Viele Steine fallen vom Herzen

KSV Hessen - FK Pirmasens 2:0 (0:0)
Der KSV Hessen ist wieder auf die Erfolgsspur zurückgekehrt. Vor 3000 Zuschauern im Kasseler Auestadion erzielten Daniel Beyer und Julio Cesar die Tore zum vielumjubelten 2:0-Sieg.
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Endlich. Das war das meist gehörte Wort nach den 90 Minuten im Auestadion. Nach 63 Tagen ohne dreifachen Punktgewinn haben die Löwen wieder gewonnen. Und so gab es ähnliche Bilder wie in den ersten Regionalliga-Wochen. Ausgelassen tanzende Spieler, feiernde Fans und auch die Mundwinkel des Trainers reichten vom linken bis zum rechten Öhrläppchen.

Bis es soweit war, lag allerdings viel Kampf und am Anfang auch etwas Krampf mit auf der Wegstrecke. Der KSV spielte zwar schon im ersten Durchgang überlegen, erarbeitete sich Chancen, aber die rechte Durchschlagskraft fehlte. "In der ersten Halbzeit war beim KSV noch nicht das ganz große Feuer da, wie später", analysierte Pirmasens Trainer Robert Jung später. Und in der Tat. Die Mannschaft wirkte nach den sieben Spielen ohne "Dreier" angespannt und längst nicht alles klappte reibungslos. Unnötige Ballverluste im Mittelfeld und zum Teil unpräzise Abspiele machten das zunichte, was sich das Team mit viel Kampfgeist erarbeitete. "Man hat der Mannschaft angemerkt, dass sie heute unbedingt gewinnen wollte", stellte Löwen-Coach Matthias Hamann fest. Man könnte hinzufügen, man merkte ihr auch an, dass sie unbedingt gewinnen musste.

Dennoch hätte der KSV mit einer Führung in die Pause gehen können, vielleicht sogar müssen. Die größte Möglichkeit hatte Thorsten Bauer , als er in der 13. Minute nach einem Noutsos-Freistoß direkt auf Torwart Steigelmann köpfte. Keim, Cesar und auch Noutsos hatten in der Folgezeit weitere Chancen auf den Schlappen, doch das erlösende 1:0 wollte nicht fallen. Vom Mitaufsteiger war dagegen herzlich wenig zu sehen. Das lag nicht zuletzt an der sehr aufmerksamen KSV-Verteidigung, wo sich vor allem Gölbasi und Klinger Bestnoten verdienten. "Uns fehlten heute acht Spieler, von unseren Möglichkeiten her, war das gar nicht so schlecht, was wir gespielt haben", erklärte FKP-Trainer Jung nach dem Spiel.

Im zweiten Durchgang wechselte Trainer Hamann den nach Verletzung noch gehandicapten Jan Fießer aus und brachte dafür Michael Mason, der frischen Wind auf der rechten Seite brachte. So brachen nun ungemütliche Zeiten für die Blauen aus der Schuh-Stadt an. Der KSV schnürte die Gäste im eigenen Strafraum ein, auch die zweiten Sturmspitze Julio Cesar kam nun besser ins Spiel als im ersten Durchgang. In der 54. Minute war es dann endlich soweit. Aus knapp 22 Metern zog Daniel Beyer ab, der Ball sprang kurz vor Torwart Frank Steigelmann noch auf und sauste in die Maschen. Viele Tausend Steine fielen von den KSV-Herzen. Endlich das Tor. Und die Löwen machten weiter Dampf. Beyer mit einem weiteren Weitschuss, Cesar mit einem Kopfball an die Latte, die Führung war hochverdient. Alles klar machte dann Julio Cesar in der 79. Minute. Einen scharfen Weitschuss von Sebastian Busch konnte Steigelmann nur zu kurz abwehren, der kleine Brasilianer war da und schob den Ball an den rechten Innenpfosten, von wo er in die Maschen rollte.

Damit war dann die Wiese gemäht. Der Ersatzgeschwächte FKP hatte keine Kraft mehr das Blatt zu wenden und Julio Cesar vergab noch eine große Konterchance zum 3:0. Aber wie auch immer. Endlich konnte nach 63 Tagen wieder ein "Dreier" gefeiert werden, endlich tanzten die Spieler wieder vor der Nordtribüne und endlich reichten die Mundwinkel des Trainers auch wieder vom linken bis zum rechten Ohrläppchen.

Oliver Zehe

KSV: Adler - Keim, Klinger, Schönewolf, Gölbasi - Fießer (46. Mason), Busch - Beyer, Noutsos (63. Oliev) - Bauer, Cesar (86. Schwager). Trainer: Hamann

FKP: Steigelmann - Schaufler, Kriegshäuser, Steil, Lechner - Bzducha, Baum (85. Slatnek), Burch, Reich (73. Carvalho) - Bolm, Dengel. Trainer: Jung

Schiedsrichter: Blos (Köngen). Zuschauer: 3.000

Tore: 1:0 Beyer (54.), 2:0 Cesar (79.).

 

Stimmen zum Spiel:

Matthias Hamann (Trainer KSV): "Wir sind überglücklich. Man hat der Mannschaft angemerkt, dass sie heute unbedingt gewinnen wollte. In der ersten Halbzeit resultierten unsere Chancen noch in erster Linie aus Standards. In der zweiten Halbzeit wurden wir dann noch dominanter. Wir machten wenig Fehler und haben den Gegner zu eigenen Fehlern gezwungen."

Robert Jung (Trainer FKP): "Für uns war es heute das sechste Spiel im Dreitages-Rythmus. Wir haben acht verletzte Spieler, davon fünf Stammspieler. Wenn man das sieht, war unsere Mannschaft heute gar nicht so schlecht. Natürlich ist der Sieg des KSV verdient.

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Veröffentlicht: 04.11.2006

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Datum des Ausdrucks: 23.04.2024