Tja, wußte nicht recht, wo ich das jetzt noch hätte reinstellen sollen. Egal, es gibt mal wieder was Neues aus Eschborn. Diesmal von der FAZ.
Der FC Eschborn doch vor dem Aus
Die Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung, dem 1. FC Eschborn eine städtische Ausfallbürgschaft in Höhe von einer Million Euro zu gewähren, wird wahrscheinlich nicht von der Kommunalaufsicht bestätigt werden. Landrat Berthold Gall (CDU) und Erster Kreisbeigeordneter Hans-Jürgen Hielscher (FDP) äußerten am Montag auf Anfrage "rechtliche Bedenken". Die mittlerweile brisante Angelegenheit werde durch den Landrat des Main-Taunus-Kreises formal und in enger Abstimmung mit dem Regierungspräsidium und dem hessischen Innenministerium geprüft.
Hielscher räumte in Vertretung des Landrates, der sich derzeit auf einer Dienstreise im englischen Partnerkreis befindet, ein, daß der Verein einen Passus der Auflagen wohl nicht erfüllen könne. Es widerspreche wohl dem Statut des Deutschen Fußballverbundes, daß der Verein noch in diesem Jahr den Profibetrieb von den Amateuren wirtschaftlich abtrennen könne. Genau diese Forderung war aber ein wesentlicher Punkt der Auflagen gewesen.
Wie im Hofheimer Kreishaus zu hören ist, hatte Eschborns Bürgermeister Wilhelm Speckhardt (CDU) am vergangenen Freitag diese neue Entwicklung lediglich über einen städtischen Mitarbeiter dem Landrat mitteilen lassen. Dieser habe darauf sofort veranlaßt, die Genehmigung der Bürgschaft zurückzustellen.
Am Montag informierte Speckhardt die Kreisbehörde dann über eine nicht mehr verlängerbare Ausschlußfrist durch den hessischen Fußballverband, die am selben Tag, dem 17. Januar, um 12 Uhr ablaufe, falls der Verein keine Sicherheiten vorlegen könne. Er bat deshalb darum, kurzfristig eine Genehmigung zu erteilen. Ein weiterer Stadtverordnetenbeschluß sei aber leider nicht möglich.
Dieser Forderung ist Hielscher am Montag nicht nachgekommen. Ohne eine Rückkoppelung mit Regierungspräsidium und Innenministerium werde der Landrat keine Entscheidung treffen, teilte sein Stellvertreter mit und fügte hinzu: "Da hätte Eschborns Bürgermeister früher aufwachen müssen." Eine solche Entscheidung lasse sich nicht in aller Schnelle treffen. Vielmehr werde "streng und gewissenhaft geprüft" , ob die Bürgschaft nach der Hessischen Gemeindeordnung, Paragraph 104, überhaupt möglich sei.
Befragt nach einer politischen Bewertung, zeigte sich Hielscher als Gegner der städtischen Bürgschaft. Als FDP-Politiker könne er es nicht gutheißen, wenn mit Steuergeldern für einen Profiverein gebürgt werde. Seine politische Bewertung spiele aber bei der rein rechtlichen Entscheidung keine Rolle. Die Kreisbehörde werde sich von keinem nachsagen lassen, nicht sorgsam alle rechtlichen Aspekte gewürdigt zu haben.
Unterdessen hat die von der Eschborner Stadtverordnetenversammlung beschlossene Bürgschaft schon die Landtags-Grünen auf den Plan gebracht. Sie fordern im Innenausschuß Auskünfte zu dem umstrittenen Thema und zielen damit wohl indirekt neben Innenminister Volker Bouffier auch auf Eschborns bekanntesten Bürger, Ministerpräsident Roland Koch (beide CDU). So wollen die Grünen wissen, wie der Paragraph 104, nachdem "die Gemeinde keine Sicherheiten zugunsten Dritter" bestellen dürfe, von der Landesregierung bewertet werde. Es wird gefragt, ob der Bürgermeister dem Stadtverordnetenbeschluß hätte widersprechen müssen und ob der Beschluß rechtswidrig sei.
Zudem wollen die Grünen wissen, welche Kenntnisse dem Innenministerium zur Leistungsfähigkeit des 1. FC Eschborn vorlägen. Die wesentlichste Frage der Grünen aber lautet: "Trifft es zu, daß der Bürgermeister von Eschborn eine persönliche Zusage des Innenministers mit dem Versprechen erhalten hat, der Bürgerschaft nicht zu widersprechen?" Bürgermeister Speckhardt, der einige der Fragen sicher beantworten könnte, war am Montag bis zum Redaktionsschluß telefonisch nicht zu erreichen.
Quelle: FAZ
Anicic denkt sicher wieder über einen Wechsel nach. Aber so langsam werde ich mißtrauisch...
