Löwen müssen nachsitzen

KSV Hessen II - VFL 1886 Kassel 3:1 (1:1)
Kassel. Da haben alle gedrückten Daumen nichts geholfen: Die Reserve des KSV Hessen Kassel muss trotz des überzeugenden 3:1 (1:1)-Sieges im Derby der Landesliga-Nord gegen den VfL Kassel in der Relegation um den Aufstieg in die Hessenliga kämpfen. Vellmar und Hünfeld gaben sich am letzten Spieltag keine Blöße mehr.

„Das Spiel selbst war heute gut", lobte Junglöwen-Trainer Mirko Dickhaut seine Elf nach der Partie. Dennoch überwog bei Dickhaut der Unmut. Der Grund: Sein bester Torschütze Sebastian Pilch handelte sich kurz vor Schluss einen unnötigen Platzverweis ein und fehlt damit sicher in den beiden kommenden Spielen um den Aufstieg.

Der Sünder hingegen war sich keiner Schuld bewusst. „Mein Gegenspieler hat mich angespuckt, und ich habe ihn dann nur leicht weggestoßen", sagte Pilch. Dennoch war die Entscheidung von Schiedsrichter Finke vom FV Horas nachvollziehbar. Dickhaut: „Sebastians Aktion war einfach blöd."

Blöd auch deshalb, weil die Begegnung zu diesem Zeitpunkt schon entschieden war. Nach dem kuriosen Führungstreffer der Gäste, den Ingmar Heitmann mit einem wuchtigen Schuss fast von der Mittellinie unter gütiger Mithilfe von Junglöwen-Torhüter Tobias Wolf erzielte (10.), ergriffen die Gastgeber immer mehr die Initiative und wurden dafür auch belohnt.

Nur acht Minuten nach dem 0:1 zeigte Sebastian Pilch, dass er verbale Scharmützel eigentlich nicht nötig hat und seine Fähigkeiten am Ball liegen. Seine scharfe Hereingabe von der Grundlinie nach starkem Solo über die rechte Seite lenkte VfL-Verteidiger Tobias Probandt unglücklich ins eigene Tor.

Nach der Pause legten die Junglöwen dann nach. Allerdings musste eine Standardsituation her, um das kompakte Bollwerk der Kirchditmolder zu knacken. Slava Petrukhin köpfte eine Ecke von Torbjörn Warneke zum 2:1 ins Tor (66.). VfL-Trainer Jörg Langer: „Danach war das Spiel entschieden. Unsere angeschlagenen Spieler konnten diesen Rückschlag nicht noch einmal wegstecken."

Auch Pilchs Platzverweis half den Gästen nicht mehr ins Spiel zurück. Einen sehenswerten Konter über Kai Simon und den starken Warneke, der frei vor VfL-Torhüter Florian Dahnert noch einmal quer legte, schloss Marc Zuschlag in Unterzahl sogar noch mit dem dritten Treffer ab (86.).

Traurig machte das bei den Gästen indes niemanden mehr. Weil Konkurrent Dörnberg 1:4 beim TSV Lehnerz unterlag. Und weil den Kirchditmoldern der Klassenerhalt damit nicht mehr zu nehmen ist. Sogar ohne nachzusitzen.


Von Aydogan Makasci | HNA-Sportredaktion | Montag, 02. Juni 2008

 

Landesliga Nord: 34. Spieltag
Datum Zeit Heim Gast Ergebnis
31.05.2008 15:30 TSV Lehnerz : FSV Dörnberg 4:1
31.05.2008 15:30 Tuspo Grebenstein : TSV Wabern 4:2
31.05.2008 15:30 SVA Bad Hersfeld : SG Korbach 3:0
31.05.2008 15:30 SG Bad Soden : GSV Eintracht Baunatal 9:1
31.05.2008 15:30 KSV Hessen Kassel II : VfL Kassel 3:1
31.05.2008 15:30 SC Willingen : SSV Sand 2:1
31.05.2008 15:30 Hünfelder SV : KSV Baunatal II 4:0
31.05.2008 15:30 SV 07 Eschwege : OSC Vellmar 0:2
31.05.2008 15:30 TSV Grebenhain : VFL Eiterfeld 1:2

 

Tabelle 2007/2008
Spiele g. u. v. Tore Pkt
1 OSC Vellmar 34 22 9 3 84:33 75
2 Hünfelder SV 34 23 5 6 77:33 74
3 KSV Hessen Kassel II 34 23 4 7 77:31 73
4 SVA Bad Hersfeld 34 17 8 9 71:57 59
5 TSV Lehnerz 34 16 10 8 83:47 58
6 Tuspo Grebenstein 34 15 7 12 57:50 52
7 SG Bad Soden 34 14 7 13 65:60 49
8 SG Korbach 34 15 4 15 62:62 49
9 VFL Eiterfeld 34 13 9 12 49:51 48
10 TSV Wabern 34 12 8 14 55:66 44
11 SC Willingen 34 13 7 14 53:57 43
12 SV 07 Eschwege 34 12 6 16 46:63 42
13 VfL Kassel 34 11 8 15 40:57 41
14 FSV Dörnberg 34 12 3 19 58:73 39
15 TSV Grebenhain 34 10 8 16 47:57 37
16 GSV Eintracht Baunatal 34 8 9 17 57:87 33
17 KSV Baunatal II 34 6 4 24 40:91 22
18 SSV Sand 34 2 8 24 28:74 14


Aufstellung

Veröffentlicht: 01.06.2008

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Datum des Ausdrucks: 09.05.2024