"Wir brauchen die Wende – jetzt!"

Löwen inside mit Nils Stendera

Mit dem Umbruch der Löwen wechselte der heute 22-jährige Mittelfeldspieler Nils Stendera zur Saison 2021/22 zum KSV. Der gebürtige Kasseler hatte bereits in der Jugend für die Löwen gespielt, wechselte als 14-jähriger jedoch zur Eintracht nach Frankfurt. Dort stellte sich ihm das Verletzungspech in den Weg: "In jungen Jahren ist es immens wichtig, viel Spielpraxis zu sammeln. Der Sprung hoch zu den Profis ist ein großer. Da musst du absolut fit sein." Und so zog es Stendera 2021 schließlich zurück in seine Heimatstadt. Im Löwen Inside-Interview spricht Nils Stendera über die aktuell sportlich schwierige Situation der Löwen.

Nils spaziert in seiner Freizeit am liebsten mit Freunden entlang der Orangerie, ein Abstecher ins Café Hurricane darf dabei ebenfalls nicht fehlen. Auch außerhalb des Fußballs verbringt er seine freie Zeit gerne am Sportplatz und unterstützt beispielsweise seine Freunde von der Seitenlinie aus. Neben dem Fußballerdasein hat er im Sommer seine Ausbildung im Büromanagement der Deutschen Post Niederlassung Kassel begonnen.

Am vergangenen Wochenende konnte im Spiel gegen Walldorf ein weiterer Punkt eingefahren werden, auch die Null stand endlich mal zu Buche. Doch ein Tor wollte nicht fallen. Wie bewertest du das Spiel?

Das war ein klassisches 0:0-Spiel. Wir haben nicht viel zugelassen, standen hinten ordentlich und konnten endlich mal wieder unsere Stabilität der vergangenen Saison auf den Platz bringen. Allerdings ist es viel zu wenig, was wir nach vorne zeigen. Das fängt leider schon im Mittelfeld an. Schon gegen Offenbach war es da teilweise viel zu hektisch. Ein Punkt ist natürlich besser als eine erneute Niederlage. Und ich sage immer ,Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen’, aber in der jetzigen Situation zählen nur Siege.

Waren die Erwartungen zu Beginn der Saison – jeder Sprach von einer Bestätigung des 7. Platzes – zu hoch?

Wir haben letztes Jahr eine klasse Saison hingelegt und standen verdient da, wo wir eben standen. Ich denke aber, dass Platz sieben das Maximum ist, was wir unter den gegebenen Umständen leisten konnten. Vorab dann zu sagen, wir landen da und da, finde ich persönlich immer etwas schwierig. Ich bin eher Fan davon, von Spiel zu Spiel zu gehen und dann zu schauen, wo man steht.

Wie gehst du persönlich mit dieser Situation um?

Ich schaue mir zuhause meist das Spiel nochmal an und reflektiere, was ich selbst hätte besser machen können oder müssen. Ich lese allerdings keine Zeitungsartikel oder Kommentare. Es ist wichtig, dass wir selbstkritisch mit uns sind.

Am kommenden Samstag gastiert VfB Stuttgart II im Auestadion. Die belegen mit 17 Punkten aktuell Platz sechs.

Ob in der oberen oder unteren Tabellenhälfte – das spielt keine Rolle. Wir müssen die Stabilität der Defensive aus den letzten beiden Spielen mitnehmen und weiter die Null halten. Gleichzeitig aber unbedingt vorne was reißen. Nach vorne hin müssen wir die Ruhe bewahren, um einzunetzen. Die Mannschaft hat die Qualität, da unten herauszukommen, das wird jedes Mal beim Training gezeigt. Jetzt brauchen wir zwingend die ersten drei Punkte – und damit die Wende. Im Fußball kann alles passieren.

Entweder oder …

Zuerst Milch oder Müsli?

Nutella mit oder ohne Butter?

1 Tag am Strand oder 10 Tage in den Bergen geschenkt?

Pizza oder Pasta?

Podcast oder Buch? „Wenn überhaupt …“ (lacht)

Kino oder Couch?

Zuerst in die Verlängerung oder gleich zum Elfmeterschießen? „Es ist spannend zu sehen, welche Mannschaft diese 30 Minuten noch mal über seine Grenzen gehen kann.“

Das Interview führte Celina Lorei

Veröffentlicht: 04.10.2022

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Datum des Ausdrucks: 02.05.2024