Vom Verletzungspech verfolgt

Teammanager Michael Voss im Löwen inside-Interview

Die Fußballkarriere von Michael Voss – vielen als Vossi bekannt – begann bei seinem Heimatverein FSK Vollmarshausen. In der B-Jugend führte ihn sein Weg dann schließlich für zwei Jahre nach Baunatal, ehe er 2014 schließlich zu den Löwen wechselte. Doch dort verfolgte ihn das Verletzungspech: Nach einem Kreuzbandriss kämpft er sich zurück, läuft für die Löwen mehrfach in der Hessenliga auf, ehe ihm die Achillessehne Probleme bereitet: „An einem Montagmorgen konnte ich kaum mehr ordentlich die Treppen laufen“, erinnert er sich. Nach einer OP und erneutem Aussetzen plant er schließlich, sich über die Kassler U23 wieder zurückzukämpfen. Doch dann der Schock: Beim ersten Training reißt das Kreuzband erneut. „Ich war natürlich tief enttäuscht – und auch frustriert. Das war mental keine leichte Zeit.“ Parallel absolvierte er eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei BBraun in Melsungen, wo der heute 24-Jährige immer noch arbeitet.

So richtig die Fußballschuhe an den Nagel gehängt hat er nicht, vor einem Comeback scheut er sich allerdings. „Ehrlich gesagt habe ich Angst, auf den Platz zu gehen – und mich vielleicht wieder zu verletzen. Aber sag niemals nie – vielleicht fehlt es mir irgendwann so sehr, dass ich die Fußballschuhe doch nochmal schnüre.“

Und so hat er in diesem Sommer kurzerhand die Seiten gewechselt: Im Juli übernahm er das Teammanager-Amt von Steffen Friedrich. „Das hat einfach gut gepasst. Ich kenne die Mannschaft, das Trainerteam und viele Abläufe.“

Am vergangenen Samstag habt ihr gegen den Zweitplatzierten Steinbach Haiger einen Glanzauftritt hingelegt und euch durch ein 2:0 mit drei Punkten belohnt. Was war bei diesem Spiel anders, als bei den vielen Niederlagen zuvor?

Wir wussten, dass wir uns vor Haiger nicht verstecken mussten. Und genau so haben wir aufgespielt. Meiner Meinung nach war es unser bestes Spiel der Saison – es hat einfach alles gestimmt: wir sind gut ins Spiel gekommen, die Defensive stand stabil, vorne haben wir endlich mal Chancen aufkommen lassen, im Gegenzug Haiger kaum eine gewährt. Sinnbildlich war für mich die 57. Minute. Der Ball prallte gegen den Innenpfosten, beinahe hätte Haiger den Anschlusstreffer erzielt. Doch der Ball sprang wieder raus und da wusste ich, die drei Punkte gehören uns. In all den Spielen zuvor wäre der Ball reingegangen.

Mit Mainz 05 II wartet am kommenden Sonntag auswärts der nächste große Gegner auf euch. Mit 25 Punkten belegen sie nämlich den dritten Platz. Wie gilt es in dieses Spiel zu gehen?

Der Sieg hat uns natürlich nochmal eine ordentliche Portion Selbstvertrauen gegeben. Jetzt gilt es, an die 90. Minute gegen Haiger anzuknüpfen und genauso weiterzuspielen – kämpferisch, mutig, geschlossen und selbstbewusst. Wir müssen uns vor den großen Gegnern keinesfalls verstecken, und ich hoffe, dass wir zukünftig wieder eine Heimspielmacht mit den Fans im Rücken werden.

Entweder oder …

Erdbeeren oder Himbeeren?

Schoko oder Vanille?

1 Tag am Strand oder 10 Tage in den Bergen geschenkt?

Nutella mit oder ohne Butter?

Buch lesen oder Podcast hören?

Serie oder Film? „Zum Beispiel Suits“

Erst in die Verlängerung oder gleich ins Elfmeterschießen? „Das ist viel spannender!“

Das Interview führte Celina Lorei.

Veröffentlicht: 27.10.2022

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Datum des Ausdrucks: 08.05.2024