Unaufgeregt gekontert

KSV Hessen - SV Elversberg 3:0 (1:0)
Durch einen 3:0-Sieg gegen die SV Elversberg kletterte der KSV Hessen Kassel in der Regionalliga Süd auf Rang fünf. Vor 3.000 Zuschauern im Auestadion erzielten Thorsten Bauer, Neuzugang Serdar Bayrak und Sebastian Busch die Tore für die Löwen. Siehe auch HNA-Bericht im PRESSESPIEGEL (Mo.,ab 12 Uhr)!
Es gibt Fussballspiele, die erst in der 90. Minute entschieden sind. Ein solches sahen die Fans vor zwei Wochen gegen die Spvgg Unterhaching. Es gibt aber auch Fussballspiele, die bereits nach sieben Minuten in eine entsprechende Richtung gelenkt werden. So war es am Samstagnachmittag gegen die SV Elversberg.

Der Minutenzeiger im Auestadion hatte gerade mal sechs Umdrehungen hinter sich, als es Freistoß für den KSV gab. Jan Fiesser flankte den Ball weit und hoch nach vorne, Thorsten Bauer schraubte sich nach oben, köpfte, der Ball klatschte an den linken Torpfosten und erst hinter der Linie konnte Torwart Kevin Knödler retten, was nicht mehr zu retten war - 1:0 für die Löwen. Es war die Szene, die das Spiel entscheidend prägen sollte. Der KSV konnte sich nun im eigenen Stadion zurück ziehen, während die Gäste aus dem Saarland die Initiative ergreifen mussten. Und das sah bis zum 16-Meter-Raum gar nicht mal schlecht aus. Technisch ansprechend wurde das Mittelfeld überbrückt - doch dann passierte meist gar nichts. "Wir wollten unter keinen Umständen einem frühen Rückstand hinterher laufen", grantelte Elversbergs-Trainer Brent Goulet. "Wir waren viel zu harmlos und nicht in der Lage uns durchzusetzen". Erst in der 33. Minute musste Löwen-Keeper Oliver Alder nach einem Schuss von Samer Mozain zum ersten Mal klären. Anders der KSV. Unaufgeregt lauerte man auf seine Konterchancen und die gab es dann auch in ausreichender Art und Weise. Beyer mit einem Schuss von der Strafraumgrenze (9.), Bauer nach Pass von Berger (18.) und Fiesser in der 41. Minute nach einer schönen Kombination hätten das Ergebnis schon vor der Pause nach oben schrauben können. "Wir wussten, dass es heute ein Geduldsspiel wird. Wir wollten tief stehen und nach der frühen Führung konnten wir noch tiefer stehen", freute sich Trainer Matthias Hamann nach dem Spiel.

Das Bild änderte sich auch in Durchgang zwei nicht. Elversberg machte das Spiel, blieb aber vor dem Tor harmlos und zaudernd. Torchancen blieben fast gänzlich aus. Einzig ein Schuss von Stefan Zinnow in der 53. Minute jagte den Zuschauern einen kleinen Schrecken ein. Je mehr die SVE die Abwehr lockerte, desto besser wurden die Konterchancen der Löwen. Immer wieder arbeitete sich der agile und fleissige Erich Strobel Möglichkeiten heraus, aber auch Bauer, Beyer und Fiesser hatten immer wieder den zweiten Treffer auf dem Kopf oder Fuss.
Dieser fiel dann endlich 11 Minuten vor Schluss. Nach einem schönen Angriff über Strobel kam der Ball zum eingewechselten Serdar Bayrak, der unter gütiger Mithilfe von Torwart Kevin Knödler im ersten Spiel für den KSV gleich zum ersten Treffer kam. "Man muss als Trainer immer wissen, wann man seinen Joker zieht", grinste Hamann schelmisch. Damit war die Wiese dann gemäht. Unter dem Jubel der 3.000 Fans erzielte Sebastian Busch mit einem Alleingang noch den dritten Tagestreffer, während Serdar Bayrak fast noch Tor Nummer vier beisteuerte. Doch nachdem sich der Neuzugang den Ball etwas zu weit vor gelegt hatte, konnte Knödler im letzten Moment klären (87.).

Sicher, es war kein spektakulärer Sieg. Aber die ruhige, abgezockte Art des KSV lässt für die nächsten Wochen hoffen. "Wir haben nun 17, 18 Spieler, die auf einem gleichen, guten Regionalliga-Niveau spielen", freut sich Matthias Hamann. Scheinbar ohne Probleme werden Ausfälle in der Defensive wie von Dominik Suslik (Sperre) oder Thorsten Schönewolf (Verletzung) hin genommen. Anstelle von Christoph Keim stellte der Trainer Sebastian Zinke in die Verteidigung. "Ich denke, dass der Sebastian mit den schnellen Elversbergern etwas besser zurecht kommt, als Christoph. Aber auch Christoph wird weiter seine Einsatzzeiten erhalten". Mit Serdar Bayrak gibt es im Offensiv-Bereich eine weitere Alternative für den Trainer. Und zwölf Punkte nach sieben Spielen lesen sich auch nicht schlecht.
Einzig die Zuschauerresonanz riss den Coach nicht vom Hocker. "In zwei Wochen kommt mit Jahn Regensburg der Spitzenreiter. Dann muss die Bude doch endlich mal richtig voll sein".
Oliver Zehe

KSV Hessen Kassel: Adler – Möller, Willers, Zinke Kümmerle – Beyer, Fießer, Busch, Berger – Bauer, Strobel. Trainer: Matthias Hamann.

Sportvereinigung Elversberg: Knödler - Herzig, Velkoborsky, Bediako, Weber – Zinnow, Walter, Zepek, da Veiga – Mozain, Feinbier. Trainer: Brent Goulet.

Ausgewechselt: 69. Bayrak für Berger, 81. Schmidt für Beyer, 84. Keim für Bauer - 58. Iyodo für Mozain, 60. Dragusha für Da Veiga, 72. Lemke für Zepek.

Zuschauer: 3.000. Schiedsrichter: Schalk (Augsburg).

Tore: 1:0 (7.) Bauer, 2:0 (79.) Bayrak, 3:0 (85.) Busch.

Gelbe Karten: Velkoborsky (45.), Zinnow (75.).

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Veröffentlicht: 08.09.2007

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Datum des Ausdrucks: 09.05.2024