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Der KSV Hessen Kassel bedankt sich für das Interesse und wünscht noch ein schönes Wochenende.

Tobias Willers – Per Wille wirkungsvoll

Trainingslager- Letzter Teil
Er stieß als letzter der Neuzugänge zum Regionalliga- Kader des KSV Hessen Kassel 2007/2008 und ragte – nicht nur wegen seiner Größe – als erster (im Spiel gegen Hajduk Split) von allen heraus: Tobias Willers von Hannover 96.

Der 20jährige Innenverteidiger verspricht nicht nur eine Neu- Verpflichtung sondern eine absolute Verstärkung bei den Löwen zu sein und so sei ihm – stellvertretend für seine Mannschaftskollegen – das Fazit für den Trainingslager- Aufenthalt im Westerwald gestattet. Zugleich auch eine Art Vorstellung, da der gebürtige Niedersachse bei der Saisoneröffnung am 24. Juni noch nicht dabei war und somit als einziger Neuzugang den KSV- Fans noch nicht vorgestellt wurde.
Am letzten Tag im Trainingslager auf dem Areal des Sporthotels Hertling absolvierten die Schützlinge von Trainer Matthias Hamann am Donnerstagvormittag noch ein Trainings- Spiel, das Torjäger Thorsten Bauer freistehend aus wenigen Metern (gab halt kein abseits in diesem Trainingsspiel) nach präzisem Pass von Daniel Beyer mit dem Siegtor für sein Team in den gelben Leibchen nach 2:6- Rückstand noch mit 7:6 entschied. Erfreulich, dass auch Dominik Suslik (im Sieger- Team) erstmals im Mannschaftstraining mitwirkte, während Arne Schmidt ebenso wie der bereits am Abend zuvor mit dem 2. Vorsitzenden Holger Günther abgereiste Youngster Tobias Wolf (Knieverletzung) ausfiel.

Arne verletzte sich im Vorbereitungsspiel gegen den SV Roßbach nach einer aufopferungsvollen Rettungstat, die ein Gegentor verhinderte, am linken Sprunggelenk. Nach dem anschließenden Mittagessen ging es auf die Heimfahrt (Ankunft 16 Uhr am Trainingsgelände an der Damaschkestraße), ehe Cheftrainer Matthias Hamann seinen Mannen am Freitag nach nonstop 18 intensiven Vorbereitungstagen mit Training und Testspielen erstmals einen Tag Pause gönnt.

Kurz vor der Abreise aus dem Trainingslager am Donnerstag äußerte sich Abwehrrecke Tobias Willers.

Tobias W., wie fällt Dein Fazit über das viertägige Trainingslager aus?

Tobias Willers: "Positiv. Das Team passt zueinander, es ist kein Stinkstiefel dabei. Die Integration funktioniert und ich selbst bin super aufgenommen worden. Von der Belastung her bin ich auch zufrieden, nachdem ich in meiner Fußball- Zeit in Vorbereitungsphasen ja auch schon Dauerläufe morgens um 7 Uhr und Bergsprints erlebt habe. Unser Trainer macht alles in Spielform und dennoch intensiv. Ich fühle mich zwar platt, doch diese Trainingsform ist nicht wie stupides Laufen oder reines Kondition bolzen“.

Spürst Du bereits den Teamspirit, der bei den Löwen oft beschworen wird und im Vorjahr so wichtig beim Klassenerhalt war?

Tobias Willers:"Ja, den spüre ich. Hier ist keine Gruppenbildung. Die Mischung zwischen jung und alt stimmt. Dennoch ist eine klare Hierarchie und der Respekt zu den erfahrenen Spielern da".

Du bist im Trainingslager bei der Besprechung, an der nur die Spieler teilnehmen durften, in den Mannschaftsrat gewählt worden. Was bedeutet Dir das und wie wirst Du Dich dabei als jüngster Akteur neben Olli Adler, Thorsten Schönewolf und Sebastian Zinke einbringen?

Tobias Willers: "Ich wurde von Buschi vorgeschlagen und ohne Gegenstimme gewählt, was mich schon mit Stolz erfüllt. Ich stelle mir vor, besonders für die jungen Spieler da zu sein. Olli und Schöne gehen natürlich vorne weg und ich kann von ihnen auch hier lernen".

Mit Oliev, Wolf und Dir gibt’s drei Mal Tobias im Team. Wie löst ihr das mit dem Zurufen?

Tobias Willers: "Bei Tobias Wolf gibt es ja, da er Torwart ist, nicht so die Schwierigkeiten beim Zurufen, doch wenn Tobi Oliev gerufen wird, höre ich doch auch hin und schaue mich schon mal um. Das ist schon ungewohnt. In Hannover war ich der einzige mit dem Vornamen Tobias. Manche hier rufen mich auch bereits Per.“

Womit Du das nächste Stichwort lieferst: Per Mertesacker. Von der Größe, vom Bewegungsablauf her, ebenfalls Innenverteidiger, abgeklärtes Auftreten… Parallelen sind angebracht und der Vergleich macht ja auch bei den Löwen- Fans und den Medien bereits die Runde. Ist das für Dich eine Bürde, Ehre oder wie bewertest Du das?

Tobias Willers: "Es ist ein schöner Vergleich. Ich will jedoch da nicht rein gedrängt werden. Er hat von Hannover aus den Sprung geschafft, wurde Bundesliga- und Nationalspieler. Dem zolle ich hohen Respekt, doch er ist er und ich bin ich und will mir einen eigenen Namen machen".

Du hast eine berufliche Ausbildung absolviert, als was? Und wie weit machst Du Dir bereits mit 20 Jahren über den Fußball hinaus Gedanken?

Tobias Willers: "Ich habe eine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik bei E.On in Hannover abgeschlossen. Ich wollte unbedingt eine berufliche Grundlage haben. Im Fußball kann immer mal eine Verletzung kommen oder es reicht nicht zum Profi. Meine Eltern standen da immer hinter mir und haben mich dahin geführt".

Wie kam Dein Wechsel zum KSV Hessen zustande? Hatte da auch Dieter Hecking, Trainer von Hannover 96, den noch gute Verbindungen nach Kassel und zum KSV Hessen vorbinden, wo er ja mal Zweitliga- Torjäger war, Einfluss?

Tobias Willers: "Ich war in der Dominikanischen Republik in Urlaub, als viel telefonisch und über meinen Berater lief. Sicher haben da Dieter Hecking, doch auch andere Trainer Kontakte und Einfluss gehabt".

Was hast Du im Vorfeld über den KSV Hessen Kassel erfahren oder wusstest Du?

Tobias Willers: "Ich wusste und weiß, dass der KSV Hessen ein Traditionsverein ist und dass der Verein mal insolvent war. Mein Onkel wohnt in Bad Hersfeld bzw. Friedewald, von daher habe ich öfter auch was vom KSV Hessen und über Kassel erfahren".

Ich habe über Dich erfahren und anhand der bisherigen Spiel- und Trainingseindrücke festgestellt, dass Du als Innenverteidiger ein gutes Stellungsspiel, gute Spieleröffnungs- Qualitäten hast und spieltaktisch geschult bist. Außerdem schaltest Du Dich auch – bei Eckbällen oder wie gegen Roßbach mit einem sehenswerten Distanzschuss - in die Offensive ein. Wo siehst Du Deine Stärken und was muss noch besser werden?

Tobias Willers: "Ich denke mein Stellungsspiel ist gut, doch was meine Stärken betrifft, so sollen das andere beurteilen. Trotz meiner Körpergröße, muss mein Kopfballspiel besser werden. Wenn ich da bei uns Christoph Keim sehe, was er in dieser Hinsicht drauf hat. Auch einen Tick aggressiver in den Zweikämpfen will ich werden".

Der Abwehrverbund wird sich in dieser Saison - auch durch Abgänge - neu konstituieren. Mit Dir und Thorsten Schönewolf, der sicher großes Integrationspotenzial hat, harmoniert das bereits auf Anhieb auffällig gut. Wie beurteilst Du das Zusammenwirken mit Schöne, die Situation und Konstellation?

Tobias Willers: "Schöne und ich haben uns gut abgestimmt. Die Rädchen greifen. Er ist die Nr. 1 und gibt das Kommando. Ich höre auf ihn, doch er auch auf mich. Wir sichern uns gut ab".

Das Interview führte KSV- Pressereferent Herbert Pumann

Donnerstag, 12. Juli 2007

Veröffentlicht: 14.07.2007

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Datum des Ausdrucks: 25.04.2024