Christoph Keims Treffer reicht gegen den Drittletzten nicht

KSV Hessen - VfB Marburg 1:1 (1:0)
Auch gegen den Tabellendrittletzten sprang für den KSV Hessen nicht der erste Sieg im Jahr 2005 heraus. Nach zwei ganz deutlichen Schlappen in Frankfurt (0:4) und in Aschaffenburg (0:3) holten Löwen aber zumindest einen Punkt im Match gegen den VfB Marburg, direkter Konkurrent um den Klassenerhalt.
Nach 90 Minuten hieß es 1:1 (1:0), wobei der KSV das Spiel aufgrund guter Torchancen Mitte der zweiten Halbzeit hätte für sich entscheiden müssen. Somit bleibt der Abstand zwischen den Löwen und dem ersten Abstiegsrang, den Marburg belegt, konstant bei acht Zählern.

Immerhin 1000 Zuschauer sahen bei nasskaltem Wetter eine mittelmäßige Oberligapartie. Sowohl den Kasselern als auch den Marburgern war deutlich anzumerken, wieso sie in der Tabelle so weit hinten zu finden sind. Besonders die Defensivreihen standen auf beiden Seiten oft schlecht oder ließen sich des Öfteren zu Aussetzern hinreißen.

So in der 17. Minute, als Thorsten Schönewolf auf Seiten des KSV als vorletzter Mann den Ball im Gewühl an Roman Krawczyk verlor, der nur knapp verzog. Oder kurz vor der Pause, als Nebil Celik plötzlich völlig frei vor Löwen-Keeper Norman Stollberg stand, sich die Chance aber vor lauter Hektik selber zunichte machte.

Auf Seiten der Löwen vergaben Markus Krause (26.) und Nima Latifiahvas (28.) ähnlich gute Möglichkeiten, ehe es dann nach 35 Minuten das erste Mal im Tor schepperte. Christoph Keim war nach einem Eckball von Daniel Beyer hochgestiegen und wuchtete das Leder per Kopf in den Torwinkel.

Mit ein wenig Glück hätten die Kasseler schon kurz danach den Sack zumachen können. Doch Daniel Beyer nach einem Fehler von VfB-Torwart Marc Steinbrenner (38.) sowie Julio Cesar mit einem Weitschuss verfehlten das Ziel um Haaresbreite.

Auch Mitte der zweiten Hälfte, als die Marburger etwas aufrückten und so Platz für Konter entstand, wurden die Torchancen teilweise fahrlässig ausgelassen. Latifiahvas’ Schüsschen nach Cesars Hereingabe (59.) brachte genauso wenig ein wie der Flachschuss von Artur Tews sechs Minuten später.

Pech hatte Christoph Keim mit seinem Freistoß aus halblinker Position, der noch von Marc Steinbrenner über die Latte gelenkt werden konnte.

So kam es, wie es kommen musste. Viel hatte Marburgs Offensive bis dato in der zweiten Halbzeit noch nicht zu Stande gebracht, doch ein Tor erzielten die Mittelhessen trotzdem. Nach einer langen Flanke in den Strafraum und Konfusion im KSV-Strafraum verschätzt sich Norman Stollberg beim Herauslaufen völlig, wird von Anton Jencik überköpft und Roman Krawczyk schiebt zum Ausgleich ein. Nur eine Minute später eine ähnliche Situation, doch diesmal nimmt kein Marburger das Geschenk an.

Dass die Schimmelreiter in der Schlussphase dem Sieg näher waren als die Löwen, kann nach den Erkenntnissen der letzten Wochen nicht überraschen. Bei nahezu allen Spielen nach der Winterpause hatte der KSV in der Schlussphase kaum mehr was zuzusetzen, beim 0:3 in Aschaffenburg am Dienstag fiel das Team gar vollständig in sich zusammen und kassierte alle Treffer in den letzten 20 Minuten.

Diesmal reichte es gegen die Schimmelreiter zumindest noch zu einem Zähler, auch weil Stollberg nach zwei Fehlern die letzte Chance des Spiels in der 85. Minute zunichte machte. Eine Marburger Flanke verlängerte Verteidiger Markus Krause unglücklich per Hinterkopf beinahe ins eigene Netz, doch Stollberg war auf dem Posten.

<b>Von Michael Brehme, 09.04.2005</b>


<b>KSV Hessen:</b> Stollberg - Krause, Schönewolf, Radler - Beyer, Tews, Nebe (81. Warneke), Busch, Keim - Cesar da Rosa, Latifiahvas (71. Chalaskiewicz).

<b>Marburg:</b> Steinbrenner - Riegel, Kurylenko, Bätzel, Jencik - Alija, Grunert, Celik (46. Drescher), Eberling (85. Tauchen) - Beck, Krawczyk (88. Kim).

<b>Tore:</b> 1:0 Keim (35.), 1:1 Krawczyk (74.).

<b>Schiedsrichter:</b> Holger Muschik (Roßbach).

<b>Zuschauer:</b> 1000.

Aufstellung

Veröffentlicht: 09.04.2005

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Datum des Ausdrucks: 16.06.2024