Schock in der Nachspielzeit

KSV Hessen - SG Korbach 1:2 (1:0)
Reserve führte bis zur 90. Minute.
Bis zur 90. Minute der Fußball-Landesliga-Partie gegen die SG Korbach durften die Löwen bei eigener 1:0- Führung von drei Punkten träumen, dann stürzten die Waldecker die Reserve des KSV Hessen Kassel in tiefe Depression. 1:2 (1:0) stand es am Ende, und abermals gingen die Gastgeber nach passabler Leistung leer aus.

Von der ersten Minute an überbrückten die favorisierten Korbacher das Mittelfeld mit schnellen, variablen Spielzügen und stellten die Löwen-Abwehr, welche SG-Torjäger Christoph Osterhold nie in den Griff bekam, vor große Probleme. Trotz vieler Gelegenheiten schafften die Gäste es jedoch nicht, das runde Leder im gegnerischen Gehäuse unterzubringen.

Dies gelang bei der ersten Annäherung des KSV an das Korbacher Tor Gazwan Avakhti. Einen abgeprallten Ball versenkte er zum überraschenden 1:0 (18.).

Nur von kurzen Verschnaufpausen und selten aussichtsreichen Gegenangriffen der Löwen abgesehen drängte die SG in den restlichen 72 Minuten auf den Ausgleich. Doch erst als kaum noch jemand damit rechnete, schlug Christoph Osterhold zu und traf flach ins lange Eck. Drei Minuten später versetzte Yücel Kocak dem KSV den endgültigen K.o.

Besonders Heinrich Stoller haderte hernach mit dem Schicksal. "Wenn doch nur einmal einer reinginge", erinnerte der Löwen-Kapitän an seinen Lattenschuss aus 25 Metern (85.), der die Partie in andere Bahnen gelenkt hätte, "das läuft schon die ganze Saison über so unglücklich."

Die Fassungslosigkeit angesichts der immer prekärer werdenden Lage im Tabellenkeller stand auch Stefan Hildebrandt ins Gesicht geschrieben. "In der zweiten Halbzeit standen wir einfach zu tief", analysierte der KSV-Trainer, "die Jungs hatten zu viel Angst, hinten rauszulaufen." Und sprach angesichts der bitteren Enttäuschung, obwohl sonst nicht zu drastischen Worten neigend, vom "schleichenden Tod" seiner Elf.

Heinrich Stoller konnte da nur widersprechen, hatte er doch "viel Herz und Moral in der Mannschaft" ausgemacht und bezeichnete die Niederlage deshalb als "extrem schlimm".


<i>Von Wolfgang Bauscher / HNA-Sportredaktion

Sonntag, 19. März 2006

Foto: Heinrich Stoller hatte mit seinem Lattenschuß in der 85. Minute das zweite Tor auf dem Fuß.</i>


KSV Hessen: Heidtke, - Hirdes, - Arend, Radler, - Warneke (33. Bollermann), Stoller, Gross, Ludwig (46. Jevtic), Schönefeld, - Kistner, Avakhti

SG: Meier, - Wagner, Hintschich, Kocak, Twardzik, -Kukuoglu, Rösner, H. Osterhold, - Kisjuhas, Rabe, C. Osterhold

Schiedsrichter: Ide (Ohetal)- Zuschauer: 120

Tore: 1:0 Avakhti (18.), 1:1 C. Osterhold (90.), 1:2 Kocak (90. +3)

Gelb-Rote Karte: Gross (73.), Hintschich (82.).

Aufstellung

Veröffentlicht: 20.03.2006

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Datum des Ausdrucks: 09.05.2024