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Der Wahnsinn gegen Hanau

Neue Serie - Die großen Spiele der Löwen (3)

Das Corona-Virus hat die Welt fest im Griff. Auch für den KSV Hessen steht das Leben fast still. Ob, wie und vor allem wann der Fußball in der Hessenliga fortgesetzt werden kann, steht in den Sternen. Einige Zeitgenossen vertreiben sich die Zeit damit, möglichst viele Klopapier-Päckchen in Supermärkten käuflich zu erwerben. Andere sortieren Ihre Versicherungsunterlagen oder widmen sich ihrer Briefmarkensammlung. Wir, vom Medienteam des KSV Hessen wollen die Zeit der Ruhe auf unserer Homepage sinnvoll nutzen. Wir wollen zurück blicken. Auf denkwürdige Spiel der Löwen. Auf große Ereignisse im Auestadion. Auf tolle Siege, fantastische Tore und schmerzhafte Niederlagen. KSV-Chronist Oliver Zehe hat in seinem Archiv gestöbert und stellt in den kommenden Wochen viele große Momente aus der Löwen-Geschichte vor. Im dritten Teil unserer kleinen Reihe, die jeden Mittwoch und jeden Sonntag erscheint, beschäftigen wir uns mit einem legendären Spiel vor vierzig Jahren. Gegen den FC Hanau 93. Also gegen den Gegner, gegen den die Löwen eigentlich am 14. März ran gemusst hätten. Es war das erste Spiel, dass wegen Corona ausgefallen ist.  

Es gibt Fußballspiele, die den Weg eines Vereins bestimmen. Ohne eine Partie gegen den FC Hanau 93 im Jahr 1980, in der damals noch drittklassigen Hessenliga, hätte es womöglich die fantastische Zweitliga-Zeit des KSV Hessen in den achtziger Jahren nicht gegeben. 

Im Februar 1980 kämpft der KSV zum wiederholten Male um den Aufstieg. Und wieder sieht es nicht gut aus. Im wichtigen Heimspiel gegen Hanau 93 liegen die Löwen zehn Minuten vor Spielende mit 0:2 hinten. 5.500 Zuschauer im Auestadion sind ruhig, leiden leise vor sich hin. Die Wintersonne verschwindet langsam hinter dem Tribünendach, die Minuten verrinnen. In der 81. Minute Hoffnung, Dieter Greif erzielt das 1:2. Greif kam erst wenige Tage zuvor von Westfalia Herne und wurde von Trainer Rudi Kröner eingewechselt. Nur noch 70 Sekunden. Zaczyk haut aus 20 Metern auf das Tor – 2:2. Jubelstürme bei den Fans. Die zweite Minute der Nachspielzeit - Gewühl vor Hanaus Tor - wieder ist Dieter Greif da - Tooooooor!!! Der Wahnsinn - 3:2. "Wildfremde Menschen umarmten sich, einige wischten verschämt Freudentränen aus den Augen". So schwelgte die HNA. Beschwingt durch diesen Sieg schafften die Löwen tatsächlich den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Und Dieter Greif? Am Ende standen 7 Einsätze für den KSV zu Buche. Und zwei Tore. Eben die gegen Hanau 93. Ein Gänsehaut-Spiel, das zur Legende wurde. 

Oliver Zehe

 

 

09.02.1980:  KSV Hessen - FC Hanau 93 3:2 (0:1)

KSV: Vofrei - Horch - Hofmann, Damerau (52. Stengel), Hüter - Sturm (46. Greif), Frohnapfel, Kott - Zaczyk, Hampl, Grau. Trainer: Rudi Kröner.

Zuschauer: 5.500 Schiedsrichter: Eckhardt (Wismar).

Tore: 0:1 Schleiter (40.), 0:2 Hüter (59., Eigentor), 1:2 Greif (81.), 2:2 Zaczyk (89.), 3:2 Greif (90 + 2)

Veröffentlicht: 05.04.2020

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Datum des Ausdrucks: 25.04.2024