11.000 feiern die Löwen

11.000 feiern die Löwen

KSV Hessen - 1. FC Nürnberg II 1:0 (0:0)
Durch ein hart erkämpftes 1:0 im Spitzenspiel gegen den 1. FC Nürnberg II behauptete der KSV Hessen seine Tabellenführung in der Regionalliga Süd. Vor 11.000 Zuschauern im Auestadion erzielte Torjäger Thorsten Bauer in der 55. Minute das entscheidende Tor des Tages.

Nein, es war sicherlich keine Fußball-Gala. Kein Spiel mit einer starken B-Note. Aber es war ein Kampf bis zur letzten Sekunde. Passend zum Tag der Arbeit. Am Ende, um Punkt 21 Uhr des Maifeiertages, war es vollbracht. 22.000 Arme gingen in die Höhe, feierten den alten und neuen Spitzenreiter der Regionalliga Süd.

Matchwinner war wieder einmal Thorsten Bauer. Im 27. Saisonspiel das 27. Tor - eine nahezu unglaubliche Bilanz. "Wer die Treffer macht, ist egal", dozierte der Torjäger bescheiden in die Fernsehkameras des Hessischen Rundfunks. Doch solche Tore wie gegen Nürnberg macht nur einer - Thorsten Bauer. In einer Art, die stark an Gerd Müller erinnert. Doch in Kassel macht nicht kleines, dickes Müller die Buden, sondern der große, schlanke Thorsten Bauer. "Das war wieder so ein typisches Wurschtel-Tor von mir", grinste der Torjäger nach dem Spiel. In der Tat. Einen Ball von Enno Gaede nahm Bauer, mit dem Rücken zum Tor stehend an. "Ich hatte direkten Körperkontakt zu meinen Gegenspielern, drehte mich und schoß den Ball ins Tor", schilderte Bauer später seinen Treffer. Der Fußball-Gott wird dem KSV Hessen übrigens erhalten bleiben. "Im Grunde genommen ist alles klar. Ich fühle mich in Kassel wohl, habe hier Beruf, Freundin und meine Eltern - ich will hierbleiben". Unterschrieben ist der Vertrag noch nicht, aber das soll in der kommenden Woche nachgeholt werden.

Florian Heussner
zoomFlorian Heussner
Foto: Harry Soremski

Zurück zum Spiel. Der Club hatte im ersten Durchgang mehr Spielanteile. Doch die besseren Chancen hatten die kampfstarken Löwen. Thorsten Bauer mit dem Kopf (19.), Ochs aus spitzen Winkel (25.), wieder Ochs nach feiner Vorarbeit von Tornieporth (38.) und zu guter letzt ein weiterer Bauer-Kopfball, der knapp über das Tor strich. Das dickste Ding gab es dann Sekunden vor dem Halbzeitpfiff. Florian Heussner wühlte sich auf der linken Angriffsseite durch, ein feiner Pass in die Mitte zu Enrico Gaede - und der zog aus 12 Meter direkt ab. Ein toller Schuß - aber Torwart Stephan bekam noch irgendwie seine Handschuhe dazwischen. Auf der Gegenseite hatten die Talente vom Valznerweiher durch Kulabas (18.) und Stiefler (31.) ihre Möglichkeiten.

Im zweiten Durchgang wurde die Partie immer hektischer und intensiver. Nach der Führung zogen sich die Löwen zurück, lauerten auf eigene Konter. Doch die blieben Mangelware. Stattdessen kam Nürnberg immer stärker auf. Ohne die ganz große Torgefahr zu verbreiten. Von einer Szene in der 72. Minute einmal abgesehen. Einen scharfen Schuß kann Dennis Lamczyk nur abklatschen, doch beim zweiten Versuch von Sam ist der Löwen-Keeper zur Stelle.

Am Ende war es dann ein hartes Stück Arbeit - verbunden mit einer Portion Adrenalin - bis Schiedsrichter Willenborg abpfiff. Die Löwen sind weiter auf Platz eins der Regionalliga. Diesmal ohne Gala. Aber mit viel Herz.

Oliver Zehe

 

KSV Hessen: Lamczyk - Heussner, Latifi, Schönewolf, Gundelach - Gaede, Busch - Tornieporth, Wölk, Ochs - Bauer. Trainer: Dickhaut.

FCN II: Stephan - Jordan, Kammermeyer, Gehring, Krämer - Yalin, Stiefler, Gareis, Heckenberger, Kling - Kulabas. Trainer: Müller.

Spielerwechsel: 46. Keim für Busch, 82. Stadel für Bauer, 89. Habib für Wölk - 53. Kotzke für Kling, 58. Valentini für Yalin, 69. Sam für Gehring.

Zuschauer: 11.000. Schiedsrichter: Willenborg (Osnabrück)

Tor: 1:0 Bauer (55.).

Gelbe Karten: Latifi, Keim - Heckenberger

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Veröffentlicht: 01.05.2009

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 08.05.2024