der Massenbesuch kam zustande, weil das Spiel als Doppelveranstaltung organisiert wurde. Neben den Löwen kamen auch die Harleshäuser Handballer zum Einsatz, damals noch draußen auf dem Rasen, beim Feldhandball. Der KSV gewann das Spiel übrigens mit 2:0.

Viele Zuschauer waren auch am 20. März 1983 im Auestadion, 21.000 an der Zahl. Sie sahen das Spitzenspiel der 2. Liga. Beim SV Waldhof spielte Fritz Walter, der spätere Bundesliga-Torschützenkönig des VfB Stuttgart, an der Seitenlinie stand der Mann mit dem Pepitahut, Klaus Schlappner. Mannheim startete gerade durch, wurde 2. Liga-Meister und spielte anschließend sieben Jahre in der Bundesliga. Das 1:1 in Kassel war für den SV Waldhof ein wichtiger Schritt in Richtung Erstklassigkeit, für den KSV Hessen dagegen ein Spiel der verpassten Chancen. Kurz vor Schluss verweigerte ein Hamburger Schiedsrichter Namens Friedrich Retzmann dem KSV einen vermeintlich klaren Strafstoß, nachdem der Mannheimer Ausgleich durch einen weniger deutlichen Elfmeter zustande kam. Ein 21-jähriger Zuschauer drehte durch, kletterte nach dem Schlusspfiff über den Zaun und verpasste Retzmann eine Kopfnuss. Die Löwen mussten eine Geldstrafe an den DFB zahlen, waren aber insgeheim froh, das es keine Platzsperre gab.

Nach dem Konkurs des FC Hessen Kassel trennten sich 1997 die Wege der beiden Traditionsvereine. So traf man sich erst im August 2008 in der mittlerweile viertklassigen Regionalliga wieder. Beim ersten Duell nach neun Jahren gewann der KSV mit 2:1, die Tore schossen Rene Ochs und Thorsten Bauer. In der letzten Saison kamen 6.500 Zuschauer ins Auestadion und bejubelten einen verdienten 3:1-Sieg (Tore: Sebastian Schmeer, Nico Hammann und Ingmar Merle) der Löwen. Auch das Rückspiel ging an den KSV – Anfang Dezember 2012 siegten die Löwen 2:1.

Oliver Zehe


Alles über die Duelle KSV - Waldhof im Online-Archiv von Tim Siebrecht: 

http://www.ksvhessenkassel.de/index.html

Veröffentlicht: 07.09.2013

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Datum des Ausdrucks: 26.04.2024