Tausend Arme von Yelldell - Nur ein Tor für die Löwen

KSV Hessen - Stuttgarter Kickers 1:1 (0:1)
Mit einem 1:1-Unentschieden gegen die Stuttgarter Kickers geht der KSV Hessen in die Osterfeiertage. Die frühe Stuttgarter Führung durch Sokol Kacani (4.) glich Mannschaftskapitän Thorsten Schönewolf (69.) aus.

Der erhoffte Befreiungsschlag mit einem "Dreier" für die Löwen blieb aus. Wieder ein Unentschieden im Auestadion, das vierte in Folge. Der KSV tritt im Kampf um Platz zehn in der Regionalliga auf der Stelle. Ein Unentschieden, das weh tut. "Wir hätten das Spiel gewinnen müssen", sagte Löwen-Trainer Matthias Hamann nach dem Spiel. In der Tat, Chancen waren genügend da. Alleine Andreas Haas hatte fünf hundertprozentige auf dem Schlappen. Eine Prise Pech, eine Portion Unvermögen und immer wieder der überragende Kickers-Schlußmann David Yelldell verhinderten den Torerfolg für den KSV Hessen. Ansonsten war der Trainer mit seiner Mannschaft zufrieden. "Nach der Leistung bin ich absolut zuversichtlich, dass wir den zehnten Tabellenplatz erreichen". Dabei gab es einige Nackenschläge für die Löwen. Mit dem ersten Stuttgarter Angriff das 0:1, ein für die Löwen nicht unbedingt glücklich pfeifender Schiedsrichter, unzählige vergebene Torchancen und ein Gästekeeper, der über sich hinaus wuchs. Doch der Reihe nach.

Hinten endlich mal die Null halten, das war der Plan des KSV Hessen. Dafür kam im defensiven Mittelfeld Sebastian Busch zum Einsatz, der die Abwehr zusätzlich stützen sollte. In der Innenverteidigung spielten Sebastian Zinke und Thorsten Schönewolf, Turgay Gölbasi ging auf die rechte Aussenpositon. Doch der Traum von einem Spiel ohne Gegentor platze nach exakt 200 Sekunden. Nach einem blitzgescheiten Pass aus dem Mittelfeld standen Vaccaro und Cacani plötzlich völlig frei vor Oliver Adler. Vaccaro spielte quer zu Cacani und dieser brauchte den Ball nur noch über die Linie schieben - 0:1. Schlimmer hätte es aus Löwen-Sicht kaum kommen können. Doch das es in diesem Spiel einiges zu sehen geben würde, deutete sich schon in den Sekunden danach an. Thorsten Bauer spielte den Ball wunderbar zu Andreas Haas - doch Yelldell konnte den freien Löwen-Stürmer stoppen. Dann weitere drei Minuten später. Daniel Beyer, der von Anfang an für den gesperrten Denis Berger spielte, mit tollen Zuspiel zu Thorsten Bauer, der leitete zu Haas weiter - volley über das Tor. Welch ein Auftakt. Doch danach tat sich nicht mehr viel. Die Stuttgarter bekamen die Löwen besser in den Griff, attakierten früh und unterbanden damit das KSV-Spiel. Kampf und Einsatz waren bei den Löwen da - was fehlte, waren die Ideen. So plätscherte die Partie auf einem sehr mäßigen Niveau bis zur 40. Minute vor sich hin. Erst ein schöner Schuss von Jan Fießer (40.) brachte wieder etwas Stimmung in die Bude.

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zoomAndreas Haas (KSV) scheitert an David Yelldell (Torwart Stutt- garter Kickers)
Foto: Roland Sippel

Das Bild änderte sich in Durchgang zwei. Nun sahen die 4.500 Löwen-Fans einen einzigen Sturmlauf in Richtung Kickers-Tor. Und immer wieder war es der gebürtige US-Amerikaner David Yelldell, der auch die besten KSV-Möglichkeiten zunichte machte. Der Kickers-Keeper hatte, so schien es, tausend Arme und Beine. Insbesondere Andreas Haas, der in seinen bisherigen drei KSV-Einsätzen schon drei Buden machte, war der Verzweiflung nahe. Schon in der 49. Minute hatte der Ex-Pirmasenser den Ausgleich auf den Schlappen - wieder war Yelldell da. Vier Minuten später Haas aus der Drehung - Yelldell! Zwischendrin hatten aber auch die Löwen nochmal Glück. Angelo Vaccaro verpasste nur um Zentimeter die Vorentscheidung. In der 63. Minute mussten die Kickers dann um ihren Schlußmann bangen. Yelldell klärte vor Haas an der Seitenlinie, kommt durch den Einsatz des Löwen-Stürmers ins straucheln und schubst Haas - nicht wenige der 4.500 sahen hier eine Tätlichkeit. Schiedsrichter Benedum gab beiden Gelb - und hatte nun die Zuschauer gegen sich. Und die sahen sechs Minuten später ein Handspiel im Stuttgarter Strafraum. Bei einem Gerangel sprang Marcus Mann der Ball an die Hand - der Schiedsrichter liess weiter laufen. Sekunden später dann doch der Ausgleich. Nach einem Freistoß von Gölbasi stieg Thorsten Schönewolf am höchsten und köpfte den Ball zum umjubelten 1:1 in die Maschen.

In der Schlußphase wankten die Schwaben, sie fielen aber nicht. Der eingewechselte Möller mit einem Fallrückzieher im Strafraum (88.) und wieder Haas aus spitzen Winkel (89.) vergaben Sekunden vor dem Schlußpfiff die allerletzten Möglichkeiten für den KSV.

"Wir sind immer noch dicht dran", sagt Matthias Hamann. "Wenn wir ein Spiel gewinnen, sind wir wieder da".

Oliver Zehe

 

KSV Hessen: Adler - Gölbasi, Zinke, Schönewolf, Kümmerle - Busch, Beyer, Fießer, Scholze - Bauer, Haas.

Stuttgarter Kickers: Yelldell - Benda, Mann, Rapp, Steinle - Parmak, Rosen, Akcay, Stierle - Kacani, Vaccaro.

Ausgewechselt: 59. Bayrak für Scholze, 79. Möller für Beyer - 52. Yildiz für Akcay, 58. Cerci für Stierle, 87. Tucci für Kacani

Zuschauer: 4.500 - Schiedsrichter: Florian Benedum (Mehlingen)

Tore: 0:1 Kacani (4.), 1:1 Schönewolf (69.).

Gelbe Karten: Kümmerle, Busch, Haas - Mann, Yelldell, Rosen

 


Video zum Spiel des HR: Sport am Samstag

Video zum Spiel der ARD: Sportschau


Video der Pressekonferenz
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Veröffentlicht: 22.03.2008

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Datum des Ausdrucks: 09.05.2024