Moeless hat geschrieben:Das Problem ist, dass die meisten der Demonstranten eine Planwirtschaft in Deutschland fordern. Das so etwas nicht gut geht, haben wir ja in der Vergangenheit genauso gesehen.
Das ist Quatsch und Halbwissen. Es gibt nicht nur Kapitalismus, Demokratie und freie Marktwirtschaft vs. Kommunismus, Diktatur und Planwirtschaft. Es gibt eine ganze Menge dazwischen und dabei Punkte, die sowohl das Spektrum um CDU, SPD und FDP als auch das Spektrum der Grünen und Linken unterstützt (etwa das bedingungslose Grundeinkommen).
Bei Globalisierungs- und Kapitalismuskritik geht es übrigens zumeist gar nicht darum, den Kapitalismus ganz abzuschaffen (auch bei attac geht es nicht darum), sondern ihn so zu gestalten, daß er für Alle erträglicher ist.
Eine sehr wichtige Rolle spielt bei dieser Gestaltung eine internationale
Tobin-Steuer. Diese einzufordern, hat nicht die Bohne mit Planwirtschaft zu tun und ist seit Jahren überfällig. Übrigens: Das ungezügelter Kapitalismus nicht gut geht, haben wir 1929 gesehen und gerade beweist es sich wieder. Also muß man ihn auf irgendeine Weise Schranken geben, insbesondere im Bereich der Spekulanten. Einforderungen die den volkswirtschaftlichen Modellen von Keynes' entstammen, haben auch wenig mit Planwirtschaft, sondern mit Menschenverstand zu tun.
Nicht böse gemeint: Aber wenn Du ein generelles Interesse hast, kann ich Dir
dieses Buch sehr empfehlen, weil es neben der Hauptthematik einige wirklich hilfreiche Erklärungsversuche zu volkswirtschaftlichen Problemen gibt (Stichwort: Die Wirtschaft ist da um dem Menschen nützlich zu sein und nicht der Mensch, um der Wirtschaft nützlich zu sein).
yoyo hat geschrieben:
Wie auch immer, ich denke mal die Vergangenheit hat gezeigt, dass beide Extreme (purer Kapitalismus bzw. purer Sozialismus) nicht funktionieren. Daher muss man meiner Meinung nach eine gesunde Mischung finden.
Genau das ist der Punkt.
When the going gets weird, the weird turn pro. It never got weird enough for me.
Hunter S. Thompson
VIVA MADIBA! VIVA MANDELA!