Jascha Döringer über sein erstes Saisontor, Tiefen und eine junge Mannschaft, die "Bock hat"

Löwen Inside mit Jascha Döringer

Am 7. Oktober 1996 in Marburg geboren, stürmt Stimmungskanone Jascha Döringer seit vergangenem Sommer für den KSV Hessen Kassel. Zuvor lief er sechs Jahre für Stadtallendorf auf, seine Jugend verbrachte er in seiner Heimatstadt Marburg. In der Freizeit macht er gerne die Bars in der Herkulesstadt unsicher – gerne auch mal zusammen mit den Fans – entspannt mit einem guten Buch in der Goethe-Anlage oder geht anderen Sportarten wie Volleyball und Tischtennis nach. Auch auf einer Slackline ist er ab und zu finden. Sein Lieblingsort ist aber das Trainingsgelände und die Löwen-Kabine.

Nach Heimspielen, vor allem aber nach Siegen, finden sich die Löwen-Fans in ihrer Stammkneipe zusammen – und staunten zuletzt nicht schlecht, als dort plötzlich ein bekanntes Gesicht auftauchte: Jascha Döringer, der es sich nicht nehmen ließ und den Sieg gegen Ulm (wo er allerdings gesperrt auf der Bank saß) einen ganzen Tag lang gebührend mit den Fans feierte. „Das war schon legendär und hat unglaublich Spaß gemacht. Unsere Fans sind einfach außergewöhnlich!“ Dabei entstand sogar ein eigenes Döringer-Getränk: Döringers Dynamisches Duo. Doch auch in der Mannschaft ist er bereits super angekommen. „Ich habe keine Probleme damit neue Menschen kennenzulernen und mich einzufügen – so habe ich mich mit den neuen Mannschaftskollegen direkt gut verstanden“, erzählt er. So kannte er den ein oder anderen Spieler bereits von vergangenen Begegnungen mit Stadtallendorf.

Dir ist der Spaß beim Spielen immer anzusehen – war das immer so?

Tatsächlich hatte ich mit 16 eine Phase, in der ich den Spaß am Fußball verloren hatte und kurz davor war, aufzuhören. Das war in der Zeit, als ich noch bei Marburg spielte. Dort hatte ich einen für mich sehr besonderen Trainer, der immer an mich geglaubt hat. Drei Jahre lang habe ich unter ihm gespielt und das hat mich sowohl menschlich sehr weiter gebracht als auch den Spaß am Fußball zurückgegeben.

Im Zuge des Umbruchs war er im vergangenen Sommer schließlich einer von vielen neuen Spielern, die zu den „alten Hasen“ hinzugestoßen sind – eine neue Erfahrung für den gebürtigen Marburger. „Ich bin vorher noch nie gewechselt und war nun sehr positiv überrascht, wie ähnlich die Strukturen innerhalb der Mannschaft sind. In Kassel treffen viele verschiedene Charaktere aufeinander – trotzdem harmonieren wir super miteinander, wir sind eine Einheit.“

Sportlich lief es für euch genauso gut. Auf dein erstes Tor musstest du allerdings länger warten …

Ohja, und deshalb war es ein ganz besonderes für mich. Gegen Hoffenheim II hatte ich zunächst einen Elfmeter verschossen – sogar nochmal im Nachschuss. Aber ich weiß, dass ich es in dem Moment zu sehr wollte. Deshalb hat es nicht geklappt – gegen Steinbach Haiger dann aber endlich. Das kam ziemlich unverhofft, ich habe es ehrlich gesagt gar nicht richtig mitbekommen – erst als die anderen anfingen zu jubeln.

Am Ende der ersten Umbruchssaison steht nun ein stolzer Platz sieben, mit dem auch der 25-Jährige sehr zufrieden ist. „Vor allem nach der vorangegangenen Saison bei Stadtallendorf, an deren Ende nur 15 Punkte standen, lief es für Kassel richtig gut – und es macht Spaß, ein Teil davon zu sein.“ Und so empfindet er den Umbruch als mehr als gelungen. „Die menschliche Komponente stimmt, das sportliche hat diese Saison funktioniert, unter dem Strich bin ich sehr zufrieden und fühle mich pudelwohl.“ Und so blickt er positiv gestimmt in die nächste Saison: „Dass die Mannschaft zum größten Teil so bleibt, wie sie gerade ist, spricht schon sehr für uns. Jetzt noch ein oder zwei Verstärkungen dazu und wir können die kommende Saison vielleicht noch etwas mehr reißen, wer weiß. Dazu hoffentlich mit vielen Löwenfans bei unseren Heimspielen im Rücken.“

Doch der 25-Jährige beschäftigt sich in Kassel nicht nur mit Fußball und etlichen Sportarten – an der Kassler Universität will er ein Studium der Soziologie und Politikwissenschaften beginnen. „Ich hatte nie das Ziel Profifußballer zu werden. Ich habe auch Lust etwas anderes zu machen und bereits vieles ausprobiert.“

Entweder oder …

Kino oder Couch?

1:0-Sieg oder 5:4-Sieg?

Nutella mit oder ohne Butter? „außer bei Frischgetoastetem“

Film oder Serie?

1 Tag am Strand oder 10 Tage in den Bergen geschenkt? „Das ist aber eine ganz knappe Kiste“

Oper oder Kunstausstellung

Das Interview wurde geführt von Celina Lorei.

Veröffentlicht: 21.06.2022

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Datum des Ausdrucks: 09.05.2024