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Der KSV Hessen Kassel bedankt sich fĂŒr das Interesse und wĂŒnscht noch ein schönes Wochenende.

Ein Profi für die Löwenkinder

JUGEND
Der KSV Hessen ist in der Fußball-Oberliga auf dem besten Weg zur Meisterschaft. So etwas gelingt oft nur, wenn die Mischung innerhalb einer Mannschaft stimmt. Die Mischung aus Häuptlingen und Indianern - die Mischung aus jungen und alten Spielern.
Die beiden Youngster des Teams sind Pascal Groß und Martin Wagner, beide 19 Jahre alt. Damit Talente wie Pascal und Martin auch in Zukunft zum Löwen-Kader gehören, dann aber aus dem eigenen Nachwuchsbereich stammen, hat der KSV reagiert. Seit Anfang des Jahres gibt es bei den Löwen einen Leiter für Ausbildung und Entwicklung: Peter Hansen (HNA berichtete).

„Wir wollen die Jugendarbeit für den Leistungsbereich und im Hinblick auf die erste Mannschaft verbessern und brauchen dazu professionelle Unterstützung“, hatte Jens Rose, Erster Vorsitzender des KSV, nach Hansens Verpflichtung erklärt.

Peter Hansen hat eine klare Philosophie. „Wir müssen im Jugendfußball vom rein ergebnisorientierten Denken wegkommen“, sagt er. Und: „Kinder kommen ja nicht auf die Welt und schauen in Tabellen.“ Wichtiger sei es deshalb, Jugendspieler auf ihrem Weg zum Leistungssportler über Jahre hinweg individuell zu begleiten und zu fördern. Stichwort Langzeitentwicklung. Hansen: „Es geht um mehr als das nächste Spiel oder vielleicht die nächste Saison.“

Hansen, der aus der Eifel stammt, ist Fußball-Lehrer und Sportfachwirt. Borussia Mönchengladbach, VfB Stuttgart, Württembergischer Fußballverband, 1.FC Nürnberg, Hospitationen bei Giovanni Trapattoni und dem FC Liverpool tauchen als Stationen in seiner Vita auf.

Und jetzt der KSV. Nordhessen, Fußball-Niemandsland. Genau das ist es, was den 43-Jährigen reizt. „Wir wollen uns zum Ausbildungszentrum für eine ganze Region entwickeln“, sagt Hansen. Doch so etwas ist ein teurer Spaß. 250 000, vielleicht 300 000 Euro koste das, schätzt Hansen. Hauptamtliche, qualifizierte Trainer, bessere Trainingsbedingungen, medizinische Abteilung - all das gehört zu einem Ausbildungszentrum. Was für Profiklubs eine Bedingung für deren Lizenz ist, ist für Amateurklubs kaum zu bewerkstelligen. Dennoch sagt Hansen:. „Wir haben schon positive Signale erhalten, stehen aber noch ganz am Anfang.“

Dass es in Nordhessen nicht genügend Fußball-Talente gibt, bestreitet Hansen entschieden. „Warum sollten in anderen Regionen Deutschlands mehr Talente auf die Welt kommen als hier?“ Was in Nordhessen allerdings fehle, sei der Bezug zum großen Fußball. „In Bundesliga-Städten ist der Fußball bei den Jungs das Gesprächsthema Nummer eins“, sagt Hansen.


<i>Von Sascha Herrmann

HNA-Sportredaktion

11. Mai 2006</i>

Veröffentlicht: 11.05.2006

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Datum des Ausdrucks: 26.04.2024