Doppelschlag besiegelt Niederlage - Aus für Bauer nach Bänderriss

Viktoria Aschaffenburg - KSV Hessen 3:0 (0:0)
Rudi Völler würde bei dieser Feststellung wohl vor Wut an die Decke springen, aber eines scheint spätestens nach der 0:3 (0:0)-Niederlage des KSV Hessen im Nachholspiel beim SV Viktoria Aschaffenburg Fakt zu sein: Die Löwen stecken mal wieder in einer Krise.
Aus vier Spielen wurde nur ein Punkt geholt - und jetzt wird es noch mal richtig ernst. Dachte man in der Winterpause noch, die verkorkste Spielzeit könnte man nach verpatztem Saisonstart zumindest noch im oberen Tabellendrittel beenden, geht es jetzt schlicht und einfach um den Klassenerhalt.

Einzig positiv: Noch liegen die Löwen mit acht Punkten vor dem ersten Abstiegsrang, den momentan der VfB Marburg als Tabellen-16. inne hat. Nicht nur deshalb wird das Match gegen die Schimmelreiter am kommenden Samstag richtungsweisend.

„Wir haben keine Sicherheit mehr auf dem Platz“, gab Ex-Torjäger Thorsten Bauer bereits in einem HNA-Vorbericht zu - und wurde prompt bestätigt: Die Dreierabwehrkette zeigte sich nervös, die Mittelfeldakteure präsentierten sich gewohnt ideenlos, sodass die beiden Stürmer Bauer und Julio Cesar zumeist in der Luft hangen. Auch die Bilanz spricht gegen die beiden Löwen-Angreifer: Cesar erzielte sein letztes Oberligator vor fünf Spielen (gegen Erzhausen), Bauers letzter Treffer liegt sogar schon acht Matches zurück (gegen die Amateure von Eintracht Frankfurt).

Dagegen konnte sich Reservekeeper Norman Stollberg in einigen Situationen auszeichnen und sorgte auf Seiten der Löwen in der zweiten Halbzeit zumindest noch für etwas Schadensbegrenzung. Ebenfalls zu Besseren gehörte erneut Daniel Beyer.

Wurden dann gegen den Gegner, den man noch im Hinspiel mit 8:1 aus dem eigenen Stadion geschossen hatte, doch mal Chancen herausgespielt und die Angreifer in Szene gesetzt, fehlte auch noch das Glück. Cesar und Daniel Beyer vergaben Mitte der ersten Halbzeit, jeweils gute Tormöglichkeiten, um die Löwen in Führung zu schießen.

So kam es in Hälfte zwei, wie es kommen musste. Aschaffenburg bestimmte fortan die Partie und ging durch einen Doppelschlag Mitte der zweiten Halbzeit in Führung: Zunächst erzielte Torjäger Jochen Höfler nach einem Eckball die Führung (72.), nur vier Minuten später folgte das 2:0 durch Giulio Fiordellisi (76.). Überflüssigerweise schraubten die Gastgeber das Ergebnis in der Schlussminute sogar noch etwas höher. Torschütze zum 3:0 war Martin Goik.

Bezeichnend für die Situation der Löwen auch, dass mit Slawomir Chalaskiewicz der einzige Akteur, der sich in der Vergangenheit durch eine gewisse Kreativität im Mittelfeld auszeichnete, erneut erst in den Schlussminuten eingewechselt wurde. Der 42-Jährige plagt sich weiterhin mit Achillessehnenproblemen herum.

Auch Thorsten Bauer konnte nicht durchspielen, wurde kurz vor Schluss mit Verdacht auf Bänderriss ausgewechselt und wird wohl länger ausfallen. Es passt eben derzeit ins Bild bei den Löwen.

<b>Von Michael Brehme, 05.04.2005</b>


<b>Aschaffenburg:</b> Miletic - Goik, Oymak, Nadaroglu, Möller - F. Schröer, Löhr, Csipkar, Fiordellisi (84. Ettl) - Höfler, Leis.

<b>KSV Hessen:</b> Stollberg - Tews, Schönewolf, Radler - Beyer (78. Chalaskiewicz), Nebe, Busch, Keim, Rudolph - Cesar da Rosa, Bauer (89. Latifiahvas).

<b>Tore:</b> 1:0 Höfler (72.), 2:0 Fiordellisi (76.), 3:0 Goik (90.).

<b>Schiedsrichter:</b> Manuel Kunzmann (Niederjossa).

<b>Zuschauer:</b> 600.

Aufstellung

Veröffentlicht: 05.04.2005

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 16.06.2024