Moskaltschuk erlöst Löwen
VfB Süsterfeld - KSV Hessen 2:2 (1:1) Was war das für eine Schlussphase. Brisant, hektisch und emotionsgeladen. Derbystimmung eben. In der 81. Minute hatte Daniel Yurdas den VfB Süsterfeld in der Fußball-Landesliga mit 2:1 in Führung geschossen. Und das gegen eine Reserve des KSV Hessen, die seit der 48. Minute in Unterzahl spielte. Martin Wagner war mit Gelb-Rot vom Platz gestellt worden.Es sollte nicht die letzte Hinausstellung gewesen sein. In der 83. Minute rauschte Daniel Yurdas mit gestrecktem Bein in KSV-Torwart Nicolas Heidke hinein, der aus Frust nachtrat. Nun kochten die Emotionen hoch, und es gab Tumulte zwischen den Spielern. Die Folge: Yurdas (wiederholtes Foulspiel) und Arndt (Reklamieren) sahen Gelb-Rot, Heidke sogar Rot (Tätlichkeit). Und als sich fast jeder der 300 Zuschauer schon mit dem Süsterfelder Sieg abgefunden hatte, schlug der eingewechselte Viktor Moskaltschuk zu und sicherte in der 93. Minute mit seinem Tor zum 2:2 (1:1) noch einen unerwarteten Punkt.
"In der ersten Halbzeit war der VfB klar besser, weil wir Daniel Yurdas einfach nicht in den Griff bekommen haben. Wäre das Spiel so weitergelaufen, hätten wir 0:3 oder 0:4 verloren", stellte KSV-Trainer Stefan Hildebrand fest. Süsterfelds Coach Thomas Herwig war enttäuscht: "Wir haben aus den vielen Chancen kein Tor gemacht und nach dem ersten Platzverweis gegen den KSV einen Gang zurückgeschaltet. Das war zu wenig."
Dabei sah für Herwig zunächst alles nach dem vierten Sieg im vierten Heimspiel aus. Arndt hatte früh die Führung auf dem Fuß (3.), Rahimi traf die Latte (11.) und auch Yurdas (17.) und Förster (25.) scheiterten erst an KSV-Keeper Heidke. Zehn Minuten vor Schluss rächte sich dies, denn Carsten Schönefeld nutzte die erste Löwen-Chance mit einem nicht unhaltbaren Schuss ins rechte untere Eck. Doch gegen die Führung der Gäste hatte vor allem Daniel Yurdas etwas. Der agile VfB-Stürmer drang immer wieder in den Strafraum des KSV ein und fand in der 42. Minute Jurek Förster, der zum 1:1 traf.
Der Platzverweis gegen Martin Wagner (48.) schien dann die Gastgeber mehr zu beeindrucken als den KSV. Denn von nun an erspielte sich die Löwen-Reserve eine Überlegenheit, die jedoch erst in der 93. Minute belohnt wurde.
<i>Von Torsten Kohlhaase / HNA-Sportredaktion
Montag, 14.11.05
Foto: Moskaltschuk erzielte den Ausgleichtreffer in der letzten Spielminute</i>
Veröffentlicht: 13.11.2005