Reitenbreiter hat geschrieben:
Randalierer kommen mittlerweile aus allen Bildungsschichten, google mal, wenn's dich interessiert. Da gibt es einige interessante Artikel, wo selbst Medizinstudenten und junge Rechtsanwälte (anonym) zugeben, sich am Wochenende den Kick zu holen.
Ein ganz alter Hut - das ist nicht
mittlerweile so, sondern war bereits in den 70ern nicht anders. Allerdings herrschen diesbezüglich inzwischen schon Unterschiede: Es gibt aus den vergangenen fünf Jahren relativ seriöse Statistiken und Studien, die aufzeigen, daß die Mischung westdeutscher Hools und auch Ultras als Querschnitt durch die (männliche) Gesellschaft gesehen werden können (bei Ultras ist der Bildungsgrad sogar ziemlich überdurchschnittlich). Im Osten sieht die Sache relativ gegenteilig aus, wofür es keine befriedigende endgültige Erklärung gibt (allerdings hat es ganz sicher mit der früheren Diktatur zu tun und der vorherrschenden Arbeitslosigkeit). Ganz loswerden kann man das Gewaltproblem nicht: Ausschreitungen beim Sport gab es schon zu Zeiten der alten Römer - damals hat sich Tacticus mit Alkoholverboten und Einsatzplänen der Ordnungshüter profiliert. Bei den ersten Spielen des Fußballvorgängers hurling im 14./15. Jahrhundert in England gab es Ausschreitungen, die dazu führten, das Spiel zu verbieten. Alles hat nicht viel gebracht, Kloppereien wird es immer geben. Allerdings kann im Osten der Republik und dieser Überzeugung bin ich, das Problem in seiner Masse eingedämmt werden, indem sich - wie keichwa es geschrieben hat - endlich die Sozial- und Arbeitsmarktpolitik wieder darauf besinnt, für den Menschen da zu sein und nicht für die Unternehmen oder Banken (was unter Regierungsbeteiligung einer Ex-Bürgerrechtspartei niemals geschehen wird). Wer aller Zukunftsillusionen beraubt ist und gesellschaftlich exkludiert wird, hat nichts mehr zu verlieren und verhält sich auch so.
Die Gewalttäter-Sport Kartei ist, wie es der Stehplatzbeaker schon geschrieben hat, jedenfalls gnadenlos gescheitert.
Stehplatzbeaker hat geschrieben:
Übrigens auch granatenmäßig recherchiert vom Spiegel, dass der finanzielle Schaden natürlich nicht bei Wiesbaden hängen geblieben ist, sondern von Hansa entschädigt wurde. Dieses Magazin wird einfach von Tag zu Tag schlechter...
Jo, hab mein Abo auch vor einigen Jahren gekündigt. Seitdem die auf Rudolph Augsteins Grab scheissen, wo sie nur können und ein neoliberales Schmuddelblatt geworden sind, ist das nicht mehr zu ertragen...
When the going gets weird, the weird turn pro. It never got weird enough for me.
Hunter S. Thompson
VIVA MADIBA! VIVA MANDELA!