Im Verlauf, des im Modus „Jeder gegen Jeden“ durchgeführten Turniers, bewahrheitete sich wieder einmal die alte Weisheit „Offensive gewinnt Spiele, Defensive gewinnt Meisterschaften“ und so setzte sich am Ende die Mannschaft mit der besten Defensive durch. Dies waren in diesem Jahr, wie auch bereits im Vorjahr, die Mädchen der TSV Nieder-Ramstadt, die im Turnierverlauf nicht einen Gegentreffer kassierten und sich somit über die erfolgreiche Titelverteidigung freuen konnten.
Im ersten Turnierspiel der Junglöwinnen trafen die Regionalpokalsiegerinnen aus Nordhessen auf die Mannschaft der TSG Wörsdorf. Wer nach der frühen und längsten Anreise aller Teilnehmerinnen damit gerechnet hatte, die Junglöwinnen wären eventuell noch etwas verschlafen, wurde eines Besseren belehrt. Der Sekundenzeiger hatte noch nicht mal eine volle Umdrehung gemacht, da lag der Ball auch schon im Tor der Wörsdorferinnen. Paulina Kapsa hatte Marlene Remus gefunden, die das Spielgerät an der Torfrau zur 1:0-Führung vorbeibrachte. Der zweite Treffer der Junglöwinnen ließ nicht lange auf sich warten. Keine vollen zwei Minuten gespielt, tauchte Lorenta Zeqiri, bei ihrem Pflichtspieldebüt für den KSV, vorm Wörsdorfer Tor auf und vollstreckte eiskalt zum 2:0. Als Finja Olschok in der 9. Minute, nach Zuspiel von Lorenta, auf 3:0 stellte, war das Spiel entschieden und der Turnierauftakt vollends geglückt.
Den Schwung aus der Auftaktpartie wollten die C-Juniorinnen dann auch mit in das Kräftemessen gegen Vorjahressieger TSV Nieder-Ramstadt nehmen, die ihr Auftaktmatch gegen Kickers16 Frankfurt mit 2:0 für sich hatten entscheiden können. Doch leider kam es anders. Gegen körperlich robuste und mit einer 3-1-Formation eher defensiv eingestellte Nieder-Ramstädterinnen fanden die Junglöwinnen nicht zu ihrem Spiel und ließen die nötige Frische und Bissigkeit zu Beginn der Partie vermissen. So geriet man nach einer Ecke in der 3. Minute in Rückstand, als eine TSV-Spielerin den Ball mit einer perfekt getimten Grätsche an Torhüterin Magdalena Daun vorbeispitzeln konnte. Der Schock über den Rückstand war den KSV-Mädels anzumerken und sämtliche ihrer Angriffsbemühungen wurden im Keim erstickt. In der 6. Minute folgte dann der zweite Nackenschlag: Eine Unaufmerksamkeit in Reihen des KSV nach einem Einschuss nutzten die Ramstädterinnen zur 2:0-Führung. Das Trainerteam Shabahzi/Poznanski rief nun zur Auszeit und versuchte die Junglöwinnen wieder aufzubauen. Fortan wurden die Gegnerinnen aus der Region Darmstadt tief in die eigene Hälfte gedrückt, aber der Anschlusstreffer wollte einfach nicht fallen. Und wenn man kein Glück hat, kommt auch noch Pech dazu. So führte ein Befreiungsschlag aus der eigenen Spielhälfte der Nieder-Ramstädterinnen zum dritten Treffer der Begegnung, als der Ball sich über „Freund und Feind“ in den Kasten der Kasslerinnen senkte (9. Minute). Das Spiel schien nun entschieden, doch die KSV-Mädchen gaben sich nicht auf, ließen aber auch beste Einschussmöglichkeiten in der Endphase des Spiels ungenutzt. Und als wäre der Spielverlauf nicht schon unglücklich genug gewesen, unterlief den Mädels, beim Versuch einen tiefen Ball zu klären, noch ein Eigentor, sodass das letztlich vorentscheidende Spiel des Turniers am Ende mit 0:4 verloren ging.
So hieß es im dritten Spiel gegen die Kickers 16 aus Frankfurt die Köpfe wieder hochzunehmen und ein anderes Gesicht zu zeigen. Dies gelang den Junglöwinnen auch und so setzen sie sich nach Toren von Lorenta (auf Vorarbeit von Paulina; 4. Minute), Nora Meißner (Vorlage von Lorenta) und wiederum Lorenta (Assist wieder von Paulina; 11. Minute) verdient mit 3:0 durch. Durch diesen Sieg erhielten die C-Juniorinnen den kleinen Funken Hoffnung auf den Turniersieg am Leben, waren allerdings auf einen Patzer der Mädels aus Nieder-Ramstadt bzw. auf die Unterstützung der Teams aus Wörsdorf und Ebsdorfergrund angewiesen.
Letztgenannte hielten sich dann im Duell mit Nieder-Ramstadt auch bis zwei Sekunden vor Schluss schadlos, mussten dann allerdings noch den, für die Ramstädterinnen glücklichen, Siegtreffer hinnehmen. Somit konnten die Löwinnen vor den letzten beiden Spielen des Endturniers nur noch theoretisch Futsal-Hessenmeister werden. Dafür mussten sie selber hoch gegen Ebsdorfergrund gewinnen und auf eine hohe Niederlage Nieder-Ramstadt gegen Wörsdorf hoffen, um das schlechtere Torverhältnis gegenüber Nieder-Ramstadt auszugleichen.
Doch schon im eigenen Spiel gegen die Mädchen aus Ebsdorfergrund zeichnete sich ab, dass die deutliche Niederlage im direkten Vergleich gegen Nieder-Ramstadt eine zu große Hypothek war. Die Mannschaft von JFV Ebsdorfergrund war nicht gewillt nochmal Spannung bezüglich des Ausgangs des Turniers aufkommen zu lassen und hielt im Spiel gegen die Mädchen aus der Fuldastadt dagegen. Nicht nur, dass sie die Löwinnen über weite Strecken des Spiels vom eigenen Tor fernhalten konnten, sondern der Gruppenligist aus Ebsdorfergrund ging in der 9. Minute sogar in Führung. Der KSV konnte einen Ball nicht aus dem eigenen Strafraum klären und irgendwie lag die Kugel im eigenen Tor. Trotz dieses abermaligen Rückschlags ließen sich die C-Juniorinnen des KSV nicht hängen und glichen den Rückstand postwendend aus. Nora staubte ins verwaiste Tor ab (10. Minute), nachdem Marlene mit ihrem Abschluss noch an der Torfrau des JFV gescheitert war. In der 14. Minute war es dann Marlene selbst, die die schmerzlich vermisste Clara Trümner (Teilnahme an einem DFB-U15-Lehrgang) als Anführerin des Löwinnenrudels vertrat, und nach Vorarbeit von Finja den 2:1- Siegtreffer erzielte.
So beendeten die Junglöwinnen das Turnier mit drei Siegen, einer Niederlage und einem Torverhältnis von 8:5 und mussten der Mannschaft vom TSV Nieder-Ramstadt, der im abschließenden Spiel gegen die TSG Wörsdorf ein torloses Remis genügte, zum verdienten Hessenmeistertitel gratulieren. Obwohl es somit nicht zur erhofften Qualifikation für die Süddeutschen-Futsal-Meisterschaften in Ehingen im März gereicht hat, können die Mädchen stolz auf ihre Leistung sein und die Vorbereitung auf die Rückserie in der Gruppenliga mit erhobenem Haupt angehen.
Eingesetzt wurden:
Magdalena Daun (4 Spiele / 0 Tore / 0 Vorlagen)
Nele Merkel (4/0/0)
Nora Meißner (4/2/0)
Lorenta Zeqiri (4/3/2)
Jill Diegel (4/0/0)
Finja Olschok (4/1/1)
Marlene Remus (C) (4/2/1)
Lisa Fridrich (4/0/0)
Paulina Kapsa (4/0/3)
Veröffentlicht: 04.02.2025