Ärger in der Führungsriege

VEREINSFÜHRUNG
Zwischen Jens Rose und Klaus Hennemann ist ein öffentlicher Streit ausgebrochen. Sollte Hennemann wieder für einen Vorstandsposten kandidieren, will Jens Rose die Vereinsführung abgeben.
Der Streit zwischen den beiden schwellte schon lange, jetzt ist er eskaliert. Jämmerliches Krisenmanagement wirft Hennemann nun öffentlich Rose im Zusammenhang mit der Entlassung von Thomas Freudenstein vor. Zudem gehe Rose zu zögerlich bei der Umwandlung der ersten Mannschaft in eine Kapitalgesellschaft vor. Doch das sind nur einige Punkte, die jetzt öffentlich wurden.
Schon länger bekannt war, dass Hennemann kein Blatt vor den Mund nahm, wenn es um die öffentliche Kritik an die Mannschaft oder den Ex-Trainern ging. Rose will dem nun einen Riegel vorschieben und die öffentliche Diskussion beenden indem er seinen Posten zur Verfügung stellt, wenn Hennemann nicht aus dem Amt ausscheidet. "Er oder ich", sagte er in einem Interview.
Doch Klaus Hennemann, der trotz der Querelen letztendlich viel für den Verein getan hat, will es nicht so weit kommen lassen. Er verzichtet auf eine weitere Kandidatur.


<i>KSV Hessen, 14.05.04</i>


KOMMENTAR
<span class='smallfett'>Die Weichen stellen </span>

<i>Frank Ziemke über den Führungsstreit.</i>

Da ist er also wieder, der Krisen-KSV. Spieler-Rauswurf, Ärger in der Führungsriege - und das alles in der entscheidenden Saisonphase. Ganz schön dumm, sollte man meinen. Aber halt! Es besteht kein Grund zur Panik. Der Streit, der zum Vorschein kommt, tobt schon länger. Jetzt, da er öffentlich wird, ist er eigentlich bereits beendet. Jämmerliches Krisenmanagement - so lautet Hennemanns Vorwurf in Zusammengang mit der Entlassung von Thomas Freudenstein. Doch wo waren Hennemann und Co., die am Ast des Trainers sägten, als es darum ging, sich zu stellen? Rose und Manager Jörg Schmidt standen den Fans Rede und Antwort. Und der Vorsitzende, obgleich von den Vorgängen überrumpelt, zauberte mit Hans-Ulrich Thomale einen erfahrenen Nachfolger aus dem Hut. Auch aus den internen Querelen scheint Rose nun gestärkt hervorzugehen. Seine Arbeit allerdings ist damit nicht getan. Der Vorsitzende braucht dringend Verstärkung für seine Mannschaft. Die Trainerfrage braucht Klärung, dem Marketing-Mann Schmidt könnte ein sportlicher Berater zur Seite gestellt werden. Wenn der Weg des KSV weiter nach oben führen soll, darf die Last nicht auf wenige Schultern verteilt sein. Jens Rose, der Gleisbauer, muss jetzt die Weichen stellen.


<i>HNA-Sportredaktion, 14.05.04</i>

Veröffentlicht: 14.05.2004

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Datum des Ausdrucks: 11.05.2024