Ein Tör(t)chen zum Geburtstag

KSV Hessen - FV Bad Vilbel 1919 1:0 (1:0)
Das Geburtstagskind hat sich selbst beschenkt. Slawomir Slawomir Chalaskiewicz, der am Samstag seinen 40. feierte, erzielte vor 1800 Zuschauern in der 31. Spielminute den Treffer zum hochverdienten 1:0-Sieg der Löwen gegen den FV Bad Vilbel. Fulda spielte nur 1:1-Unentschieden in Klein Karben, die Löwen rücken somit auf den 2. Tabellenplatz vor.
"Happy Birthday lieber Chala" schmetterte nach dem Schlusspfiff der Rot-Weisse Chor der Nordtribüne. Einige Fans überreichten dem Geburtstagskind Geschenke, andere hatten zur Feier des Tages ein Transparent gemalt.

Aber auch der nun vierzig Jahre junge Pole hatte ein Präsent für seine Anhänger parat. Das Geburtstagstör(t)chen des Tages in der 31. Minute. Nach einem strammen Schuss von Thorsten Bauer, den Torwart Zimmer nur abklatschen konnte, staubte "Chala" ab. Es war der Treffer, der den Löwen die drei Punkte sicherte.

"Bad Vilbel hat gut gespielt", lobte KSV-Trainer Thomas Freudenstein auf der Pressekonferenz. Stimmte nur Teilweise. Einige gute Ballpassagen hatten sie sicherlich zu bieten, die Kicker aus der Mineralwasser-Stadt. Aber im Kasseler Strafraum waren sie quasi nicht existent. So sprangen dann auch für die Grün-Weissen mit einem Kopfball von Rouven Leopold (33.) und einem Weitschuss von Zoran Maric (51.) ganze zwei Torchancen in neunzig Minuten heraus.

Das es keine klare Sache wurde, lag am KSV. Das Spiel der Löwen war viel zu statisch, Schwächen gab es vor allem beim Spiel ohne Ball. Selten liefen sich Spieler frei, einzig Chalaskiewicz und der eifrige Busch waren permanent Anspielbereit. Kein Wunder, das sich das Geschehen meist im Mittelfeld abspielte. Torchancen hatte der KSV deswegen nicht viele, dafür waren dann aber auch richtige Hochkaräter mit dabei.

In der 18. Minute schlenzte Chalaskiewicz einen Freistoß an die Latte, den Nachschuss von Nebe konnte Zimmer gerade noch auf der Torlinie entschärfen. Tobias Nebe war es dann auch, der den Sack hätte zubinden können. In der 70. Minute knallte er den Ball nach einem schönen Konter über Nico Steffen hoch über das Tor, 60 Sekunden später scheiterte er freistehend an Zimmer.

Spätestens da war klar, das es kein Fussball-Fest mehr geben würde. Vilbel bleib zwar ungefährlich, dennoch war die Angst zu spüren, in der Schlussphase noch ein dummes Gegentor zu fangen. "Es war alles zu hektisch", monierte Freudenstein nach dem Spiel. Und tatsächlich gab es viele kleine Privatfehden auf dem Platz, aber leider nur wenig gekonnte Spielzüge. Auch Schiedsrichterin Martina Storch-Schäfer, die in der ersten Halbzeit noch souverän wirkte, zog sich nun den Zorn der Zuschauer zu. In der 68. Minute verweigerte sie den Löwen einen klaren Strafstoss ,als Gunkelmann im Strafraum Thorsten Bauer die Beine wegzog.

So legte dann die zunehmende Dunkelheit im Stadion einen Schleier über das nun nicht mehr ansehnliche Spiel. Der KSV verlor völlig den Faden, verstrickte sich in Einzelaktionen. So zitterten die knapp 2000 nicht nur wegen der Kälte, sondern auch wegen des knappen Spielstandes. Einzig Chalaskiewicz erfreute die Fans mit pfiffigen Spiel. Und der Pole hätte sich und den KSV um ein Haar noch zum zweiten Mal beschenkt. Einen gefühlvollen Freistoss holte Torwart Zimmer kurz vor Spielende noch spektakulär aus dem Dreieck.

Oliver Zehe



KSV: Zeljko - Tews, Schönewolf, Krause, Keim - Steffen, Chalaskiewicz, Busch, Nebe (76. Rudolph) - Bauer (86. Radler), Usta (73. Sandiford).

Bad Vilbel: Zimmer - El Mrhanni, Maric, Ivkovic, Bradasch (56. Ouakil), Gunkelmann, Leopold, Volk, Meiss, Sönmez, Schönig (66. Acar).

Zuschauer: 1.800. Schiedsrichterin: Martina Storch-Schäfer.

Tor: 1:0 (31.) Chalaskiewicz.

Stimme zum Spiel:

Thomas Freudenstein (Trainer KSV Hessen): "In der ersten Hälfte haben wir das Spiel kontrolliert, ohne guten Fussball zu spielen. Im zweiten Durchgang wurde das ganze dann sehr hektisch. Leider haben wir es versäumt, unsere Kontermöglichkeiten zu nutzen."

Aufstellung

Veröffentlicht: 29.11.2003

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Datum des Ausdrucks: 09.05.2024