Löwen gewinnen den Krombacher Kreispokal

FSV Kassel - KSV Hessen 1:9 (1:3)
Mit einer engagierten und spielerisch ansprechenden Leistung gewinnen die Löwen den Krombacher Kreispokal.

Als vier Minuten gespielt waren, da rieb sich mancher der knapp 600 Zuschauer auf der Sportanlage des CSC 03 Kassel verwundert die Augen. Ein frühes Tor hatten sie vielleicht erwartet im Finale um den Krombacher-Kreispokal zwischen dem Regionalligisten KSV Hessen Kassel und dem Gruppenliga-Aufsteiger FSV Kassel. Aber dieser Tor dann doch nicht. Martin Moritz flankte von der rechten Seite, André Wenzel stieg zum Kopfball hoch - und es stand 1:0! Für den FSV!

Der Jubel des Außenseiters, er dauerte allerdings nicht lange. „Ein paar Sekunden denkt man nach so einem Treffer schon: Vielleicht geht ja doch was", sagte der Torschütze später, „man merkt dann aber schnell, dass doch nichts geht." In diesem Fall dauerte es 13 Minuten. Dann führte der KSV durch Tore von Dennis Wehrend (11.), René Ochs (13.) und Nazif Hajdarovic (17.). Es war klar, dass nur eine Mannschaft als Sieger das Feld verlassen würde. Am Ende siegten die Löwen schließlich standesgemäß mit 9:1 (3:1) und durften den ersten kleinen Titel der Saison mit einer Bierdusche feiern.

KSV-Trainer Christian Hock war insgesamt auch zufrieden. Mit Blick auf das Pokalspiel gegen Fortuna Düsseldorf in der kommenden Woche erklärte er: „Es fehlt noch etwas an Spritzigkeit und die letzte Konsequenz. Aber ich habe auch vieles gesehen, was schon richtig gut aussah."

Mit schnellen Ballstafetten übernahmen die Löwen jedenfalls bald das Kommando auf dem Platz. Allerdings ließen sie noch zahlreiche Möglichkeiten aus. Scheiterten immer wieder am starken FSV-Torhüter Antonio Rega, erzielten zwei Abseitstore oder hatten Pech wie Nazif Hajdarovic bei seinem Lattentreffer.

Der Stürmer leistete sich auch den spektakulärsten Fehlschuss, als er aus fünf Metern weit verzog. Hajdarovic konnte aber trotzdem lachen - immerhin traf er noch zum 6:1 und 9:1. Sturmpartner Tobias Damm ging es ähnlich. Er mühte sich nach überstandener Verletzungspause, merkte selbst später an, dass es noch nicht rund läuft, hatte aber trotzdem ein ganz kurioses Erfolgserlebnis. Bei seinem zweiten Treffer zum 5:1 (52.) traf Damm zunächst aus fünf Metern Entfernung nur die Latte des leeren Tores. Der Ball prallte aber direkt zurück auf Damms Kopf - und landete so doch noch hinter der Linie. „Da war ich wohl nicht richtig konzentriert", erklärte Damm später grinsend. Konnte er ja auch - schließlich war das 9:1 nach weiteren Toren von Andreas Mayer und Patrick Herpe noch standesgemäß. Deshalb glaubt Damm: „Es fehlt uns jetzt noch etwas Frische. Aber die kommt. Und dann sind wir für das Düsseldorf- Spiel gerüstet." Denn am Sonntag den 28. wird es für den KSV gegen den Zweitligisten richtig ernst.

Von Frank Ziemke | HNA-Sportredaktion

 

Hock ärgerten nur fünf Minuten

KSV-Trainer Christian Hock: „Die ersten fünf Minuten waren eine Katastrophe. Da fehlte die Konzentration und wir waren nicht am Mann. Aber dann habe ich schon viel von dem gesehen, was wir im Training gemacht haben. Die Spieler sind viele Wege gegangen. Damit war ich sehr zufrieden. Im Strafraum haben wir uns aber für die Mühen nicht konsequent belohnt."
FSV-Torschütze André Wenzel: „Über das Tor freue ich mich natürlich sehr. Wir wollten es dem KSV so schwer machen wie möglich. Leider sind uns die Kräfte ausgegangen, weil wir noch nicht so lange im Training sind."


FSV Kassel: Rega - Kurbanov - Dittrich, Schanz - Moritz, Özdemir (53. Greger), S. Bagriacic, Novkovic (68. Gongnet), C. Pforr - Wenzel, Spichale

KSV Hessen: Hoffmeister - Gundelach (46. Riske), Grembowietz, Wolf, Knipping - Wehrendt, Gaede (68. Murawski), Mayer, Ochs - Damm (68. Herpe), Hajdarovic

SR: Kulle (VfB), .Z: 600

Tore: 1:0 Wenzel (4.), 1:1 Wehrendt (11.), 1:2 Ochs (13.), 1:3 Hajdarovic (17.), 1:4 Damm (51.), 1:5 Damm (52.), 1:6 Hajdarovic (75.), 1:7 Mayer (76.), 1:8 Herpe (81.), 1:9 Hajdarovic (90.)

 

Aufstellung

Veröffentlicht: 20.07.2011

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Datum des Ausdrucks: 04.06.2024