Kräftemessen mit Essen kam zu früh

Rot-Weiß Essen - KSV Hessen 5:0 (2:0)
Nach dem ungefährdeten 5:1-Pokalerfolg beim wackeren Bezirksoberliga-Aufsteiger SV Nordshausen am Freitagabend, kam das gegen Zweitliga-Absteiger Rot-Weiß Essen mit 0:5 (Halbzeit 0:2) völlig verdient verlorene Testspiel in Teistungen (bei Duderstadt) nur 24 Stunden später für die Löwen in mehrfacher Hinsicht zu früh.
Auf dem vorzüglich gepflegten Rasen im bewährten Trainingsquartier Teistungen, wo in den Vorjahren bereits Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach ihre "Zelte aufgeschlagen" haben und ab kommenden Donnerstag 1.-Liga-Absteiger Hansa Rostock mit Ex-KSV-Trainer Jörg Berger erwartet wird, begegneten sich die Traditionsclubs von Rot-Weiß Essen und dem KSV Hessen zu einem Kräftemessen mit unterschiedlichen Voraussetzungen.
Hier der Klub aus dem Ruhrgebiet, der laut Manager Olaf Janßen (ehemals Profi beim 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt, bei letzterem mit KSV-Rückkehrer Mirko Dickhaut aktiv), den sofortigen Wiederaufstieg in die 2. Liga anstrebt, 18 zum Teil namhafte Neuzugänge aus dem Profilager verpflichtete, seit drei Wochen bereits im Training ist und in diesem Vorbereitungsspiel bereits den Ernstfall probte. Dort die Löwen, die gerade Mal eine Woche im Training sind, mit vorgerückter Spielzeit "schwere Beine" aus dem Pokalspiel 24 Stunden zuvor in Nordshausen verspürten und obendrein mit dem letzten Aufgebot angerückt waren. So kamen mit Keeper Mirko Bitzer, Mirko Dickhaut (Freigabe vom Österreichischen Fußballverband liegt noch nicht vor) sowie den verletzten Thorsten Schönewolf, Nico Radler, Carsten Schönefeld, Markus Krause, Armand Dellova und Torbjörn Warneke gleich acht Akteure nicht zum Einsatz. Außerdem "schonte" Trainer Matthias Hamann (siehe Foto) zunächst Spielmacher Marc Arnold, Julio Cesar da Rosa und Daniel Beyer, die allesamt erst zur zweiten Halbzeit mitwirkten.


RWE-Coach Uwe Neuhaus (ehemals Co-Trainer bei Borussia Dortmund, u.a. unter Matthias Sammer) wollte es dagegen mit seinem Team unbedingt wissen. Dennoch begann der KSV Hessen zunächst selbstbewußt. Die Abwehr-Reihe um die abgeklärt wirkenden "Zwillinge" Turgay Gölbasi und Eren Cihan sowie der ordentlich aufspielende, kopfballstarke Abwehrchef Dominik Suslik plus der in diesem Spiel die Kapitänsbinde tragende Christoph Keim, der mit Michael Bemben und Hilko Ristau auf der Gegenseite zwei ehemalige Weggefährten aus Bochumer Zeiten begrüßte, stand zunächst gut. Im Mittelfeld machte Youngster Martin Wagner in der Spielmacher-Rolle, unterstützt von "Feuerwehrmann" Malinov, Tempo und so kamen die Löwen gar zur ersten Torchance. Wenn auch aus einem Freistoß resultierend, den Christoph Keim knapp neben das Tor zirkelte.
Das jedoch schien die grünbedreßten Essener anzustacheln und fortan bestimmten sie in einer flotten Partie klar das Spielgeschehen und kamen folgerichtig nach einer Viertelstunde per Kopfball durch Michael Lorenz zur 1:0-Führung, die dessen Bruder Stefan Lorenz mit dem Pausenpfiff auf 2:0 ausbaute.

Nach dem Wechel sorgte vor 200 Zuschauern (davon auch einige mitgereiste KSV-Anhänger) auf dem Rasen des immerhin 1.800-Seelen-Ortes Teistungen der von Wacker Burghausen kommende RWE-Stürmer Younga-Mouhani schnell für endgültige Verhältnisse (50.). Boskovic stellte schließlich per Doppelschlag (71./82.) den 5:0-Endstand her.

Fazit: die Löwen, gerade jene, die auf dem Sprung in das Oberliga-Team stehen, sammelten wertvolle Erfahrungen und es gibt zweifellos für das gesammte Team, insbesondere im Spiel nach Vorne, noch viel zu tun.

<b>KSV Hessen:</b> Heidtke (46. Stollberg) - Gölbasi (46. Beyer), Suslik, Cihan, Keim (46. Arnold) - Bollermann, Malinov, Wagner, Moskaltschuk - Latifiahvas, Bauer (46. Cesar da Rosa). Trainer: Matthias Hamann.


<i>Herbert Pumann, 10.07.05
Presse-Referent KSV Hessen </i>

Aufstellung

Veröffentlicht: 10.07.2005

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Datum des Ausdrucks: 16.06.2024