Zum Liveticker

Der KSV Hessen Kassel bedankt sich fĂŒr das Interesse und wĂŒnscht noch ein schönes Wochenende.

Vom Fehleinkauf zum Fußball-Halbgott

Vom Fehleinkauf zum Fußball-Halbgott

VOR 29 JAHREN - 19. September 1981
Nein, sonderlich mit Toren verwöhnt sind die Fans des KSV Hessen im Jahr 1981 nicht von ihrem Team. Sicher, nach langen Amateur-Jahren, ist man froh, wieder im Zweitliga-Konzert mit zu mischen. Aber irgend etwas fehlt zum GlĂŒck - die Tore. Nach einem mĂŒhsamen 2:0 gegen den spĂ€teren Absteiger Borussia Neunkirchen im Februar, gibt es in den darauffolgenden elf Heimspielen maximal ein Tor der Löwen zu bewundern. Sechsmal 1:0, dreimal 0:0, zweimal 1:1. "Die anderen Mannschaften stellen sich alle bei uns hinten rein", klagt Spielmacher Klaus Zaczyk ĂŒber die Spielweise der Konkurrenz im stets gut gefĂŒllten Auestadion.

So war auch im Heimspiel gegen Rot-Weiß Essen kein Offensivspektakel zu erwarten. Ein typischer Fall von denkste! Nach insgesamt zehn Toren in den letzten elf Heimspielen gibt es nun gegen RWE gleich zehn Buden in einem Spiel. Sieben für die Löwen, drei für den Meister von 1955. Der "Kicker" hat die Begründung für das Spektakel: "Essen spielte offensiv, wie keine andere Mannschaft zuvor in Kassel", analysiert das Fachblatt. Und so rennen die Rot-Weißen von der Hafenstraße in ihr Verderben. Und einer wird zum Helden, der vorher schon als Versager verurteilt wurde: Uwe Pallaks, 29 jähriger Neuzugang. Nur ein mageres Törchen in acht Spielen, Verletzungen -kein Wunder, dass Trainer Rudi Kröner seinen Goalgetter auf die Bank setzt. Gegen Rot Weiß Essen darf Pallaks dann wieder ran. Der Grund für die Ladehemmung ist rasch gefunden - die Rückennummer. Abergläubisch, wie Fußballer halt manchmal sind, gibt er Mittelfeldspieler Winfried Döring "sein" Trikot mit der Nummer neun und zieht sich statt dessen Dörings Dress mit der sechs an. Und mit der neuen Zahl klappt es gleich viermal. Auch dank der Hilfe des überragenden Mannes mit der Nummer zehn auf dem Rücken: Helmut Hampl. Der Super-Techniker bereitet vier Tore vor und macht eines selber. Aber der Mann des Tages heißt Uwe Pallaks. Mit "Uwe, Uwe"-Ovationen wird der nur 1,72 Meter kleine Stürmer von 11.000 Zuschauern gefeiert. Vier Tore machen es möglich. Neben Pallaks und Hampl treffen noch Heinz Traser und Peter Kempa. Der KSV stürmt damit auf Rang zwei der zweiten Liga und die Welt in Kassel ist rosarot. Vergessen ist, dass es wenige Wochen zuvor noch lautstarke "Pallaks-raus-Rufe" gab. "So schnell geht das in Kassel. Vom Fehleinkauf zum Fußball-Halbgott" philosophiert der Extra Tip.

 

Oliver Zehe

 

Alles zum Spiel gegen RW Essen und der Vergangenheit des KSV Hessen im Löwen-Archiv von Tim Siebrecht 

 

http://www.ksvhessenkassel.de/Saison/Saison1981/Spielbericht1981/Spielbericht09.htm

Veröffentlicht: 26.09.2010

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 25.04.2024