"Inges" Traumtor

"Inges" Traumtor

Neue Serie - Die großen Spiele der Löwen (2)

Das Corona-Virus hat die Welt fest im Griff. Auch für den KSV Hessen steht das Leben fast still. Ob, wie und vor allem wann der Fußball in der Hessenliga fortgesetzt werden kann, steht in den Sternen. Einige Zeitgenossen vertreiben sich die Zeit damit, möglichst viele Klopapier-Päckchen in Supermärkten käuflich zu erwerben. Andere sortieren Ihre Versicherungsunterlagen oder widmen sich ihrer Briefmarkensammlung. Wir, vom Medienteam des KSV Hessen wollen die Zeit der Ruhe auf unserer Homepage sinnvoll nutzen. Wir wollen zurück blicken. Auf denkwürdige Spiel der Löwen. Auf große Ereignisse im Auestadion. Auf tolle Siege, fantastische Tore und schmerzhafte Niederlagen. KSV-Chronist Oliver Zehe hat in seinem Archiv gestöbert und stellt in den kommenden Wochen viele große Momente aus der Löwen-Geschichte vor. Im zweiten Teil unserer kleinen Reihe, die jeden Mittwoch und jeden Sonntag erscheint, beschäftigen wir uns mit einem weiteren Traumtor, dass es allerdings nicht in die ARD-Sportschau geschafft hat. 

Tolle Tore hat Ingmar Merle schon viele geschossen. Aus 15 Metern, aus 20 Metern und aus 25 Metern. Aber das Tor, dass er am 1. September 2012 in Alzenau erzielte, war ein ganz besonderes. Es läuft die 78. Minute im Regionalliga-Spiel beim FC Bayern aus Mainfranken. Ein sonniger, schöner Spätsommertag. Die Löwen führen 1:0 durch ein frühes Tor von Gabriel Gallus, dem feinen Mittelfeldtechniker. Der KSV kontrolliert das Spiel, was fehlt, ist der zweite Tagestreffer. Den besorgt dann „Inge“: Vor der Mittellinie stehend findet Merle keine Anspielstation, sieht, dass Alzenaus Torwart Andreas Wagner etwas weit vor seinem Kasten steht. Also hält er einfach mal drauf. Der Ball segelt und segelt.... über den verdutzten Torhüter des FC Bayern hinweg in den Kasten. Ein Treffer aus 60 Metern. „Marke Tor des Monats“, wie die HNA jubelt. Doch das wurde dieser Zaubertreffer leider nicht. Das etwas verwackelte Video aus der vierten Liga schaffte es nicht einmal in die Abstimmung. Der Dortmunder Marco Reus war am Ende der glückliche, sagen wir mal mit einem ganz „netten“ Schuss aus spitzem Winkel. Schade eigentlich! Und der KSV? Auch schade! Der gewann das Spiel in Alzenau am Ende mit 2:1 und wurde neun Monate später Meister in der Regionalliga. Doch zum ersehnten Aufstieg in die 3. Liga reichte es nicht. Holstein Kiel war in den Relegationsspielen einfach zu stark. 

Oliver Zehe

 

01.09.2012 – FC Bayern Alzenau – KSV 1:2 (0:1)

KSV: Nulle - Hammann, Rahn, Müller, Dieck - Merle, Pinheiro, Becker, Mayer - Gallus (80. Riske) - Schmeer (58. Damm). Trainer: Wolf.

Tore: 0:1 Gallus (8.), 0:2 Merle (78.), 1:2 Topic (83.).

Veröffentlicht: 01.04.2020

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Datum des Ausdrucks: 19.04.2024