KSV Hessen siegte in Darmstadt und stieg doch nicht auf - Freudenstein und Thomale mussten gehen
JAHRESRÜCKBLICK Das wars. 4:3 siegte der KSV Hessen am 20. März beim Tabellenführer. Spieler, Trainerstab um Chefcoach Hans-Ulrich Thomale, Vorstand und die mitgereisten 1000 Fans waren außer sich vor Freude. Auch, weil die Löwen durch den Erfolg wieder näher an den Favoriten herangerückt waren. Der Traum, Meisterschaft und Aufstieg, schien wieder realisierbar zu sein.Alles hatten sie gegeben, die Löwen, an diesem Nachmittag. Und Moral gezeigt. Wer triumphiert, hat Recht. Und damit sorgte die Mannschaft dafür, dass der Zorn der Anhänger, verursacht durch die Entlassung von Trainer Thomas Freudenstein vier Wochen zuvor, verrauchte. In einer Palastrevolution hatten sich die Spieler am 14. Februar gegen ihren Coach gestellt.
Trotz bis dahin glänzender Bilanz (unter Freudenstein verlor der KSV in 31 Spielen nur zwei Mal) wurde der Trainer gefeuert, weil die Mannschaft ihn nicht mehr wollte. Keinen Spaß vermittele der, kein Selbstvertrauen und keine Motivation, hieß es. Die Fans konnten es mehrheitlich nicht nachvollziehen, reagierten überwiegend sauer. Kein leichter Start für Freudensteins Nachfolger Thomale (59), der die Löwen bereits von 1990 bis 1992 gecoacht hatte. Dennoch setzte er die Erfolgsstory der Löwen in der Liga zunächst fort.
Ohne Niederlage beendete der KSV die Saison. Doch da auch die Lilien nach der Pleite gegen den KSV alle weiteren Spiele gewannen, blieb den Löwen trotz hervorragender Bilanz (84 Punkte) am Schluss nur Rang zwei.
Inzwischen hat Thomale das Feld wieder geräumt. Nach katastrophalem Start trat er Ende Okober zurück. Nachfolger wurde Bernd Sturm, bis dato sportlicher Leiter beim KSV.
<i>(Ulrich Brehme/HNA-Sportredaktion, 30.12.2004)</i>
Veröffentlicht: 30.12.2004
