Unglückliche Niederlage gegen Hoffenheim II

Unglückliche Niederlage gegen Hoffenheim II

KSV Hessen - 1899 Hoffenheim II 1:3 (0:0)
Unglückliche Niederlage für den KSV Hessen Kassel. Mit 3:1 gewann die TSG Hoffenheim II am Samstagnachmittag im Auestadion. In einem guten Regionalligaspiel waren die Gäste nicht die bessere Mannschaft aber einen Tick cleverer als Löwen.

"Was wäre wenn ..." bringt leider keine Punkte. Und so half den Löwen auch kein Lamentieren über strittige Schiedsrichterentscheidungen und einen unglücklichen Spielverlauf: Am Ende hieß es 3:1 für die Gäste aus Hoffenheim durch Tore von Nicolai Groß und Kai Herdling. Für die Löwen traf Patrick Wolf in der 82. Spielminute.

2.000 Zuschauer waren bei bestem Fußballwetter ins Auestadion gekommen, um den KSV Hessen Kassel gegen Hoffenheim II zum Sieg zu schreien, und die Fans machten sich von Beginn an lautstark bemerkbar. Löwen-Trainer Christian Hock hatte seine Startelf im Vergleich zum Spiel bei 1860 München II auf zwei Positionen verändert. Zwischen den Pfosten stand nach überstandener Verletzung wieder Torwart Erik Domaschke. Nazif Hajdarovic ersetzte Christopher Ngyuen. Die Gäste aus Hoffenheim begannen aktiver als der KSV Hessen, kamen aber zunächst kaum zu guten Chancen. Kassel stellte die Räume eng und wartete auf Fehler der Hoffenheimer. So blieb es in der ersten Viertelstunde bei einem Schussversuch von Strobl aus rund 35 Metern (11. Minute).
Das erste echte Ausrufezeichen der Partie setzten die Löwen – und ein äußerst unglücklich agierender Schiedsrichter Jens Klemm, der selten auf der Höhe des Spiels und mit Abstand der schlechteste Mann auf dem Platz war.

Christopher Nguyen, Tobias Damm, Sebastian Gundelach
Christopher Nguyen, Tobias Damm, Sebastian Gundelach
Foto: Harry Soremski
Was war passiert? In der 17. Minute schickte Enrico Gaede Hajdarovic steil. Hoffenheims Torwart Lück war weit aus dem Strafraum herausgeeilt und traf den Kasseler Stürmer mit gestrecktem Bein am Knie. Klemm pfiff den Löwen den Vorteil ab, obwohl Ochs freie Bahn zum nunmehr leeren Tor der Gäste hatte. Und für das Foul – eine klare Notbremse – sah Lück nur die gelbe Karte. In der Folge wurde die Partie giftiger, doch Klemm sah über viele kleine Nickeligkeiten, vor allem auf Hoffenheimer Seite, großzügig hinweg.
Aber auch das Spiel nahm an Fahrt auf. Die Gäste kamen nun immer wieder über die rechte Seite, rückten zum Teil mit neun Mann in die Hälfte der Löwen, aber die Kasseler Abwehr hielt dem Druck gut stand. In der 21. Minute rettete der starke Gerdes. In der 23. Minute konnte Wolf klären. Auf der anderen Seite strich eine Direktabnahme von Hajdarovic nur knapp über das Tor (24.)

Die erste Großchance des Spiels hatte dann wieder die TSG 1899 Hoffenheim II. In der 28. Minute tauchte Groß - in abseitsverdächtiger Position - vor Löwentorwart Domaschke auf, der mit einer Glanzparade zur Stelle war. Eine weitere gute Chance der Hoffenheimer vereitelte Tim Knipping in der 40. Minute, als er Gästekapitän Herdling den Ball in letzter Sekunde vom Fuß spitzelte. Der Offensivdrang der Hoffenheimer riss aber auch Lücken, in die der KSV immer wieder geschickt hineinstieß.
In der 31. Minute schickte Bobo Mayer Tobias Damm. In der 33. Minute strich ein Schuss von Mayer etwa zwei Meter am Pfosten vorbei. Kurz vor der Pause dann die Riesenchance für die Löwen. Nach einem Pass von Gaede holte Hajdarovic den vierten Eckball heraus, der von Meyer getreten in Hajdarovic seinen Abnehmer fand. Nicht wenige Fans sprangen zum Torjubel auf, aber dessen Kopfball strich knapp am rechten Pfosten vorbei.
In der 45. Minute versuchte es dann noch einmal Mayer mit einem guten Schuss von der Strafraumgrenze. Über eine Führung der Löwen hätten sich die Hoffenheimer zu diesem Zeitpunkt nicht beklagen dürfen, aber so ging es mit einem gerechten 0:0 in die Kabine.

Die zweite Halbzeit begann unter umgekehrten Vorzeichen: Der KSV war nun aktiver und macht das Spiel, ohne jedoch zwingend in seinen Aktionen zu sein. Ausgerechnet in dieser Phase fiel das 1:0 für die Gäste (52.). Herdling hatte den ansonsten stark aufspielenden Knipping auf der Außenbahn regelrecht düpiert und zu Groß quergelegt, der nur einschieben brauchte.
Nur fünf Minuten später führte die nächste Chance zum zweiten Tor der Hoffenheimer. Nach Freistoß von Herdling aus halblinker Position traf wiederum Groß (57.). Die Zuordnung in der Kasseler Abwehr stimmte in dieser Szene überhaupt nicht.

Zwei Chancen, zwei Tore – Die Cleverness machte den Unterschied. Auf den Rängen wurde es spürbar leiser. Auf dem Feld versuchten die Löwen, sich zu berappeln und warfen in der Folge alles nach vorne. Das eröffnete den Gästen Kontermöglichkeiten. In der 60. Minute passte abermals Gerdes auf. Groß wäre nach Zuspiel von Herdling durch gewesen. Der KSV rannte nun auf das Gästetor an. Und in der 65. Minute lag der Ball im Tor, aber Hajdarovic stand nach Zuspiel von René Ochs klar im Abseits. Acht Minuten später konnte Lück einen strammen Schuss von Mayer parieren. Dann wurde Tobi Damm nach Zuspiel von Christopher Ngyuen, der mittlerweile für Wehrend im Spiel war, im Strafraum gehalten. Doch der Elfmeterpfiff blieb aus.

Jin Woo Kwak
Jin Woo Kwak
Foto: Harry Soremski
In der 82. Minute fiel schließlich der hochverdiente Anschlusstreffer für die Löwen! Einen Kopfball von Freistoß von Meyer parierte Lück zunächst glänzend, doch dann ist Patrick Wolf im Nachsetzen da. In einer packenden Schlussphase kommt der KSV zu weiteren kleineren Chancen. Neuzugang Kwak gibt in der 87. Minute sein Debüt. Doch den Schlusspunkt setzten die Hoffenheimer. Einen Konter in der Nachspielzeit schloss Herdling mit einem schönen Schuss in den rechten Winkel des Löwentors ab.

Mit der TSG 1899 Hoffenheim II siegte eine sehr starke und vor allem clevere Mannschaft. Aus Sicht der Löwen ist die Niederlage unglücklich – aber aufgrund der gezeigten Leistung kein Grund, Trübsal zu blasen. Ein Unentschieden wäre allemal leistungsgerecht gewesen.

Am nächsten Samstag geht es dann zum Auswärtsspiel nach Worms.

KSV Hessen Kassel: Domaschke – Gundelach (68. Riske), Wolf, Knipping, Gerdes (87. Kwak) – Wehrendt (57. Ngyuen), Gaede Ochs, Mayer - Hajdarovic, Damm

TSG 1899 Hoffenheim II: Lück - Klingmann, Conrad (53. Ruck), Neupert, Nyenty - Strobl, Szarka, Schäfer – Groß (79. Gyau), Herdling, Thomalla (62. Heister)

Schiedsrichter: Jens Klemm (Gröditz), Christopher Gaunitz, Marek Nixdorf

Zuschauer: 2.000

Tore: 0:1 Groß (52.), 0:2 Groß (57.), 1:2 Wolf (82.), 1:3 Herdling (90.)

Gelbe Karten: Wolf, Knipping, Mayer, Kwak – Lück, Heister, Strobl, Szarka 

 

Stefan Frindt
KSV Hessen Kassel - Medienteam

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Veröffentlicht: 10.09.2011

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Datum des Ausdrucks: 16.06.2024