Zweibrücken - die kleinste kreisfreie Stadt Deutschlands - liegt an der Grenze zwischen Rheinland-Pfalz und dem Saarland, etwa 350 Kilometer von Kassel entfernt. An einer mittelalterlichen Salzstraße gelegen, hatte Zweibrücken viele Jahrzehnte einen hohen strategischen Wert für die herrschenden Grafen und Fürsten. Hier überspannte eine Zwillingsbrücke den Schwarzbach. Eine Burg bewachte Brücke und Fleckchen.
An diesem Ort nun wollen die Löwen Revanche nehmen für die 1:2-Heimniederlage gegen den SVN 1929 Zweibrücken im September letzten Jahres. Die Chancen hierfür stehen gut, denn der KSV hat nach holprigem Start ins Fußballjahr 2015 mittlerweile einen kleinen Lauf. Die letzten vier Pflichtspiele gewannen die Löwen jeweils ohne Gegentor, darunter zweimal auswärts in Offenbach und Elversberg. Der SVN 1929 Zweibrücken hingegen wartet seit acht Spielen auf einen Sieg, hat in den vergangenen sieben Spielen kein einziges Tor erzielt.
Mit nur 15 Punkten ist Zweibrücken das Schlusslicht der Liga und hat den Anschluss zum Tabellenmittelfeld verloren. Nach der drohenden Insolvenz im Dezember 2014 wurde der Regionalligakader in der Winterpause komplett ausgetauscht. Insgesamt 22 Spieler verließen den Verein. Die neu formierte Mannschaft ist die drittjüngste der Liga und besteht vorwiegend aus jungen, talentierten Spielern, die kaum Regionalligaerfahrung aufweisen. Die Klasse zu halten, wird für Zweibrücken daher mit jeder Niederlage schwieriger. Wenn kein sportliches Wunder geschieht, dann wird das Spiel am Karsamstag wohl der vorerst letzte Gastautritt des KSV Hessen in Zweibrücken sein.
Sportliche Wunder aber geschehen, zumal die auf den ersten Blick desaströse Bilanz des SVN 1929 Zweibrücken in der Rückrunde darüber hinwegtäuscht, dass die noch junge Mannschaft von Trainer Guido Hoffmann zuletzt zweimal im eigenen Stadion vor einer faustdicken Überraschung stand: Gegen Eintracht Trier und den 1. FC Saarbrücken verlor der SVN 1929 Zweibrücken jeweils denkbar knapp mit 0:1. Und so ist das Gaspiel am Samstag auch für den KSV alles andere als ein Selbstläufer.
Dennoch fahren die Löwen nach den Erfolgen der letzten Wochen mit breiter Brust in die Westpfalz. Mit den Siegen gegen Walldorf, in Elversberg und gegen Baunatal unter der Woche hat sich der KSV Hessen wieder ins obere Tabellendrittel gespielt und liegt mit nunmehr 39 Punkten punktgleich mit Wormatia Worms, der Überraschungsmannschaft der Hinserie, auf Rang sechs.
Den eigenen Tabellenplatz will das Team von Matthias Mink mit einem Sieg in Zweibrücken festigen und damit dem eigenen Saisonziel - die Spielzeit 2014/15 unter den besten sechs Mannschaften der Liga abzuschließen - ein weiteren Schritt näher kommen.
Stefan Frindt
Medienteam
Veröffentlicht: 03.04.2015