Stolz auf diese Mannschaft

Stolz auf diese Mannschaft

KSV Hessen - Holstein Kiel 1:2 (1:1)
<p>Es hat nicht gereicht und sollte nicht sein: Der KSV Hessen hat das Wunder nicht geschafft, auch wenn er &ndash; so kurios das bei einem Endergebnis von 1:2 auch klingen mag &ndash; phasenweise dicht dran war. Dennoch: &bdquo;Wenn man beide Spiele betrachtet, ist Kiel am Ende verdient aufgestiegen&ldquo;, zeigte sich KSV-Trainer Uwe Wolf&nbsp;<span><span>als fairer Verlierer. Anders als in Kiel, brachten die L&ouml;wen am Sonntagnachmittag eine tolle k&auml;mpferische Leistung zustande und haben das Spiel vor 17.000 Zuschauern unverdient verloren.&nbsp;</span></span></p>

Zwei Schlüsselszenen gab es in dieser hart umkämpften Partie: Vor dem Kieler Führungstor von Marc Heider geriet Kassels Abwehr in Unordnung, weil Matthias Rahn blutverschmiert den Platz verlassen musste, um ein neues Trikot anzuziehen. Der Innenverteidiger wurde vom Schiedsrichtergespann um das gesamte Spielfeld geschickt und fehlte drei Minuten. Das Tor der Gäste fiel, als Rahn gerade wieder auf dem Platz war und der Deckungsverbund der Nordhessen noch etwas ungeordnet war. Nach einem Freistoß kam Heider frei zum Schuss und ließ Carsten Nulle keine Chance. Anders als am Mittwoch brach der KSV nach der Führung der Kieler aber nicht zusammen. Auch wenn die Nordhessen nun schon vier Tore zum Aufstieg brauchten, gingen keine Köpfe nach unten. Die Spieler von Uwe Wolf suchten weiter ihre Chance, fantastisch angefeuert von fast 16.000 Löwen-Fans. Gabriel Gallus hatte zweimal den Ausgleich auf dem Fuß, einmal als er volley knapp vorbei zielte (27.) und dann mit einem Distanzschuss, als Torwart Niklas Jakusch schon geschlagen war (33.). Unmittelbar vor dem Pausenpfiff wurden die Löwen dann endlich belohnt: Nach einem weiten Ball in den Fünfmeterraum war Innenverteidiger Stefan Müller zur Stelle und drückte den Ball zum verdienten Ausgleich über die Linie. Es hätte noch besser kommen können, vielleicht sogar müssen: Wenige Sekunden später kam Enrico Gaede im Strafraum frei zum Kopfball, zielte aber knapp am linken Torpfosten vorbei. Das Auestadion brodelte, aber der ersehnte Treffer zum 2:1 wollte nicht fallen. Das war die zweiten Schlüsselszene, die dem KSV am Ende die Chance auf das Wunder raubte.

 

Blick auf die Nordkurve
Blick auf die Nordkurve

Alle Kasseler Hoffnungen machte Holstein Kiel in der zweiten Halbzeit zunichte. Marcel Gebers erzielte nach einer Stunde Spielzeit das 2:1 für die Gäste und schoss Kiel damit in die 3. Liga. Am Ende fehlte den „Löwen“ die Durchschlagskraft gegen die reifer wirkenden Gäste, zumindest den Ausgleich zu erzielen.

Am Ende half auch nicht der Griff in die Trickkiste von Zeugwart Uwe Heller. Die „Löwen“ spielten in Weiß-Schwarz, in den Farben, in denen sie 2006 am Bornheimer Hang in Frankfurt den Aufstieg in die Regionalliga schafften. Nicht rechtzeitig fit für dieses Spiel wurde übrigens Stürmer Christian Henel, der aufgrund seiner Wadenverletzung passen musste. Für ihn rückte „Bobo“ Mayer in den Sturm, während Viktor Riske zusätzlich das defensive Mittelfeld der Löwen stabilisierte.

Eine tolle Saison der Löwen ist nun vorbei. Trainer Uwe Wolf holte mit seiner Mannschaft verdient den Meistertitel in der Regionalliga Südwest. Eine tolle Kulisse feierte am Sonntag den KSV Hessen, auch, als in der zweiten Halbzeit das Spiel zugunsten der Gäste entschieden war. Beifall und stehende Ovation als Anerkennung für eine tolle sportliche Leistung. „Ich bin stolz auf diese Mannschaft“, sagte dann auch Uwe Wolf. Schade, dass die Anerkennung in Form eines Aufstiegs in dieser Saison für den Südwestmeister ausbleibt. Ein Jahr nach der letzten Regionalliga-Reform besteht mehr Handlungsbedarf denn je zuvor.

Oliver Zehe



Hessen Kassel – Holstein Kiel 1:2 (1:1)

KSV Hessen: Nulle – Hammann, Rahn, Müller, Becker (85. Gundelach) – Gaede, Riske (63. Marz) – Schmeer (77. Dieck), Gallus, Pinheiro – Mayer. Trainer: Wolf - Ersatz: Schlöffel - Merle, Maresca, Dawid.

Holstein Kiel: Jakusch – Herrmann, Gebers, Hartmann, Wetter (46. Pressel) – Krause, Kazior – Siedschlag, Sykora (83. Johansen) , Heider – Schied (69. Lindner). Trainer: Gutzeit

Zuschauer: 17.000 SR: Wingenbach (Altendiez).

Tore: 0:1 Heider (20.), 1:1 Müller (45.), 1:2 Gebers (60).

Gelbe Karten: Mayer, Müller, Pinheiro – Schied, Wetter, Gebers.

Aufstellung

Bildergalerie

Bildergalerie

Veröffentlicht: 02.06.2013

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 16.06.2024