Keine Angst im Nacken

KSV Hessen - Viktoria Aschaffenburg
Der KSV Hessen ist immer selbstbewusster / Samstag gegen Aschaffenburg.
Der Zug soll rollen. Richtung Regionalliga. Richtung Frankfurt. Wo es am 25. Mai zum großen Finale kommen kann in der Fußball-Oberliga. Zum alles entscheidenden Aufeinandertreffen zwischen dem derzeitigen Spitzenreiter FSV Frankfurt und seinem erstarkten Verfolger KSV Hessen Kassel. Wenn es zum Bornheimer Hang geht, wollen die Löwen, wie schon vor zwei Jahren nach Darmstadt, einen Sonderzug für ihre Anhänger einsetzen. Und sportlich ist der KSV weiter auf dem besten Weg, es zum großen Duell kommen zu lassen. Beim 4:0 gegen Bad Vilbel gab sich die Mannschaft von Matthias Hamann jedenfalls keine Blöße. Am Samstag nun soll im nächsten Heimspiel gegen Viktoria Aschaffenburg (15 Uhr, Auestadion) der nächste Schritt getan werden, soll mit einem weiteren Sieg der Druck auf den Tabellenführer weiter erhöht werden. Der Trainer ist guter Dinge, dass das gelingt. "Wir haben einen Lauf", sagt Hamann, "ich hoffe, dass geht noch vier Wochen so weiter."

Seine Mannschaft hatte zuvor in den 90 Minuten gegen Bad Vilbel bewiesen, dass diese Hoffnung berechtigt ist. Dabei ist es gar nicht einmal spektakulär, wie die Löwen ihre Gegner in die Knie zwingen. Dafür aber höchst effektiv und beeindruckend, wie die Mannschaft ruhig und abgeklärt ihr Pensum runterspult, ihre Chancen förmlich erzwingt und dann auch nutzt. Immer im festen Vertrauen, dass es schon klappen wird mit dem Sieg. "Keiner spielt mit Angst im Nacken", stellt Hamann zufrieden fest.

Dies ist einer der größten Verdienste des Trainers, der es geschafft hat, einer in der Vergangenheit oftmals zaudernden Mannschaft Vertrauen in die eigene Stärke einzuimpfen. "Ich gebe den Spielern Freiheiten. Ich fordere den Mut, Eins-gegen-eins-Situationen zu suchen. Das zahlen sie zurück", sagt Hamann.

Zum Herzstück des Teams hat sich dabei immer mehr Marc Arnold entwickelt. "Er holt sich die Bälle. Auch die schweren", lobt Hamann seinen Spielmacher und Mann für die Standardsituationen (Siehe Interview). Natürlich waren gegen Bad Vilbel auch Schwächen zu erkennen. Bei den Kontern der Gäste in der ersten Hälfte etwa zeigte die Defensive einige Lücken. Die positiven Aspekte aber überwogen bei weitem. Bauers Fähigkeit, im richtigen Augenblick zu treffen, Cesars Quirligkeit. Susliks Souveränität. Adlers Ruhe. Gölbasis Leistungssteigerung. Weil zudem Spieler wie Amand Dellova die Lücken füllen, die nach Ausfällen von Dickhaut, Mason und Malinov entstehen, ist Trainer Hamann vor den kommenden Aufgaben nicht bange. Gegen Aschaffenburg soll so der nächste Schritt getan werden. Damit der Zug ins Rollen kommt.


<i>Von Frank Ziemke

HNA-Sportredaktion

Freitag, 28. April 2006</i>

Veröffentlicht: 28.04.2006

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Datum des Ausdrucks: 26.04.2024