Unglaublich: Nach 5:0 noch 5:5

KSV Hessen - FSV Dörnberg 5:5 (4:0)
Sie waren auf dem besten Weg zum ersten Saisonsieg, und die Fans fühlten sich bereits an das furiose 6:0 ihres KSV Hessen am Freitag Abend gegen Bayern Alzenau in der Oberliga erinnert. Zu Recht, denn was die Löwen-Reserve in der Fußball-Landesliga gegen den FSV Dörnberg bis kurz nach der Halbzeit zeigte, war ebenso stark.
Beim Stand von 5:0 (47.) diskutierte fast jeder Zuschauer nur noch über die Höhe des Resultates. Aber es kam ganz anders. Nach dem 1:5-Anschlusstreffer (53.) erzielten die Gäste von der 72. bis zur 86. Minute nicht mehr für möglich gehaltene vier Tore zum 5:5 (0:4)-Endstand.

Nach dem Spiel konnte noch keiner der KSV-Akteure fassen, was da gerade passiert war. Trainer Stefan Hildebrandt saß auf der Bank und suchte nach den richtigen Worten. Die erste Einschätzung kam von Libero Thorsten Hirdes: "So etwas habe ich noch nie erlebt. Wir haben einfach abgeschaltet, jede Standardsituation und jedes Kopfballduell verloren."

Dabei hatte es so vielversprechend angefangen. Vor allem Stipe Jevtic bot auf der linken Seite eine starke Leistung, traf zum 1:0 per Freistoß (24.) und zum 4:0 (43.) nach einer feinen Einzelleistung. Dörnberg schien gar nicht auf dem Platz, was sich besonders an einem Spieler festmachen ließ. Christian Gerhold erwischte auf der rechten Abwehrseite einen rabenschwarzen Tag. Er verschuldete das 0:2 durch Stollers Elfmeter (29.), da er zuvor Dellova im Strafraum umgerissen hatte. Beim 0:4 ließ er Jevtic freie Bahn in Richtung Tor, und beim 0:5 (47.) ließ er wiederum Jevtic allein flanken.

Die Aufholjagd des FSV begann mit Schulzes Treffer zum 1:5 (53.). Durch die Auswechslungen von Dellova, Bollermann und Jevtic kam ein Bruch ins KSV-Spiel und die Fehler nahmen zu. Auf Seiten der Gäste spielten sich nun die eingewechselten Akteure in den Vordergrund. Roman Reinbold düpierte Löwen-Neuzugang Stefan Arend gleich zweimal, was jeweils zum Torerfolg führte. Und die letzten beiden Tore deuteten sich schon in der ersten Halbzeit an. Aufgrund von katastrophalen Zuordnungsfehlern konnte Sascha Bollerhey zwei Hereingaben von Takeyama per Kopf verwandeln.

"Von den gestandenen Spielern hätte ich mehr erwartet. Das, was Christian Gerhold heute gezeigt hat, war Arbeitsverweigerung", sagte FSV-Trainer Andreas Hake.


<i>Von Torsten Kohlhaase,

HNA-Sportredaktion, 22.08.05</i>

Aufstellung

Veröffentlicht: 22.08.2005

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Datum des Ausdrucks: 16.06.2024