Sebastian Gundelach
Foto: Harry Soremski
Das war wichtig für die Löwen! "Nach den zwei sieglosen Spielen gegen Nürnberg und Hoffenheim wollten wir unbedingt die drei Punkte in Kassel behalten", sagte Trainer Mirko Dickhaut - und es hat geklappt. In einem tubulenten Spiel wurde der vermeintliche Angstgegner 1860 München II mit 4:2 niedergerungen. Doch bis es soweit war, passierte viel an diesem Samstagnachmittag im Auestadion.
Die Löwen starteten in der Innenverteidigung mit Michael Zepek und Mario Neunaber. Auf der Aussenbahn kamen Benjamin Weigelt und Sebastian Gundelach zum Einsatz. Im Mittelfeld spielte der KSV mit Kai Koitka von Beginn an, "Bobo" Mayer musste nach der fünften gelben Karte zuschauen.
Bereits nach neun Minuten konnten die 4.500 Löwen-Fans das erste Mal jubeln. Einen Eckball von Benjamin Weigelt verlängerte Tobias Damm mit dem Hinterkopf, "Enno" Gaede war mit dem Kopf da - 1:0. Doch nur wenige Sekunden später die kalte Dusche für den KSV. Einen Freistoß von Strobl fälschte Lushtaku mit dem Kopf ab - der Ausgleich. In der Folge gab es in diesem unterhaltsamen Spiel Chancen auf beiden Seiten, für die Gastgeber vergaben Bauer, Gaede und Asaeda in aussichtsreichen Situationen.
Kai Koitka, Thorsten Bauer
Foto: Harry Soremski
In der Halbzeitpause wechselte Löwen-Trainer Mirko Dickhaut, brachte Mario Pokar für Rene Ochs. "Ich lobe sonst nur selten einzelne Spieler" sagte Dickhaut später, "aber der Mario machte ein richtig gutes Spiel". Dennoch bereiten den nächsten Treffer zwei andere vor. Über den fleissigen Ken Asaeda und Kai Koitka kam der Ball in der 49. Minute zu Thorsten Bauer, der die Löwen erneut in Führung brachte. Doch wieder konnte München ausgleichen. Nach einem fragwürdigen Freistoß, den Manga Lembe in die Strafraummitte trat, kam Wood zum Kopfball - 2:2. Doch nur 120 Sekunden später war die Löwen-Welt wieder in Ordnung, durch das bis jetzt vielleicht schönste Tor in dieser Saison. Nach einer Linksflanke von Benjamin Weigelt knallte Kai Koitka den Ball, an der Kante des Fünfmeterraums stehend, mit dem Vollspann volley in den Winkel. Gäbe es im Fußball B-Noten - dieser Treffer hätte eine 5,9 verdient!
Doch noch war das Spiel nicht entschieden. 1860 wehrte sich vehement, sorgte immer wieder für knifflige Situationen in der Kasseler Spielhälfte. Auf der anderen Seite hätten Bauer und Pokar für die Entscheidung sorgen können, doch auch sie schafften es nicht, den Sack zuzumachen. Das übernahm dann "Enno" Gaede. Nach einem Foul von Hofstetter an Thorsten Bauer gab Schiedrichter Fischer Elfmeter. Diese Chance ließ sich der Kasseler Kapitän nicht entgehen und erhöhte fünf Minuten vor Schluß auf 4:2. Das war es dann. Die letzten Minuten verbrachten die Zuschauer auf den Sitztribünen stehend und feierten Mannschaft, Trainer und Tabellenführung.
Ken Asaeda
Foto: Harry Soremski
Einziger Wehrmutstropfen nach einem intensiven, spannenden und turbulenten Spiel: Der gegenüber Kasseler Spielern wild mit gelben Karten herum fuchtelnde Schiedsrichter Fischer verwarnte mit Enrico Gaede und Ken Asaeda zwei Akteure, die bereits zuvor viermal Gelb gesehen hatten. Damit fallen diese beiden am kommenden Sonntag beim Auswärtsspiel der Löwen beim SV Wehen Wiesbaden II (14 Uhr) aus.
Oliver Zehe / 06.11.2010
Presseteam
KSV Hessen: Jensen - Gundelach, Zepek, Neunaber, Weigelt - Koitka, Asaeda, Gaede, Ochs - Bauer, Damm. Trainer: Dickhaut. Ersatzbank: Hoffmeister - Latifi, Heussner, Murawski.
1860 II: Bussmann - Strobl, Colak, Hofstetter, Ratei - Willsch, Schindler, Camdal, Manga Lembe - Lushtaku - Wood. Trainer: Winkler - Ersatzbank: Eicher - Stolz, Trkulja, Pazurek.
Ausgewechselt: 46. Pokar für Ochs, 80. Matys für Koitka, 88. Grembowietz für Bauer - 39. Biancucchi für Lushtaku, 77. Gümüssu für Willsch, 84 Imbongo Boele für Wood.
Zuschauer: 4.500 - Schiedsrichter: Fischer (Hemer)
Tore: 1:0 Gaede (9.), 1:1 Lushtaku (11.), 2:1 Bauer (49.), 2:2 Wood (61.), 3:2 Koitka (63.), 4:2 Gaede (85., Foulelfmeter).
Gelbe Karten: Asaeda (5. - damit in Wehen Wiesbaden gesperrt), Gaede (5. - damit in Wehen Wiesbaden gesperrt), Neunaber (3.), Zepek (1.), Jensen (1.) - Wood, Hofstetter.
Veröffentlicht: 06.11.2010
