
Durch einen Auswärtserfolg in Kassel hätten die Mädchen des FC Gambach punktemäßig zu den Junglöwinnen aufschließen können und dem Kampf um die Gruppenligameisterschaft noch einmal richtig Leben einhauchen können. Und in der ersten Hälfte sah es durchaus danach aus. Aus einem kompakten Defensivverbund stellten die Gäste aus Mittelhessen die Gastgeberinnen vor große Probleme im Offensivspiel und konterten selbst mehrfach gefährlich. Die Junglöwinnen agierten offensiv teilweise fahrig und oft zu unpräzise und luden die Gäste das Ein- oder Anderemal zu schnellen Gegenangriffen ein. So führte ein leichter Ballverlust im Zentrum zur ersten großen Möglichkeit für die Mädchen aus Gambach. Nach Ballgewinn schaltete Gambach schnell um, spielte den Ball tief und aus abseitsverdächtiger Position lief die Gambacher Stürmerin auf das in Halbzeit Eins von Magdalena Daun gehütete Kassler Tor zu. Anstatt allerdings direkt den Abschluss zu suchen, versuchte die Angreiferin mit Ball an der Kasseler Torhüterin vorbeizulegen, kam dabei etwas aus dem Tritt und die zurückgeeilte Abwehrchefin Nora Meißner war in der Lage die Situation zu bereinigen (6. Min.). In der 10. Minute hätte dann Rudelführerin Clara Trümner beinahe die Junglöwinnen in Führung gebracht. Einen hinter die Abwehrkette gesteckten Ball erlief die Mittelfeldspielerin, spitzelte das Spielgerät aber knapp rechts am Tor vorbei. Nur eine Minute später gelang dann Gambach das, was in dieser Spielzeit noch keiner Mannschaft gelungen war: Gambach ging gegen den KSV in Führung! Nach einem Freistoß in Höhe der Mittellinie konnte der Ball im ersten Versuch nur per Kerze geklärt werden und beim Versuch den Ball aus dem Gefahrenbereich zu schlagen traf die, in dieser Situation unglücklich, agierende Finja Olschok den Ball nicht richtig und bugsierte die Kugel an der überraschten Magdalena Daun vorbei ins eigene Tor (11. Min). Der Schock über den Gegentreffer und den damit verbundenen Rückstand war nun den Mädchen aus Kassel anzumerken, kamen sie im Anschluss an den Gegentreffer in der ersten Halbzeit selbst nicht mehr zu klaren Tormöglichkeiten. Das eigene Spiel war gegen die defensiv gut organisierte Gastmannschaft viel zu statisch und ideenlos. So ging es trotz Feldüberlegenheit des KSV mit einem 0:1-Rückstand in die Pause.
Das Trainerteam der Junglöwinnen schien aber in der Halbzeit die richtigen Worte gefunden zu haben und die Heimmannschaft kam mit mehr Schwung und Inspiration aus der Pause. Eine abgerutschte Flanke von Marlene Remus in Minute 39 sorgte fast für den Ausgleich, aber der Ball wollte noch nicht ins Tor und prallte vom kurzen Pfosten wieder ins Feld. Vier Minuten später war es dann aber so weit: Die Kugel kam über mehrere Stationen zu Sturmtank Paulina Kapsa, die sich drehte, die durchgestartete Clara Trümner mit feinem Zuspiel durch eine Lücke im Gambacher Abwehrverbund fand, und die Antreiberin im Löwenmittelfeld behielt vor dem Tor die Übersicht und legte den Ball an der Gästetorhüterin vorbei zum 1:1-Ausgleich in Netz (43. Min). Und die Junglöwinnen wollten jetzt mehr. Scheiterte Marleen Umbach, nach starkem Lauf durchs Mittelfeld, noch mit ihrem Schuss aus 16 Metern an der Gästetorhüterin (44. Min.), so war es wieder mal die treffsicherste Spielerin des KSV, Paulina Kapsa, die mit ihrem 26. Saisontreffer die Löwinnen in Führung brachte. Diesmal hatte sich Trümner auf der linken Seite gegen zwei Gegenspielerinnen bis auf die Grundlinie durchgetankt, und behielt dann die Übersicht, bediente die sechs Meter vor dem Tor lauernde Mittelstürmerin präzise, die die Kugel per Direktannahme in der linken Ecke des Gästetors versenkte. 2:1 für den KSV. Im Anschluss an die Führung nahm die Heimelf im Spiel nach vorne etwas Tempo heraus und versuchte über sicheres Passspiel, die Kontrolle über die Partie zu behalten. Das gelang, aber nur bis ca. fünf Minuten vor Schluss. Dann stellte Gambach nochmal für eine Schlussoffensive um und zog ihre Abwehrorganisatorin Adela Cetrangolo nach vorn, um vielleicht doch noch zum Ausgleich zu kommen. Und nur um Haaresbreite blieb den Gästen der Ausgleich verwehrt. Nachdem sich Cetrangolo gegen zwei Kassler Abwehrspielerinnen durchgesetzt hatte, zog sie aus halblinker Position ab und der stramme Schuss klatschte an den Pfosten (65. Min.). Die Löwinnen schwammen jetzt defensiv etwas und nur eine Minute später flog ein weiterer Abschluss von Cetrangolo nur knapp am Löwengehäuse vorbei. Wieder nur eine Zeigerumdrehung später konnte, die in Halbzeit Zwei das KSV-Tor hütende Nuala Ortmann einen letztlich zu unplatzierten Abschluss der Gambacher entschärfen. Die Gäste waren jetzt drauf und dran den Ausgleich zu erzielen, doch der Fussballgott hatte andere Pläne für den Ausgang dieser guten und spannenden Partie. Kurz vor Schluss spielte der KSV nochmal konstruktiv nach vorne, Magadalena Daun legte den Ball quer auf Finja Olschok, und die in der ersten Halbzeit noch so unglückliche Eigentorschützin hatte dieses Mal das Glück auf ihrer Seite. Ihren unplatzierten aber wuchtigen Abschluss aus 14 Metern ließ die, ansonsten gut haltende, Gästetorhüterin durch die Hände rutschen und ermöglichte so den Junglöwinnen den Treffer zum Endstand von 3:1.
Alles in allem ein am Ende verdienter Sieg für die Mädchen aus der Fuldastadt, die aufgrund einer deutlichen Leistungssteigerung in Hälfte Zwei einen großen Schritt in Richtung Meisterschaft gemacht haben. Gambach war eine harte Nuss, aber aufgrund ihrer individuellen Klasse, konnten die Löwinnen auch diese knacken. Gut gebrüllt Löwinnen!!! Mit sechs Punkten Vorsprung geht es nun in die Saisonendphase. Vier Partien sind noch zu absolvieren und am kommenden Samstag steht bereits das nächste Heimspiel für den KSV auf dem Programm. Dann geht es um 11 Uhr gegen die Mannschaft des TSV Obermelsungen, wo der nächste Schritt Richtung Titel gemacht werden soll.
Eingesetzt wurden:
Magdalena Daun, Nuala Ortmann (ab 36. Min.), Lorenta Zeqiri, Nora Meißner, Marleen Umbach, Josefine Fölsch (ab 15 Min.), Finja Olschok, Stella Doncev, Clara Trümner ( C), Marlene Remus, Lisa Fridrich (ab 36. Min), Paulina Kapsa, Sophia Di Mari (o.E.), Lejla Kornemann (o.E.)
Veröffentlicht: 09.05.2025